Ctulu - Sarkomand

ctulu_sarkomand-jpgBlackmetal kommt ja vorherrschend aus dem hohen kalten Norden, zumindest die erfolgreichsten Acts. Da können die Delmenhorster CTULU froh sein, dass sie im Norden der Republik wohnen, ansonsten würde man ihnen den stahlkalten Sound nicht abnehmen. Soweit mal die Klischees, in der Realität steht drei Jahre nach dem Debüt „Freie Geister" mit „Sarkomand" der zweite Streich in voller Länge ins Haus. In der Zwischenzeit stiegen Bassist Mario Dahl und Sänger Stefan Schulz aus und wurden durch Rolf und Paulo ersetzt. Trotz der personellen Veränderungen konnte man mehr Aufmerksamkeit verbuchen und spielte auf den beiden letzten Auflagen des Ragnarök-Festivals wo auch das neue Album vorgestellt wurde.


Schon zu Beginn rappelt es ordentlich, wenn die sirrenden Gitarrenläufe von „Arckanum Der Tiefen" losbrechen, schwarze Kunst in seiner reinsten Form. Zumindest bis zu ein paar melodischen Leads, die fast ein wenig an IRON MAIDEN denken lassen. Sofort wird klar, dass man im Gegensatz zum rohen ungehobelten Erstling doch dessen melodische Ansätze weiter ausgefeilt hat. Dabei setzen CTULU hier öfter auf Raserei, was aber tatsächlich noch zusätzlich Abwechslung bringt.

 

Als Haupteinfluss bleibt hingegen ganz klar die schwedische Schule an erster Stelle. Im folgenden Titelsong sowie anschließend in „Nachtwind" bestimmen offene, eher im konventionellen Metal beheimatete und melodisch treibende Akkorde die Strophen. Diese wechseln sich regelmäßig mit rasanten Passagen und wie in letztgenannter Nummer hervor brechenden Refrains ab.
Noch eine Ecke ruhiger präsentiert sich der Rausschmeißer „Mondsucht", welcher von Piano-Tönen eingeleitet wird und mit akustischen Momenten aufwartet. Der sakrale Refrain deutet ähnlich wie bei „Sarkomand" an, dass den Norddeutschen DORNENREICH nicht fremd ist. Dazwischen werden im Laufe der Scheibe immer mal wieder schwerfällige Leads wie etwa in „Windschreiter" eingestreut. Thrash-Parts brettern auch ab und an los, vor allem in „Blindes Chaos", und im räudigen „Gezeitenstürme" mahlt die DoubleBass alles nieder.

CTULU verstehen es mit verschiedenen Tempi und der Dynamik zu spielen und bauen dadurch mehr Spannungsbogen auf als bei „Freie Geister". Zusammen mit der saubereren Produktion fällt „Sarkomand" zugänglicher und reifer aus. Im Mittelpunkt steht aber weiterhin die Gitarrenarbeit, bei dem das Duo auch auf Platte zeigen kann wie gut es harmoniert. Arne und Mathias Junge bauen ein kaltes Gerüst für die Songs, das alles umschließt.

Auch wenn der Mann für das Gekreische gewechselt hat, so muss man nicht auf lyrische Ergüsse verzichten. Rolf besitzt nicht nur ein bellenderes Organ als sein Vorgänger, er hat auch ein Faible für H.P. Lovecraft. Dessen Albtraumwelt zwischen den Ozeanen und einem uralten Pantheon durchzieht alle Lieder des Rundlings und rundet die unheilvolle Stimmung ab. In Zeiten in denen sich in diesem Genre nicht viel bewegt sind die Jungs eine echte Bereicherung. (Pfälzer)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 47:50 min
Label: Godeater Records
Veröffentlichungstermin: 29.04.2011

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Blackmetal kommt ja vorherrschend aus dem hohen kalten Norden, zumindest die erfolgreichsten Acts. Da können die Delmenhorster CTULU froh sein, dass sie im Norden der Republik wohnen, ansonsten würde man ihnen den stahlkalten Sound nicht abnehmen. Soweit mal die Klischees, in der Realität steht drei Jahre nach dem Debüt „Freie Geister“ mit „Sakromand“ der zweite Streich in voller Länge ins Haus. In der Zwischenzeit stiegen Bassist Mario Dahl und Sänger Stefan Schulz aus und wurden durch Rolf und Paulo ersetzt. Trotz der personellen Veränderungen konnte man mehr Aufmerksamkeit verbuchen und spielte auf den beiden letzten Auflagen des Ragnarök-Festivals wo auch das neue Album vorgestellt wurde.

 

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