„Generation Why“- Warum? Darum: Bedeutungslosigkeit, Mittelmäßigkeit,Gleichgültigkeit: Ein trauriger Zustand, in dem sich heutzutage jeder Heranwachsende zu befinden scheint, kein Antrieb, keinerlei Hoffnung, aus der großen Masse herauszustechen. Die Jugend schläft in ihrer eigenen Gleichgültigkeit und findet tausend Entschuldigungen, warum man seine Fähigkeiten und Träume nicht mehr ausreizt, nicht mehr nach vorne blickt. Warum einfach nicht anders? Ein Statement, das überzeugt: DIAMOND PLATE wollen mit ihrem Debüt „Generation Why?“ nicht nur ihr musikalisches Talent unter Beweis stellen, sondern eine klare Botschaft vermitteln: Ihrer, UNSERER Generation einen A****tritt verpassen.

Darin sind die blutjungen Thrasher aus Chicago wahrlich Spezialisten. Als sich die Band damals im Jahre 2004 gründete, war der Altersdurchschnitt der damals drei Jungs gerade mal 15. Von da an wurde fleißig durch ganz Chicago gethrasht und auf sich aufmerksam gemacht; Nach Veröffentlichung der EPs „Mountains Of Madness“ und „Relativity“ waren dann auch die Pforten zu professionelleren Wegen geöffnet. Brauchte also nur noch Digby Pearson, Chef des Plattenlabels Earache die Ohren nach diesem brodelnden Etwas im Untergrund spitzen und die ganze Welt mit dem Debüt einer Band zu segnen, die in den rauen Vorstädten Chicagos ihren Anfang hatte. Bester Witz dabei: Produzent Neil Kernon, bekannt für seine Arbeit mit Größen wie CANNIBAL CORPSE, NILE, NEVERMORE, DEICIDE und JUDAS PRIEST wohnt gleich in der Nachbarschaft der Band.

Produkt aus diesen Aufnahmen sind nicht nur ein Ausbund an Energie und jugendlicher Aggression, sondern gleichzeitig Werk enormer Vielseitigkeit und Tiefgangs. Da wird man einerseits beim Titeltrack „Generation Why?“, „Pull The Trigger“, „Waste Of Live“ und „At The Mountains Of Madness“ mit Schießbudengewitter, Rotier-Grooves, Punk-Uftas, Dimebag-Soli, Metallica-Shouts und wunderbar-ungewöhnlich hohem Gekreisch eines Konrad Kupiec beglückt, andererseits hat „Generation Why“ auch noch toll arrangierte, ruhige bis melancholische Songs in Petto. So halten sich „Tomb With A View“ und „Fools Paradise“ noch im gemächlichen Mittelmaß zwischen hart und zart, während das Instrumental (schön:) „More Than Words“ in fast südländische, flamenco-artige Gefilde abweicht und die Instumental-Session auf volle Kosten kommt. Rausschmeißer „Empire Tommorrow“ verbindet in seinen 8:42 Minuten dann nochmal alles, was DIAMOND PLATE ausmacht: Druck, Abwechslung, tolles Songwriting und – als kleiner Hidden Track – einen gewissen Sinn für Feinfühligkeit.

Wer also Bands wie WARBRINGER, KREATOR oder aber PANTERA mag, sollte sich „Generation Why?“ unbedingt zu Gemüte führen. Aber auch die, die in Richtung Heavy oder Death gehen, werden mit dieser Scheibe absolut bedient sein. Vielleicht wecken die vier von DIAMOND PLATE ja den einen oder anderen aus seinen Tagträumen. Schön wärs! (Coralie)

 Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 55:09
Label: Earache
Veröffentlichungstermin: 09.08.2011