Loch Vostok - Dystopium

lochvostok_dystopiumDer Name LOCH VOSTOK erscheint ungewöhnlich für eine schwedische Band und läßt einen eher an eine Mischung aus Schottisch und Russisch denken. Und damit liegt man gar nicht so falsch, denn die Band aus dem schwedischen Uppsala hat sich nach dem größten subglazialen See der Antarktis, dem Wostoksee, benannt. Und Kälte paßt dann ja wieder eher in das Bild von Schweden, das man hierzulande hat. Kälte und Düsternis erwartet man auch, wenn man den Titel „Dystopium“ liest.


Wenn man die Scheibe jedoch hört, klingt das ganze nicht mehr wirklich düster und kalt. Eher erzeugen die Schwedenprogger mit ihren teils doch sehr sanften Melodien (z.B. im fast schon romantischen „Navigator“) eher warme und weiche Klänge. Die man jedoch auch gerne mal mit ein paar Growls „aufhübscht“, wie man neudeutsch so gerne sagt.

Daß es auch härter geht versuchen sie dann mit Songs wie „In The Wake Of Humanity“ zu beweisen, das jedoch nach kurzem Einstiegs- und immer mal wieder Zwischengeknüppel trotzdem eher sanft ausgefallen ist. Oder auch im Opener „A Mission Undivine“, das mit ordentlich Geknüppel loslegt, auch insgesamt eher sperrig ist – und es trotzdem schafft, tief im Ohr hängenzubleiben. Ein solch starker Opener weckt hohe Erwartungen.

Die die Band mit „Repeat Offender“ auch halten kann. Gerade im Refrain ist die Band hier verdammt stark. Trotzdem kommt einem schon hier der Gedanke, daß die Band ohne Knüppelparts wohl besser wäre. Und als könnten sie Gedanken lesen, fahren LOCH VOSTOK diese dann auch erstmal zurück und spielen zunächst eher rockig auf. Und so bewegt man sich weiter auf der Scheibe. Sanfte Klänge wechseln mit Geknüppel, Cleangsang wechselt mit Growls, fast schon fröhliche Melodien wechseln mit düsterem Melodic Death. Und das ganze nennt man dann Prog Metal.

So wirklich progressiv ist das in meinen Augen ja nicht, eher etwas wirr, gerade die schnellen Thrashparts sind nicht wirklich gelungen und machen die Songs nur unnötig sperrig. Und so lautet auch das Fazit: LOCH VOSTOK würden meiner Meinung nach besser klingen, wenn sie sich auf ihre Stärken, nämlich die ruhigen, rockigen Parts beschränken würde und das thrashen denen überlassen würde, die es können. Zwar ist der ein oder andere härtere Part wirklich gelungen und wertet den Song auf, aber meistens nervt das Gerumpel einfach nur. Ansonsten aber ein wirklich hörbares Album mit mehr als nur einem Ohrwurm. (Anne)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 52:06 min
Label: Vicisolum Productions
Veröffentlichungstermin: 23.09.2011
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