The Ninth Circle - The Power Of One

ninthcircle_powerofone.jpg„Melodic Metal for the new millennium“ lautet es auf der Website der Amis. Puh, Melodic Metal. Oder auch eher Hardrock. Sehr heavy kommt das Ganze nämlich nicht gerade rüber, wenn auch sauber und exakt. Aber THE NINTH CIRCLE aus dem sonnigen Kalifornien sind sicherlich keine Combo, die mit alten, zerschlissenen Klamotten rotzend und “fuck”-gröhlend auf der Bühne stehen.
Dafür gibt es eine Portion klassischen, sauber produzierten Heavyrock mit den üblichen Erkennungszeichen: sehr klarer Sound, jedes Instrument hört man exakt heraus, der teils mehrstimmige Gesang mit deutlicher Textverständlichkeit steht über allem. Der Schwerpunkt liegt hier eindeutig auf Melodie. Live ertönt es wohl eher tanzbar als moshbar, und die Fans werden die Refrains und Gitarrenmelodien lautmalerisch mitsingen können.

Das Auffällige an dieser Band ist die Dreierbesetzung Gitarre-Bass-Schlagzeug. Die eher komplexe Musik ist live bestimmt schwer umzusetzen, wenn es um zweistimmige Soli oder Keyboardparts geht. Den mehrstimmigen Gesang laden sich aber alle Musiker auf und stellt insofern keine Herausforderung dar.

 Dennoch scheinen THE NINTH CIRCLE das Livekonzept sehr professionell umsetzen zu können, denn ihre Supportliste lässt sich sehen: Von Namen wie DOKKEN, MSG über Y&T bis hin zu GREAT WHITE und PRIMAL FEAR ist hier alles vertreten, was in diesem Musiksektor Rang und Namen hat.

Stilistisch umfasst das neue Album alles von härter bis zärter, was in diesem Rahmen zulässig ist. Mir persönlich sind die Drums zu E-Drum-mäßig, da fehlt mir etwas das Natürliche und Lebendige. Bei den Gitarren bzw. der Gitarre wählt man auch lieber das Overdrive- statt das Distortionpedal, der Bass brummt sauber im Rhythmus mit, was der Musik für den Drive gut tut.

Als Schmankerl gibt es noch die Coverversion von Maidens „The Trooper“ zu hören, ein Tribut an eine ihrer wohl verehrtesten Idole. Mit solchen Coverversionen kann man sich auch bös in die Nesseln setzen, hat IRON MAIDEN doch bei Fans und Musikern gleichermaßen einen nahezu heiligen Status. Aber ich muss sagen, dass hier musikalisch wirklich nichts zu wünschen übrig bleibt. Hier ist zumindest instrumentell eher vom exakten Nachspielen als von Gecover die Rede. Hut ab dafür.

Zum Abschluss gibt es noch die obligatorische Ballade, mit Akustikgitarre(n), Keyboardstreichern und melancholischem Gesang und auch ganz ohne Schlagzeug.
Eigentlich alles richtig gemacht im Neunten Kreis, aber dennoch fehlt es hier an Auffälligkeiten und Besonderheiten, die von anderen Bands abheben. Es fehlt an Höhepunkten und bandeigenen Erkennungsmerkmalen. In ihrer Heimat Los Angeles droht dem Trio vielleicht die Gefahr, mit der (Über-)Fülle ähnlicher Bands einfach unbeachtet zu versinken. Aber solange die Liveaktivitäten noch so präsent sind, werden THE NINTH CIRCLE den Kopf auch fortan oben behalten können. (Jochen) 


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 51:42 min
Label: Eigenproduktion / CD Baby
Veröffentlichungstermin: 2009

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