Hekate - Die Welt der dunklen Gärten

Hekate - Die Welt der dunklen GärtenDie Koblenzer Band HEKATE gibt es zwar schon eine ganze Weile – genauer gesagt in diesem Jahr seit 20 Jahren – dennoch hat man bisher von der Band noch nicht besonders viel gehört. Vielleicht liegt das aber auch einfach daran, daß die Koblenzer ihr letztes Album 2004 auf den Markt gebracht haben und es seitdem ziemlich still um die Band war. Man würde jetzt zwar gerne schreiben, daß sich die Band mit einem Paukenschlag zurückgemeldet hat, doch das kann ich so nicht unterschreiben. Zwar kann man der Band kein mangelndes Talent an welchem Instrument auch immer vorwerfen, aber irgendwie will der Funke doch nicht so recht überspringen. Zwar kann vor allem Sängerin Susanne Grosche wirklich überzeugen, doch im Großen und Ganzen sind die Songs vor allem eines: langatmig und oft auch langweilig.

Songs wie das französisch gesungene „Jardin d’Anaïs“ mit den interessanten Spoken Word-Parts sind zwar fast schon von erhabener Schönheit, dafür zieht der Gesang von Sänger Axel Menzer Songs wie „In My Garden“ doch wieder runter. Dabei kann letzterer sogar mit einem wunderschönen Duett punkten, leider zieht sich der ganze Song aber zu gefühlter Unendlichkeit. Und das trifft auch auf das gesamte Album zu. Weniger ist eben manchmal mehr.

Songs wie „Seelenreise“ könnte man jedenfalls gut zum Einschlafen hören. Und das meine ich jetzt nicht unbedingt negativ. Sondern eher im Sinne von „Entspannt in den Schlaf hinübergleiten“. Beeindruckend ist auf jeden Fall, wie HEKATE es schaffen, ihre Songs auf Englisch, Französisch und Deutsch zu präsentieren ohne zu verworren zu wirken und daß sie es geschafft haben, zu jedem Song die passende Sprache auszuwählen.

HEKATE verwenden viele mittelalterliche Instrumente, ohne dabei nach typischem Mittelaltermetal zu klingen. Am besten kann man die Band wohl mit den Genrekollegen Faun (insbesondere Songs wie „Die dunkle Wolke“, „The Present Day“ „Die Blaue Blume“) vergleichen, wobei Faun einen Ticken härter und metallischer zu Werke gehen. Man schreckt aber auch nicht vor Elektrosounds („Die dunkle Wolke“, „Per Aspera Ad Astra“, „Idilia Dubb“) zurück. Daneben gibt es aber auch Songs wie „Opportunity Of Times“ die einfach nur seltsam sind und dank der deutschen Spoken Words schon fast ins Lächerliche abdriften.

Ob man „Die Welt der dunklen Gärten“ mag oder nicht, ist letztendlich persönlicher Geschmack. Es wird sicher Leute geben, die sich in den atmosphärischen Songs verlieren können und die die Musik wunderbar zum Abschalten hören können. Aber mindestens genauso viele Leute wird die Platte einfach nur langweilen. Künstlerisch ist die Scheibe sicher wertvoll, nur manchmal eben auch sehr langatmig. Programmatisch ist da der Titelsong „Oh Du Welt Der Dunklen Gärten“. Susanne Grosches glockenklarer Gesang ist zwar wunderschön, die Musik eigentlich auch nicht schlecht, aber irgendwie reißt es der Text, der zwar gerne poetisch wäre, es aber nicht so ganz schafft, dann doch wieder runter.  (Anne)


Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 68:44 min
Label: Prophecy Productions
Veröffentlichungstermin: 10.06.2011
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