The Sorrow - Misery Escape

The_Sorrow_-_Misery_EscapeDie Liste der erwähnenswerten Metal-Kapellen aus unserem österreichischen Nachbarland ist nach wie vor übersichtlich - ganz oben in dieser Aufzählung rangieren jedoch nach wie vor THE SORROW, die sich peu-à-peu und unnachgiebig in die Herzen der Freunde des (modernen) Metals gespielt haben und inzwischen mit "Misery Escape" beim vierten Release gelandet sind. 
Die Gefahr, sich stilistisch in eine Sackgasse zu begeben, haben die vier Voralberger bisher stets mit Nuancen am Songwriting und einfach nur guten und catchy Songs vermieden - Album Numero Vier macht in dieser Hinsicht genauso wenig eine Ausnahme!

Logisch, die musikalische Revolution ist im Hause THE SORROW auf "Misery Escape" defintiv nicht ausgebrochen; dies machen sogleich der Opener "Retracing Memories" und "The Escape" deutlich. Es gibt die gewohnte Mischung aus treibend-groovigem Geballer, aggressiven Shouts und eingängig-melodischen Sprengseln, aber halt auf dem gewohnt dicken Niveau.
Den ersten richtigen Aufhorcher gibt´s dann bei "Burial Bridge" zu begutachten: Ein feines Gitarren-Lead, ein erneuter Ohrwurm-Refrain und flirrende Gitarrenlinien zeichnen das erste Highlight der Scheibe aus.
Und überhaupt: Irgendwie wirkt "Misery Escape" auf mich tiefgängiger, massiver, epischer als die bisherigen Auskopplungen des Alpen-Quartetts. Das oft gedrosselte Tempo in den Breaks und die dabei verwendeten Chöre, die dezent eingesetzten Keyboards und die bereits erwähnten flirrenden Gitarrenlinie geben dem Release insgesamt mehr an Substanz - vom ein wenig hervorgehobenen und satt dröhnenden Bass ganz zu schweigen.

So werden in der Folge Nummern wie "A Reason" (höre ich da etwa DREDG-Anleihen heraus?), "Lost Chapters" oder "Buried In The Deep" für mich zu den Gewinnern der Scheibe, da THE SORROW es einfach wagen und schaffen, ihrem Sound dieses ungezwungene, veränderte Gesicht zu verpassen. Da geraten die "gewöhnlichen" THE SORROW-Tracks "A Thin Red Line" oder "My Oblivion" ein wenig ins Hintertreffen, sind aber dennoch natürlich von guter Qualität.

In diesem Sinne: Glückwunsch an THE SORROW für die gelungene Runderneuerung und den Mut, neue Wege zu gehen. Diese Dreiviertelstunde macht wie immer Spaß und schreit nach Live-Darbeitungen, bei denen die vier Ösis ohnehin schwer zu schlagen sind - ich hoffe, man sieht sich in Bälde auf der Tour! (Brix)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:53 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 26.10. 2012

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