Despised Icon - Day of Mourning

despised_icon_-_day_of_mourning.jpgDeathCore liegt voll und ganz im Trend. Bands wie JOB FOR A COWBOY, AS BLOOD RUNS BLACK oder SUICIDE SILENCE haben deutlich gezeigt, dass es auch ein Leben nach dem MetalCore-Hype gibt. Auch deutsche Bands wie beispielsweise WAR FROM A HARLOTS MOUTH, manche sagen auch HEAVEN SHALL BURN, fassen zunehmend Fuß in dem Genre. Getreu dem Motto höher, schneller, weiter wird beim DeathCore das Gaspedal noch tiefer durchgedrückt und eine gute Schippe mehr DeathMetal mit draufgepackt. DESPISED ICON befeuern ihre Fans seit nun mehr als sieben Jahren mit ihrem kruden Mix aus modernen Todesblei und HardCore. Mit ihrer vierten „Bestie“, so Fronter Alex Erian, wollen sie die „bisher beste Scheibe“ abliefern. Da darf man gespannt sein, ob der Aberglaube an das verflixte siebte Jahr ihnen da keinen Strich durch die Rechnung macht.

 

Und sie scheinen damit Recht zu behalten. Der Sechser aus Kanada pustet in gut 35 Minuten einem sowas von den Gehörgang frei, dass einem jeglicher Gang zum HNO-Arzt erspart wird. Auffällig an der Sache ist, dass sie immer weiter, Schritt für Schritt, den DeathCore verlassen und sich dem modernen DeathMetal widmen. Aber so weit ist es ja noch nicht. Das Album ist gespickt mit delikaten Tempoeinlagen, niederschmetternden Breakdowns und messerscharfen Gitarren-Riffs. Der bereits Mitte 2009 vollzogene Wechsel am Bass hat sich bezahlt gemacht, denn Max Lavelle verleiht dem neuen Album weit mehr Groove und lässt das Geschehen stellenweise nur noch schleppend voran kommen.

Wer nun erwartet, dass an solchen Stellen die „Pig Squeals“ ausgepackt werden hat sich getäuscht. Auf den abgelutschten Shit haben die Kanadier fast gänzlich verzichtet. Bleibt noch zu erwähnen, dass der Neuzugang am Schlagwerk mit Alexandre Pelletier ebenfalls eine Bereicherung darstellt. Das Hasenfick-Tempo, das er stellenweise an den Tag legt, sollte jeden Batterie-Hasen vor Neid erblassen lassen.

Auch produktionstechnisch hat sich auf „Day of Mourning“ einiges getan. DESPISED ICON haben der klinisch sterilen Aufnahme den Rücken gekehrt und kommen somit wieder ganz anders beim Hörer rüber.

Alles richtig gemacht, könnte man sagen. Doch so ganz mag ich das nicht unterschreiben wollen, denn die großen Ausreißer nach oben hin fehlen leider. Was bleibt ist ein sehr solides Album mit dem die Franko-Kanadier locker ihren Ruf als Speerspitze des DeathCore verteidigen sollten. Interessant wird aber weiterhin die Entwicklung der Band bleiben. Man darf gespannt darauf sein, ob sie den letzten Step, endgültig zum DeathMetal, vollziehen werden. Fans der Truppe werden von diesem Album sicherlich nicht enttäuscht werden!

Bewertung: 8/10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 35:05 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 18.09.2009

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