Pantommind - Shade Of Fate/Lunasense

Pantommind - Shade Of Fate/LunasenseMit Dust On The Tracks gibt es seit kurzem ein weiteres kleines einheimisches Label, das sich auf die Fahnen geschrieben hat, die Anhänger der progressiven Klänge mit Neuheiten zu versorgen. In einer Zeit, in der der Branchenprimus Inside Out etwas orientierungslos zu sein scheint, sicherlich nicht die schlechteste Neuigkeit. Als eines der ersten Produkte brachten DOTT Anfang des Monats die ersten beiden Alben der bulgarischen Prog Band PANTOMMIND (die erste Prog Band aus diesem Land, die mir begegnet) in die Läden, sozusagen als kombinierter Re-Release und gleichermaßen als Appetizer für das Anfang nächsten Jahres erscheinende dritte Studioalbum. Ob man einen Re-Release von zwei Alben braucht, die im Grunde genommen beide einzeln noch erhältlich sind, darüber kann man jetzt wie immer vortrefflich streiten, soll an dieser Stelle auch nicht weiter diskutiert werden.

Was jedenfalls direkt auffällt, ist, dass dieses 2 in 1 Album in Sachen Aufmachung nicht wirklich ein vorbildliches Muster abgibt. Dieser billige Pappschuber, der beide Alben enthält, ist bei solch einer Veröffentlichung nicht das Gelbe vom Ei und man hat als Hörer noch nicht einmal zwei separate Booklets. In der Beziehung darf es gerne etwas höherwertiger sein, aber dafür entschädigt die Musik auf den beiden Alben, die ursprünglich 2005 („Shade Of Fate“) bzw. 2009 („ Lunasense“) erschienen sind. Die Band PANTOMMIND gibt’s derweil bereits seit 1993, neben den beiden Alben dürften die Karrierehighlights mit Sicherheit die Auftritte auf dem Prog Power Europe und als Support von FATES WARNING und HELLOWEEN gewesen sein. 

Auf einzelne der insgesamt 21 Songs, die sich über die beiden Alben verteilen, gehe ich an dieser Stelle nicht ein, macht euch lieber selbst ein Bild von einer Band, die deutlich von den klassichen Prog Bands wie DREAM THEATER, FATES WARNING und QUEENSRYCHE beeinflusst wurde, aber auch nicht davor zurückschreckt, Einflüsse aus dem melodischen Prog Rock zu verarbeiten. Aufgrund dieser songdienlich eingesetzten Progressivität werden immer wieder Erinnerungen an das deutsche Pendant VANDEN PLAS wach, die Ähnliches, allerdings auf einem höheren Niveau, erreichen.

Dass die Band Klasse hat, beweist bereits das 2005er Album „Shade Of Fate“, wobei ich ganz klar sagen muss, dass mir persönlich das zweite Album „Lunasense“ etwas besser als das Debüt gefällt. Die Songs, die Arrangements, die Melodien und der Sound, alles klingt im Direktvergleich auf „Lunasense“ besser und überzeugender.

Von daher kann ich diesen Re-Release zumindest aus musikalischer Sicht empfehlen, sofern man als Hörer nicht immer auf der Suche nach dem bahnbrechend Neuen ist. Sollte man als Genre-Anhänger diesen Doppeldecker irgendwo zum Preis eines normalen Studioalbums finden, darf man gerne zuschlagen. (Maik)

 

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11 + 10
Spielzeit: 50:05 min + 52:10 min
Label: Dust On The Tracks
Veröffentlichungstermin: 03.09.2010

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden