Rosae crucis - Il re del mondo

rosaecrucis_redelmondo.jpgItalien, epischer Powermetal, da denkt der geneigte Fan natürlich zuerst an RHAPSODY, sind sie doch die Begründer der Szene in ihrem Land. Weit gefehlt, denn andere waren zuerst da, konnten aber nie mit den Erfolgen der Symphonicmetaller mithalten. ROSAE CRUCIS gibt es sogar schon seit 1990 und wurde von den beiden Gitarristen Andrea Magini und Igor Baccei gegründet. Doch leider kam man nur schwerlich in die Gänge und veröffentlichte 1993 und 1997 zwei vielbeachtete Demos, bevor man 2003 mit „Worms of the Earth“ debütierte. Neben ein paar Beiträgen zu Tribute-Samplern konnte man aber bis heute nicht mehr auf CD bannen. Nun kam das Label JOLLY ROGER auf die Idee, die beiden frühen Demos neu einzuspielen und wieder zu veröffentlichen. Mit „Il Re del Mondo“ steht nun die erste Scheibe in den Läden, die zweite soll im Sommer folgen.

Relativ schnell wird klar, dass man von den Truppen, bei denen man auf den Tribute-Samplern mitgewirkt hat maßgeblich beeinflusst ist. Da werden durchaus Erinnerungen an MANILLA ROAD und CIRITH UNGOL wach, vor allem von den Songstrukturen, aber auch vom reduzierten Sound. Mit dem was man aus dem Stiefelland Jahre später hören sollte hat das nicht viel gemeinsam.

Nach einem ruhigen Intro steigert sich „Sacrem Reformationem“ in ein paar schöne Leadfills, bevor der getragene Gesang von Giuseppe Gialone einsetzt. Im weiteren Verlauf wird das Tempo ein wenig variiert, in der Mitte geht der Gesang ins Gesprochene über.
Beim folgenden „Rosa Croce“ legt man eine Schippe mehr Härte drauf und zieht das Tempo noch etwas an. Durch die dominierenden Lead-Gitarren geht man sogar ein wenig in Richtung frühe QUEENSRYCHE. Gialone holt ein paar Mal zu hohen Screams aus, die neben Geoff Tate auch Rob Halford gut zu Gesicht gestanden hätten.

Doch gerade beim Gesang scheiden sich die Geister an ROSAE CRUCIS, in den gemäßigten Parts kommt er noch ganz ordentlich rüber, wenn das Tempo forciert wird, herrscht oft zu viel Chaos. Gerade wenn noch versucht wird mehrstimmige Arrangements mit rein zu bringen scheitert man an dieser Aufgabe. In „La Chiesa“ erscheinen die Chöre fast schon „zeitgemäß“ schunkelig.
Zudem wirkt die Klangcharakteristik des Italienischen nicht geeignet für derartige Musik. Oftmals beißt sich der Tonfall mit der vorgegebenen Melodielinie. Das passt einfach nicht, zumal die Töne oft zu heraus schreien verleiten. Englisch wäre doch besser gewesen, Originalität hin oder her.

Ihre Stärken haben die Italiener sicher bei der Gitarrenarbeit, gerade im Solobereich kann man mit einer angenehm warmen Klangfärbung auf warten. An die Stelle von Bacccei ist mittlerweile Tiziano Marcozzi getreten. Zusammen geben er und Magini ein echt gutes Gespann ab, was sie im ruhigen „Contro il mio Destino“ beweisen.“
Ebenfalls zu erwähnen ist das bombastische Titelstück, mit seinem schweren an „Heaven and Hell“ Hauptthema. Durch seine wuchtigen Ausführungen kommt auch ein wenig der Vergleich zu VIRGIN STEELE auf. Folkig angehaucht geht es dann bei „La Sacra Corona“ zu, das mit vermehrtem Einsatz der Akustischen aufwartet. Das Cover vom Barden Angelo Branduardi lassen wir mal unkommentiert.

Licht und Schatten bei den Männern aus dem Süden, so nett es auch für die Band sei, ihre alten Sachen auf Vordermann bringen zu können, so wenig haben sie daraus gemacht. Damals als diese Band entstand konnte man mit dem Sound noch zufrieden sein, heute genügt er einfach nicht mehr, auch wenn die Rhythmusabteilung sich gut einfügt. Ein wenig mehr Druck und vor allem mehr Feingefühl beim Arrangieren wären nötig gewesen. Schade, dabei spielen die so eine schöne Axt. (MetalPfälzer)

 

Bewertung: 4,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 46:37 min
Label: Jolly Roger
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht

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