Pack Of Wolves - A Nice Black Suit

packofwolves_aniceblacksuit.jpgDas tritt ja mal fein Arsch! Auch wenn die Mucke für NECKBREAKER – Verhältnisse eigentlich viel zu wenig Verzerrung in den Gitarren birgt, so geht es hier dennoch mächtig zur Sache, mit feinen Melodien und einem sehr expressivem Gesang. Die Rede ist von PACK OF WOLVES, die mit „A Nice Black Suit“ bereits ihr Drittwerk präsentieren. Die Band hat sukzessive ihre Metal-Einflüsse zurückgeschraubt und sich in Richtung harten noisigen Rock und eine Menge Punkrock im Sinne von MC5 und Co. entwickelt. War diese Entwicklung notwendig? Keine Ahnung. War sie erfolgreich? Oh ja. Was hier so schön vorwärts aus den Boxen dröhnt, schreit förmlich nach Live-Performance. Trotz aller Härte und Energie bringt dieses Klanggewitter viel gute Laune mit sich.

Der Bewegungsdrang wird bei sowohl schönen als auch unschönen Gitarrenmelodien gefördert, der hintergründige Bass gibt das notwendige Rhythmusfundament, während das Schlagzeugspiel direkt unschwer optisch adaptiert wird zu einem spielfreudigen, wild um sich schlagenden Drummer, der trotz aller Intensität und Raserei wundersame und erstaunliche Takte hervorbringt.
Auch wenn man stimmlich bestimmt nicht immer mithalten kann, so verleiten die Gesangslinien zwangsläufig zum Mitsingen und Mitgröhlen. Man fühlt sich musikalisch in die Zeit zurückversetzt, wo die Welt noch in Ordnung war und handgemachte Musik das einzig Wahre schien. Auch wenn PACK OF WOLVES immer noch jede Menge moderne Elemente verschaffen, so ist dennoch der klassische Faktor dominant.
Alles in allem kann man einfach sagen: es rockt ungemein! Abwechslungsreichtum und Artenvielfalt zeichnen dieses Album aus, das nach 35 Minuten leider schon dem Ende zugeht. Gerne hätte man Sänger und Gitarrist Trey Ramirez noch weiter zugehört, wie er sich alles von der Seele schreit und singt. Aber da gibt es ja vielleicht auch mal hier in unseren Landen die Möglichkeit, die Band live zu besuchen. Die Platte macht allemal Bock darauf, herauszufinden, ob es dem Quartett aus Texas auch live gelingt, so arschcool loszutreten.

Wer will nach diesem Album noch überproduziertes Radiozeug hören mit synthetischen Instrumenten und einem studiogenerierten Gesamtsound? Hier lebt die DIY – Szene auf. Lasst heulen, Wölfe! (Jochen)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 35:22 min
Label: Arclight Records
Veröffentlichungstermin: 22.05.2010

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