Lesbian Bed Death - Designed By The Devil, Powered By The Dead

lesbianbeddeath_designedbythedevilOkay, okay, ich gebe es ja zu- ich bin auch nur ein Mann. Denn beim Verteilen der Reviewarbeiten entschied ich mich für dieses englische Quartett vornehmlich aufgrund des Namens, als für die (vage) Genrebeschreibung „Melodic Rock" in unserem Verteilerkasten. Doch da Auswüchse höhere Testosteron getränkter Gewalt bekanntlich belohnt werden, wurde dem werten Schreiberling bereits früh klar, dass es sich LESBIAN BED DEATH um weit mehr als eine Truppe mit lediglich erektilem Bandnamen (und ebensolcher Sängerin) handelt, sondern mit „Designed By The Devil, Powered By The Dead" etwas wahrhaft gutes hervorgebracht wurde. Doch beginnen wir erstmal mit einer Berichtigung, denn als Melodic Rock kann das Gehörte wirklich nicht bezeichnet werden. Auf der My Space-Seite der Band wird mit den Stilrichtungen Gothic/Classic Rock/Punk dem Nagel auf den Kopf getroffen, kann man die vier Inselbewohner nun überhaupt nicht auf ein einziges Subgenre limitieren. Das zeigt die Combo schon beim eröffnenden Titeltrack, da dieser alle angesprochenen Richtungen perfekt vermischt und, wie auch so gut wie alle anderen Stücke, zu einer homogenen Masse verschmelzen lässt.
Dominierend in jeder Phase des Albums ist hierbei auch Macys Stimme die zwischen whiskeygetränkter Rockröhre bis hin zu gotischer Verzweiflung zwei gegensätzliche Komponenten wunderbar zusammenführt.

Neben den zahlreichen Crossover-Songs finden sich natürlich auch solche die glasklar einer Stilrichtung zuzuschreiben sind. So fischt man bei „Drowning (In Love) oder „Without A Sound" eindeutig in düsteren Gewässern in einer epischen Breite, die beim ersten Hören selbstverständlich nicht in der jeweiligen Breite erfasst werden kann und für ein vollständiges Wirken den ein oder anderen Durchlauf mehr benötigt.

Auf der andren Seite findet man mit „Drowning The Phoenix" oder „Sin' When You're Winning" absolute Partykarcher vor dem Herrn die stante pede gute Laune verbreiten. Den definitiven Höhepunkt jedoch liefert das Stück „Moonlight", welches sich ohne Umwege den Angriff auf die Gehörgänge vornimmt und zwar mit Erfolg.

Es ist unheimlich schwer hierzu, oder all den anderen verschiedenen Einflüssen, glaubhafte Parallelen ziehen zu können, doch wenn man mich unbedingt auf einen Vergleich drängen würde, könnte ich mich eventuell mit einer Metal-Version von BLONDIE problemlos zurecht finden. Schwache Momente finden sich eigentlich lediglich bei „Mr. Nastytime" und „Retrosexual", bei denen die Lyrik dann doch ein wenig zu plump ausfällt. Ansonsten gilt es hier noch die erhabene Produktion zu erwähnen, bei die Gitarren schön krachen und die Snare so knallt, wie eine Snare eben zu knallen hat. Da heißt es für alle die sich stilistisch angesprochen fühlen: Zugreifen! (David)

Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit:  64:35 min
Label: Psychophonic Records
Veröffentlichungstermin: 15.10.2010

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