Hui, das ging aber schnell! Es ist gerade mal etwas mehr als ein Jahr her, dass mir die walisischen Emo-Rocker KIDS IN GLASS HOUSES mit dem Vorgänger "Dirt" ganze sieben Punkte abringen konnten.
Wie? Was? Sieben Punkte für "Emo"? Ja, ihr werdet mal wieder den Kopf über den allzu toleranten Brix schütteln, aber mir egal, ich geb jeder Band ne Chance.
Spannender war für mich die Frage, ob das Quintett in dieser kurzen Zeit wieder ein Album auf die Beine stellen würde, das härter geeichte Ohren erreichen kann - ei dann gugge ma mol!
So weit, so okay (oder halt eben nicht, je nachdem, wie man zu "Emo" eingestellt ist). Auffällig ist die leicht depressive (nicht weinerliche!) Grundstimmung der Songs, die sich wie ein roter Faden durch "In Gold Blood" zieht - hierzu ist die ausführliche Band-Info relativ aufschlussreich: Unter den Eindrücken von weltweiten Katastrofen erzählt die Scheibe die Geschichte eines Paares, das dem Chaos der Welt entfliehen will aber bei dem letzten Endes der Mann mit einer ungewissen Zukunft alleine da steht. "Das übliche Klischee halt, ritz dich doch!" mögen die Ignoranten unter euch sagen, aber ich finde, KIDS IN GLASS HOUSES vermögen das Wellental der Gefühle und Zustände passend zu intonieren, besonders die rockenden Momente haben das gewisse Etwas.
So habe ich auch bei "In Gold Blood" kein Problem, die sieben Punkte zu zücken; handwerklich gehen die jungen Waliser solide vor und auch so mancher Song kann nach dem zweiten Hören mitgepfiffen werden. Mal schauen, wie sich die Glashaus-Kinners künftig auf dem Kontinent schlagen werden, auf der Insel werden sie ohnehin abgefeiert. (Brix)
Bewertung: 7 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 42:45 min
Label: Roadrunner Records
Veröffentlichungstermin: 11.11.2011