Russkaja - Energia!

Seitdem irusskaja_energiach dieses Album zum Reviewen vorliegen habe, frage ich mich, in welchem Vodka - Rausch ich mich dazu habe verleiten lassen. „Turbo Polka“ nennt sich das Ganze und wird auf einer Metal - Seite besprochen? Die Legitimation hierfür werden wohl  die Auftritte auf dem Wacken Open Air 2011 und 2012 sein sowie der Support von SUBWAY TO SALLY. Na das ja kann was werden...Vielleicht sollte ich anders beginnen: Vor nicht allzu langer Zeit bin ich in der Hauptstadt nachts um 4 (oder später, man weiß es nicht) in einer Russendisco gelandet und war, da dies mein erstes Mal war, sehr fasziniert. Eine Drei - Mann - Polka - Kapelle spielte sich um Kopf und Kragen, der ganze Club hat getanzt und gebebt, man konnte sich nur schwer den Hitze - Schweiß - Tanz - Wellen entziehen, verrückte Welt. Das war wohl für mich der ausschlaggebende Punkt, diese Platte hier mal hören zu wollen. RUSSKAJA ist eine aus Wien stammende Band mit teils aus Russland stammenden Mitgliedern, wie dem Sänger Georgij Alexandrowitsch Makazaria, der seit nun mehr über zehn Jahren in der österreichischen Hauptstadt lebt. Die Lieder sind mehrsprachig, größtenteils auf russisch, aber auch englisch, türkisch, italienisch, französisch und deutsch, was mich anfangs noch mehr verwirrt hat, da man das Deutsche im ersten Moment gar nicht so wahrnimmt und bestimmt dreimal hinhören muss. In Österreich sind sie schon ein Weilchen durch diverse Auftritte in namhaften Clubs bekannt, in Deutschland hingegen gab es bislang außer den oben genannten nur wenige größere Auftritte. Dies ist das dritte Album der Band, die es schon seit acht Jahren gibt.

Jedes Mal, wenn mir meine Playlist ein Lied von RUSSKAJA „präsentiert“ frage ich mich ernsthaft, ob ich betrunken sein muss, um das Ganze zu verstehen. Hört man das Album, das man grob irgendwo zwischen Ska und Polka mit einer winzigen Prise Metal einordnen kann, mal ernsthaft am Stück stellt man ein gewisses Zappeln und Wippen fest. Die Mission „Tanzi Tanzi“ ist erfüllt. Lustig ist das allemal, aber ernst nehmen kann ich das partout nicht. Ist vielleicht auch schwierig, wenn man eine komplett andere musikalische Ausrichtung hat. Es gibt echt ein paar gute Nummern wie „Radost Moja“ und „Eenergia“, da hat man schon mal Lust, das Tanzbein zu schwingen, aber viel mehr kommt da bei mir erst mal nicht rum.

Ich würde ja mal sehr gern auf einem Festival nachts um halb drei nach dem ein oder anderen Bierchen einen Auftritt der Wiener mitmachen, um zu sehen, was es live mit mir anstellt. Sicherlich würde das gut passen inmitten von Ska, Punk und ähnlich schräger Musik im Partyzelt deines Lieblingsfestivals. Schlecht ist das Album sicherlich nicht, die musikalische Mixtur aus Gitarren, Bass, Trompeten, aber definitiv nicht mein Geschmack, so ganz nüchtern betrachtet. Und vorallem sehr schwer zu bewerten. Für Freunde von Bands wie den LENINGRAD COWBOYS und ELÄKELÄISET und diversen Ska - Kapellen ist das sicherlich was, Menschen mit musikalischen Scheuklappen sollten hier wohl besser einen weiten Bogen drumherum machen. (Katha) 

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 38:54
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 05.04.2013

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