Fourever - Solitarium
Die Ideen und Aufnahmen zum Alnum "Solitarium" gehen zurück bis ins Jahr 2008! Damals beschloss man die Songs der beiden, von der schwedischen Presse für gut befundenen Demos in ein Album zu gießen. Allerdings verhinderten diverse Umstände und ständige Liveauftritte ein zügiges Vorankommen, so dass man erst 2011 mit dem Aufnahmen fertig war! Einige Songs der Demos wurden neu eingespielt und mit Neukompositionen ergänzt.
Immer wenn man das Gefühl hat, dass es jetzt so richtig abgeht ist kuscheln und schmusen angesagt (dies passt aber durchaus zu den Songtexten über das unglücklich verliebt sein, welches man durchaus mit harten Klängen betonen kann). Dass man dabei in die Standardschublade greift, macht das Hören für den geneigten Metal-Fan angenehm. Kuschelmetal a la DORO ist es meiner Meinung nach aber auch nicht, eher metallischere EVANESCENCE. Ab und zu beschleicht mich ein Gefühl der Übelkeit, so süßlich ist der Gesang der oft auch mehrstimmig ist. Nicht dass hier Missverständnisse entstehen. Alles in allem hat man hier handwerklich solide gearbeitet und komponiert. Es gibt keine Ausreißer nach unten, denn alle Songs haben Hit-Potential. Die Texte lassen sich auch ohne Textblatt gut verstehen aber haben alle leider Schlagerniveau. Wir haben somit eine schwedische Metal-Band mit konsequenter Abkehr von "Gore, Pain And War"!
Ab und an erwische ich mich beim Schmunzeln, denn die Songs sind so gut arrangiert, dass sich erst nach mehrmaligen Hören der Baukasten dahinter offenbart. FOUREVER sind leicht, leicht wie dieser bekannte Joghurtriegel, der sich letztendlich doch als Mogelpackung herausstellt. Sie sind nicht Fisch und nicht Fleisch. Man könnte Hard 'n Heavy dazu sagen oder manchmal Metal aber auch Rock und Pop.
Das Album ist für meine Begriffe zu steril produziert, es klingt durchweg klinisch mit oft merkwürdigen Ausreißern Richtung natürliche Produktion. Diese wissen zu gefallen, denn der Basssound ist das einzige, was mir am Albumsound gefällt. Das handwerklich gute Getrommel von Nina klingt leider oft nach Drumcomputer.
Was auf jeden Fall positiv zu bewerten ist, sind die zahlreichen Ohrwürmer mit Hitpotential wie "Shout" Shout My Name", "Solitary", "Day After Day".
Für das nächste Album erhoffe ich mir mehr rotzige Attitüde im Gesang und Tiefgang in den Texten, damit es ein bisschen mehr zur Musik passt, sowie eine natürlichere Produktion bei den Instrumenten. Sie wollen schließlich Rock'n Metal und nicht Schlagermetal! Einen halben Punkt Abzug für die unnatürlich klingende Produktion. (Andreas)
Bewertung: 6,5 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 42:08 min
Label: Bob Media/Fastball
Veröffentlichungstermin: 04.05.2012
- Andreas
- Kategorie: CD-Reviews