Nightmare - Insurrection

nightmare_insurrection.jpgIch bin ja auch nur ein Mensch. Was das zu bedeuten hat? Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich anfangs keinen blassen Schimmer von der Existenz dieser französischen Formation hatte und dies ist von daher für mich ziemlich peinlich, weil es kaum eine Band aus dem Hardrock/Heavy/Thrash/Power/Doom-Sektor der 80er gibt, von dem ich nicht wenigstens etwas auf meiner zukünftigen Liste neuer CD-Anschaffungen stehen habe. Doch glücklicherweise kennt meiner Einer einen Fan dieser Band aus Belgien und nach kurzem Problemschildern hatte ich zwecks Crash-Kurs ein paar Lieder via E-Mail zugesendet bekommen. Gut so, denn eine Band, deren mittlerweile siebtes Baby, „Insurrection“, am 18. August das Licht der Welt erblickt, sollte man (zumindest als Schreiber) kennen.

Bereits beim ersten Song, „Eternal Winter“ lässt sich mit dem Kopf mitschwingen, hat man hier etwas kreiert, dass keinesfalls altbacken klingt, sondern wie frischer und unverbrauchter Power Metal. Wobei natürlich angemerkt werden muss, dass frisch hierbei ein wenig relativ gesehen muss. In diesem Fall bedeutet es, eben im Stile der Hoffnungsträger der spätern 90er, wie zum Beispiel HAMMERFALL und STRATOVARIUS, gemischt mit JUDAS PRIEST und des Weiteren eine sehr gute Produktion.

Es wird vor allem immer interessanter, wenn man weiter in die Materie eindringt, da hierdurch Songs entdeckt werden, die zwar original die bereits beschriebene Stilrichtung aufzeigen, umarrangiert aber genauso gut Death Metal der Göteborger Schule sein könnten. Als wäre diese Abwechslung nicht schon genug, so spielt Sänger Joe Amore auch mit seinem stimmlichen Umfang, der auch sehr hohe Töne (nicht zwingend Eiergequetsche) elegant inszeniert.
Überhaupt finden Freunde der kraftvollen Klänge hier alles was sie brauchen. Gutklassige und überaus wuchtige Riffs, genauso gute Soli und eine zuweilen heftig ballernde Doublebass, die kein Auge trocken lässt. Doch trotz dieser gesunden Härte beweisen die Herren der Grande Nation, dass sie ebenfalls ruhige Töne anschlagen können, was insbesondere beim balladesken „Target For Revenge“ eindrücklich dargeboten wird, wenn auch mit kleinen Schwachstellen. So präsentieren sich zwar Gesang und Rhythmussektion wahrhaft gut, exakt wie die eingesetzten Chöre, die dem Stück die nötige Dramatik verleihen, doch bedauerlicherweise wirken manche Passagen ein wenig unausgegoren und gekünstelt.

Somit ist eigentlich alles gesagt, was man zu diesem Album wissen muss. Es hat mich in angenehmer Form überrascht, vor allem deshalb, weil hier keineswegs halbgare Kompositionen müder, alter Männer auf CD verewigt wurden. Nur, und das ist wohl ein häufiges Problem, finden sich viele gute Lieder, doch kein echter Hit darauf. Ansonsten aber: „Welcome back Guys“. (David)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 54: 22 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 11.09.2009

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