Achaia - Under Siege EP

achaia_-_under_siege.jpgJaja, das kleine beschauliche Saarland. Wer wirklich glaubt, dass in dem kleinsten Bundesland Deutschlands (Stadtstaaten nicht mitgerechnet) metaltechnisch nichts gehen würde täuscht sich aber gewaltig. Hard and Heavy Veranstaltungen in Discotheken und Konzerte für jedes Genre sind hier keine Seltenheit. Natürlich bringt das Saarland auch astreine Musiker zum Vorschein. Genannt sei hier einmal Alex Landenburg, welcher im Jahre 2007 ANNIHILATOR auf ihrer Tour am Schlagzeug unterstütze und nun bei Bands wie MEKONG DELTA, AXXIS oder AT VANCE zockt. Doch auch das Bandaufgebot im Saarland selbst ist beachtlich. Seien es die Prügelkapellen GODSLAVE und ICON oder der klassische Metal von MESSENGER, hier werden zahlreich Bands aus nahezu allen Genren im Underground geboten.
Doch ich will jetzt nicht länger um den heißen Brei reden: Eine weitere saarländische Newcomerband, um die es nun gehen soll, hört auf den Namen ACHAIA und wirft ihre erste EP in Eigenproduktion auf den Markt. Musikalisch wird eine härtere Schiene gefahren aber lest selbst…

Die Wurzeln der Band reichen zwar bis in das Jahr 2004 zurück, jedoch war aufgrund einiger Besatzungswechsel ein reibungsloses kreieren von Songmaterial akut erschwert. Seit 2007 hat sich aber endlich ein festes Line Up ergeben, so dass den Herren nun nichts mehr im Wege stand sich vernünftiges Material zu erarbeiten und in Eigenregie die EP „Under Siege“ zu veröffentlichen, welche letztlich seit Juni zur Verfügung steht.

Mit „The Achaia March“ startet der saarländische Fünfer zügig in die Materie ein und gibt sogleich eine Richtung vor was einen die nächsten ca. 25 Minuten erwarten wird. Peitschende Riffs schallen aus den Lautsprechern, welche mit ausladenden Double Bass Gewittern fabelhaft untermalt werden. Der zugehörige Gesang von Vocalist Torsten Sand braucht sich ebenfalls in keinster Weise zu verstecken. Hier werden sicherlich noch öfter stimmliche Anleihen zu AMON AMARTH Frontmann Johann Hegg assoziiert. Wem kann man diesen Vergleich aber verdenken, wenn auch die Musik teilweise genau jene Einflüsse aufweist. Insgesamt geht es musikalisch doch eher schwedischer Natur zu. Hier wird kein US Prügeldeath produziert, sondern melodisches Riffing, welches jedoch keineswegs an Druckcharakter verloren hat.

Auch die folgenden Songs wie der Titeltrack „Under Siege“ oder das energiereichere  „Black Hordes Tribe“ finden sich in dem Genre bestens zurecht. Sowohl melodisch als auch druckvoll hauen ACHAIA einen Paukenschlag nach dem anderen raus. Doch auch Abwechslung wird bei den Jungs groß geschrieben. So wird nicht stupide vor sich hingerumpelt sondern gut aufeinander abgestimmte Parts, welche sowohl im midtempo Bereich als auch pfeilschnell auf einen einprassen, beweisen wirklich Charakter. Seien es schleppende, aggressive oder manchmal gar melancholische Riffs, hier wird ordentlich in der Soundkiste gekramt, während die Drums sowohl mit Double Bass Gewitter als auch mit ordentlichen groovenden Parts auftrumpfen kann.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass sich diese EP absolut sehen lassen kann. Mit sechs Tracks und einer Spielzeit von knapp 25 Minuten wird hier doch einiges geboten. Wenn man nun noch bedenkt, dass die EP zum Spottpreis von gerade einmal Fünf Euro über die MySpace Seite der Band vertrieben wird, dann lässt sich keineswegs meckern.
An wen geht also nun meine Empfehlung? Wer hier eine absolute Überproduktion voraussetzt, kann schlicht und ergreifend nicht alle Tassen im Schrank haben. Die Aufnahmequalität ist für Eigenproduktionsverhältnisse  sehr gut geraten und über die musikalische Qualität sollte ich mich bisher ebenfalls genug geäußert haben. Es sollte also völlig klar sein, dass es sich um eine EP eine Undergroundband handelt, welche in diesem Kontext allerdings sehr weit oben anzusiedeln ist. Meine Empfehlung geht also faktisch an ALLE Leute die schwedisch angehauchtem Todesblei nicht abgeneigt sind. Für fünf Euro kann man nicht viel falsch machen, hat eine fabelhafte Band unterstützt und wird sich nach Erhalt des Silberlings noch ordentlich wundern, was der saarländische Underground für Perlen hervorbringt.

Die Band selbst hat mit dieser EP ihren ersten Stein gesetzt und man kann nur hoffen, dass früher oder später einmal ein Label auf die Jungs aufmerksam wird und diese weiterhin fleißig Gas geben um bezüglich des Songwritings noch einen drauf zu legen! (Sebastian)


Bewertung: 8,0 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 25:49
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 06.06.2009

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