Flotsam And Jetsam - My Noise

Flotsam and JetsamBis zur Veröffentlichung von „The Cold" im Jahr 2011 wusste ich von FLOTSAM AND JETSAM eigentlich nur, dass Jason Newsted früher einmal den Bass bediente. Umso überraschender war es für mich, als ich damals „The Cold" in den Player schob. Ein absolut grandioses und abwechslungsreiches Album, das besser nicht hätte sein können. Diese Euphorie gibt es beim aktuellen Longplayer „Ugly Noise" leider nicht.

Den Stil, welchen FLOTSAM AND JETSAM auf „Ugly Noise" spielen, erinnert nicht unbedingt an Thrash Metal. Auch auf dem Vorgänger galt es für mich eher als „Mystischer Thrash Metal", und selbst das trifft auf das aktuelle Album schon nicht mehr ganz zu. Der Opener „Ugly Noise" lässt zu Beginn den etwas mystischen Charakter von „The Cold" erneut aufleben, doch bereits beim Einsetzen des Gesangs merkt man, dass dieses Niveau nicht gehalten wird. Irgendwie klingt Sänger Eric anders und nicht so energiegeladen, dieser Eindruck bleibt auch für den Rest des Albums vorhanden. Was natürlich nicht bedeutet, dass der Gesang durchgehend schlecht wäre, eben anders. Das Album hat einige Ohrwürmer zu bieten, allerdings ist die Hitdichte wesentlich geringer als beim Vorgänger. Mit Thrash Metal hat die Band wie bereits erwähnt nicht mehr sehr viel zu tun, bei „Run And Hide" könnte man sogar meinen, es würde sich um einen Soundtrack handeln. Der Song hat dadurch natürlich eine eigene Atmosphäre, aber irgendwie wirkt er auf Dauer dann doch etwas lahm. „Carry On" kommt da schon etwas härter daher und ist einer der besseren Songs des Albums. Das etwas ruhigere „Rabbits Foot" ist ebenfalls ein sehr gelungener Song, der Gesang klingt hier zwar wieder anders, aber passt perfekt zur Stimmung des Songs. „Rage" hingegen wirkt etwas zusammengeschustert, die Tempowechsel wirken hier deplatziert. Hört man zum ersten Mal „Cross The Sky", könnte man zu Beginn meinen, WHITESNAKEs David Coverdale würde ins Mikro brüllen. Viel suspekter ist dann der weitere Verlauf des Songs, denn dem modernen Gitarrensound nach zu urteilen könnte der Song glatt von einer modernen Metalband stammen. Trotzdem klingt „Cross The Sky" sehr interessant und weiß nach mehrmaligem Hören zu gefallen. Den wohl lustigsten Titel der Scheibe dürfte „Motherfuckery" sein, und wie es der Name bereits vermuten lässt, klingen FLOTSAM AND JETSAM hier sehr modern, fast schon ein wenig nach KORN. Nach dem erneut modern angehauchten „I Believe" folgt mit „To Be Free" noch ein sehr schneller Song, bevor mit dem sehr düsteren „Machine Gun" das Album ein Ende findet.

Mir scheint es, als wenn FLOTSAM AND JETSAM hier ein wenig zu viel experimentiert haben, eventuell wird man das Album in ein paar Jahren mit anderen Augen sehen. Was sich mit Sicherheit sagen lässt ist, dass es ein sehr abwechslungsreiches Album geworden ist, an einigen Stellen vielleicht schon zu abwechslungsreich. Klang „The Cold" wie aus einem Guss, klingt „My Noise" eher wie ein wild zusammengewürfelter Haufen von Songs. Teils modern, teils düster und teils schnell. Leider ist auch Erics Stimme nicht so extrem gut wie auf dem Vorgänger, mir fehlt es hier etwas an Höhen. Fans der Band werden an dem Album sicher ihren Spaß haben, Fans des Vorgängers hingegen werden nicht ganz so begeistert sein. (Pascal)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 47:26
Label: Metal Blade
Veröffentlichungstermin: 12.04.2013

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