Master - The New Elite

master_thenewelite160pxPaul Speckmann ist eine der wenigen Konstanten im Thrash - Death Universum! Ein streitbarer, polarisierender Charakter, der jedoch mit Herz und Hirn bei der Sache ist. Ein Hans Dampf in allen Gassen in Sachen Selbstvermarktung bzw. Eigenwerbung. So ging die letzte MASTER-Veröffentlichung "The New Elite" nicht im Sumpf der diesjährigen Death Metal-Veröffentlichungen unter. Das Gegenteil ist der Fall, das Album kann ganz oben mitschwimmen und ist dabei mit zahlreichen guten Songs gegen das drohende Absinken gesichert.

Dabei meinen MASTER mit "The New Elite" keineswegs sich selbst, sondern kritisieren die im Moment weltweit vorherrschenden gesellschaftlichen Strukturen, bei denen ganze Völker von einzelnen Kapitalisten und Politikern kontrolliert und ausgebeutet werden. Die Songtexte bei MASTER behandeln überwiegend politische und soziale Themen, die wir alle vor unserer eigenen Haustüre wiederfinden. Diese meist unangenehmen Themen spiegeln sich auch im Klang der Musik von MASTER wieder: rau, wütend, aufreibend, zermalmend. MASTER-Chef Paul Speckmann ist auch nach gut 30 Jahren Bandgeschichte und nunmehr 11 Alben nicht müde, seine Wut in die Welt zu schreien und so ranzt er sich hasserfüllt durch die Songs, die vor unbändiger Energie nur so sprühen. Man gewinnt oft den Eindruck, Paul könne sich geradeso zurückhalten, nicht aus dem Lautsprecher zu springen um alles kurz und klein zu hauen. Bei diesen Themen bleibt kein Platz zum Luftholen, denn wer schwächelt, ist schnell weg vom Fenster.

Im Songaufbau und Riffing oft punkig, erinnert der ein oder andere Song an Klassiker der Death- und Thrash-Geschichte. Die Überraschung ist hierbei die Rohheit des Sounds, die Gnadenlosigkeit und Angriffslust, mit der die Songs präsentiert werden. Keine Abmischung auf Nummer sicher. Hier bohren sich die Ohrwürmer schmerzvoll ins Ohr. Aber keine Angst, durch zahlreiche zu klinisch abgemischt klingende Aufnahmen der letzten Jahre hat man einfach vergessen,wie ein Death Metal-Album klingen sollte. Am besten wie bei einem Gig, mit einem ordentlichen Tritt in die Magengegend, sollen Bass und Bassdrum klingen. Aggressiv wie eine Kreissäge sollte die Gitarre sich den Weg freischneiden und dabei mit Soli und Riffs auf den Punkt glänzen. Keine Effekthascherei mit Intros und Keyboardgewaber, einfach die pure Bass-Gitarre-Schlagzeug-Gesang-Instrumentierung!

Den Einstig ins Album macht "The New Elite", das sofort losprescht und gleich zu verstehen gibt, wo es hier die nächsten 44 Minuten lang geht. Der nächste Song "Rise Up And Fight" glänzt mit einem kernigen Basssolo. Besonders gut gefällt mir "Guide Yourself" und "As Two Worlds Collide", die ordentlich in den Hintern treten.

Die Songs sind allesamt mit abwechslungsreichen, aufeinander abgestimmten Passagen gesegnet und machen bei jeden Hören mehr Spass und Lust auf eine heiße, schwitzige Live-Performance. Es empfiehlt sich, das Album laut zu hören und die Texte dabei mitzulesen. Die Eltern der jungen Metalfans werden sich sicher darüber "freuen", dass der Nachwuchs etwas sinnvolles mit seiner Freizeit anzustellen weiß, wenn dieser bei ohrenbetäubender Lautstärke Death-Metal Songs mitbrüllt.

"Death will be the best solution for myself" heißt es am Ende des letzten Songs "Twist Of Fate" und ich will doch nicht hoffen, dass das schon alles bei MASTER gewesen ist; denn wie hieß es so schön damals, Anfang der Neunziger: "death ... is just the beginning!" (Andreas)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:25 min
Label: Pulverised Records
Veröffentlichungstermin: 09.07.2012

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