Gallows End - Nemesis Divine

gallowsend_nemesisdivine.jpgWas beim GALLOWS END Debütalbum zuallererst einmal ins Auge fällt, ist das sehr klischeehafte Cover mit dem Sensenmann in der Mitte, das aus der Feder von J.P. Fournier stammt, der auch schon Coverartworks für EDGUY, AVANTASIA, POWERQUEST, STEEL ATTACK und viele andere gemacht hat. Damit ist auch schon die Marschrichtung klar, die den Hörer in der knappen Stunde erwartet. Die achtarmige Truppe aus Schweden, die bis vor kurzem noch ein reines Ein-Mann-Projekt von Frontmann Thord Klarström war, kann man guten Gewissens in die Melodic Power Metal Ecke rücken, wobei ich in der heutigen Zeit, in der mehr und mehr Bands in Richtung Zugänglichkeit schielen, die Betonung auf Power legen würde.

Das klingt jetzt unter diesen Voraussetzungen nicht gerade spannend, aber gleich das von einem Hörspiel-Intro (MANOWAR lassen grüßen) eingeleitete „Nemesis Divine (Trial Of The Gods)“ setzt ein erstes Ausrufezeichen und zeigt direkt, dass GALLOWS END keine dieser Luschenkapellen wie POWERQUEST oder STEEL ATTACK sind, die es in diesem Genre noch nie geschafft haben, wirklich was berauschendes rauszubringen. Das unmittelbar auf den Opener folgende „Soul Collector“ erinnert mich von der Melodieführung her ziemlich stark an POWERWOLF, wobei die Schweden natürlich deutlich ernsthafter zu Werke gehen als die saarländische Truppe aus Rumänien (oder war es umgekehrt?)

Ähnlich hochwertig, wenn auch zu keinem Zeitpunkt überragend, geht es dann mit den nächsten Songs weiter, hervorheben würde ich noch das aggressive „The Curse“, die Speed Metal Nummer „Storm Of Fate“ sowie den Höhepunkt in Sachen Melodie „Kingdom Of The Damned“. Was im Laufe der Zeit immer deutlicher wird, sind die Parallelen zu diversen 80ties Metalbands, allen voran IRON MAIDEN, gerade was die doppelläufigen Gitarren von Peter Samuelsson und Thord Klarström angehen. Von daher sind GALLOWS END keine ganz typische Power Metal Band, was mir persönlich gut gefällt.

So nach 50 Minuten sind wir dann beim Rausschmeißer „Riders Of The North“ angelangt, der mit seinen 10 Minuten Spielzeit noch einmal alle Register ziehen will. Dieser Versuch geht allerdings nach hinten los, das Stück langweilt total und zieht „Nemesis Divine“ nur noch unnötigerweise in die Länge. Schade!

Sicherlich ist „Nemesis Divine“ kein Album, das man jeden Tag mindestens zwei Mal auflegen muss, da aber die Songs und die Produktion, für die der Bandkopf Thord Klarström selbst verantwortlich war, fast durchweg gutklassig ausfallen, stehen unter diesem Review verdiente 7,5 Punkte. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 59:05 min
Label: Farvahar Records/Nightmare Records
Veröffentlichungstermin: 25.06.2010

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