Mourning Beloveth - Formless

Mourning_Beloveth_-_FormlessPuh, die Iren MOURNING BELOVETH hatte ich ja gar nicht mehr auf der Rechnung! Und das trotz des formidablen Vorgänger-Silberlings "A Disease For The Ages", welches meinerseits satte neun Punkte verliehen bekam - aber dieses Release ist nun auch schon immerhin gut eine halbe Dekade her!
Und in diesen schnelllebigen und unübersichtlichen Zeiten mit mehr Releases als das Ohr erfassen kann, verschwinden dann leider auch mit der Zeit die Perlen vom Schirm.
Aber nun ist das Düster-Quintett von der grünen Insel ja wieder "back on the map" und beschert uns eine weitere Lehrstunde in Sachen "Lupenreiner Doom-/Death-Metal".

Also hat sich an den Grundtugenden von MOURNING BELOVETH absolut nichts verändert: Nach wie vor schwelgen die Jungs aus Eire größtenteils in einsamen, nebligen und moll-gefärbten Landschaften, zelebrieren ihre Songs in Überlänge (hier ist kaum ein Track unter fünfzehn (!) Minuten lang) und suhlen sich in totaler Melancholie. Diese Überlänge der Songs geht sogar soweit, dass einer der Tracks ("Transmissions") auf eine zweite CD ausgelagert werden musste.

Aber Liebhaber des Genres werden sofort mit "Formless" eine innige Freundschaft schliessen: MOURNING BELOVETH sind nach wie Meister ihres Fachs und wissen, wie sich Monotonie, Minimalismus und Tristesse in eine hörbare Form (von wegen "Formless", ha! Sorry, dieser Kalauer musste sein...) giessen lässt.
Zu gut, zu schaurig-schön aalt sich Frank Brennan in seinem Klagegesang (ok, zu Beginn von "Nothing Has A Centre" ist es auch mir ein Stück ZU elegisch), zu derbe fährt Darren Moore mit seinen ausdruckvollen Grunts dazwischen, zu viele herrliche Moll-Riffs fährt das Quintett auf. Ich brauche eigentlich keinen Track herauszuheben; jedes Stück für sich funktioniert eigentlich auf die gleiche Art und Weise und hat jeweils etwas für sich. Logisch, dass "Formless" nicht so nebenher zu erschliessen ist - ein wenig Zeit und Sitzfleisch muss der Hörer schon mitbringen!

Warum aber nun der eine Punkt Abzug gegenüber dem Vorgänger? Ganz einfach: Ich schaue aus dem Fenster, der ersehnte Frühling ist nach diesem trist-grauen Winter im Anmarsch und ich sehne mich derzeit nicht unbedingt nach dieser Art von Musik - mein Herz und meine Seele sehnen sich nach (musikalischer) Sonne! Da kann ich mich gerade nicht so in die Trauerweiden der Iren fallen lassen. Aber nix für ungut, MOURNING BELOVETH: Eure (Spiel-)Zeit wird auch bei mir wieder kommen! (Brix)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 81:26 min
Label: Grau
Veröffentlichungsdatum: 22.02.2013

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