Diabulus In Musica - The Wanderer

diabulusinmusica_thewandererDIABULUS IN MUSICA gibt es noch gar nicht so lange. Erst 2010 erschien das Debüt der Spanier, jetzt, 2012 veröffentlicht die Band mit „The Wanderer“ das Nachfolgealbum. DIABULUS IN MUSICA, der Teufel in der Musik, so nennt man sich (auch wenn ich nicht weiß, warum man aus dem O ein U gemacht hat), dabei singt und flötet Sängerin  Zuberoa Aznárez geradezu engelsgleich durch das Album. Oder sollte man tarjagleich sagen? Denn stellenweise erinnert sie doch sehr, sehr stark an Tarja Turunen, die vor mehr als einem Jahrzehnt Maßstäbe im damals neuen Genre „Opera Metal“ setzte.

Daß NIGHTWISH ein Vorbild von DIABULUS IN MUSICA sind, das hört man schon am Intro „A Journey’s End“, das sehr nach Filmmusik und – ja, eben den Finnen klingt. Schon hier fragt man sich zum ersten Mal, ob die Welt unbedingt den 543. NIGHTWISH-Clon braucht. Ganz in der Tradition von NIGHTWISH setzt man bei den meisten Songs auf Chöre, Chöre, Chöre – es gelingt jedoch, den Absprung zu schaffen, bevor der Hörer von den Chören genervt ist. Und zugegebenermaßen klingen diese Chöre wirklich verdammt gut.

Genau wie NIGHTWISH setzt man auf den Gegensatz von harten, männlichen Growls und zartem, elfengleichen, weiblichen Gesang. Zum Glück liegt der Focus aber mehr auf dem Operngesang, denn die Growls sind gerade mal ok und sicherlich noch ausbaufähig. Der weibliche Gesang dagegen steht im Vordergrund – stellenweise viel zu sehr. Fast immer treten alle Instrumente hinter den Gesang von Zuberoa Aznárez zurück, sind manchmal kaum auszumachen und halten sich einfach viel zu sehr im Hintergrund. Frau Aznárez singt ja nicht schlecht – aber an Größen wie Tarja Turunen kommt sie eben doch nicht ganz heran. Ihr Gesang ist einfach zu süß – stellenweise zuckersüß. Ob das jetzt ein erstrebenswertes Attribut ist, wenn man in einer Metalband spielt – ich weiß nicht.

In Songs wie „Sentenced To Live“ kann man mit dieser süßen Stimme auch schon mal den Kitschalarm auslösen. So klingen DIBULUS IN MUSICA dann leider nicht mehr als nett. Und nett ist ja bekanntlich die kleine Schwester von scheiße. Handwerklich ist die Band ohne Frage gut. Aber man klingt einfach zu sehr nach einer NIGHTWISH-Kopie, es fehlt die Eigenständigkeit. Und auch vor allem – und das ist eigentlich viel gravierender, denn mit einer guten NIGHTWISH-Kopie könnte ich durchaus leben - die Fähigkeit, spannende, mitreißende Songs zu schreiben. Jeder einzelne Song für sich betrachtet ist eigentlich gar nicht schlecht, aber die ganze Scheibe am Stück zu hören macht nicht wirklich Spaß. „The Wanderer“ wird einfach zu schnell langweilig und man hofft nur noch auf das baldige Ende. (Anne)


Bewertung: 5,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 54:45 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 02.03.2012
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