Stryper - No More Hell To Pay

stryper nomorehelltopayWenn es eine meiner geliebten Hair-Metal-Bands irgendwann dann doch noch einmal schafft, sich zu reformieren und sogar ein neues Studiowerk präsentiert, gibt es eigentlich nur zwei wichtige Fragen: Kann die Band an frühere Tage anknüpfen und wenn ja, handelt es sich wirklich um ein Comeback für längere Zeit oder ist nach der dazugehörigen Tour schon wieder Schluss.
Bei STRYPER treffen glücklicherweise beide Aspekte zu. Zwar war das 2005-er Reunionswerk „Reborn" nicht unbedingt eine Sternstunde innerhalb der Diskografie der vier Kalifornier, doch was danach auf die Menschheit losgelassen wurde, brauchte sich kaum bis gar nicht hinter den alten Platten zu verstecken.

Der neue Rundling „No More Hell To Pay" beginnt auch wahrlich furios. Die ersten drei Stücke wirken als hätte man hier eine vollkommen unverbrauchte neue Combo vorliegen, aus der einmal was richtig Großes werden kann. „Revelation", so der Titel des Openers, besticht durch seine gekonnte Vermischung aus typischen Melodic Rock-Hooks und dem recht modernen Gitarrenspiel.
Noch besser, der Nachfolger und zugleich Titeltrack, der von vorne bis hinten einfach große Klasse ist. Durch und durch melodisch, vom Anfangsriff über den Refrain, bis hin zum Solo, besser geht's nicht. Zeit zum Durchatmen gibt es aber nicht, denn mit „Saved By Love" haben die vier gestreiften einen der schnellsten Songs ihrer Karriere geschrieben, der an alte DOKKEN erinnert. Oz Fox agiert dabei stimmlich in mitreißenden Screams, die durch Mark und Bein gehen.

Würde der Rest der CD doch nur weiter so grandios sein, man hätte wohl das beste Album des Jahres vorliegen, das ganz nah an die Höchstwertung herankommt. Aber eben nur „würde". Denn danach schaltet das christliche Flaggschiff in Sachen Qualität erstmal einen Gang zurück und präsentiert klassisches Füllmaterial, bei dem immerhin an manchen Stellen ihr eigentliches Potential durchschimmert. Doch nachdem der geneigte Fan die drei Songs überdauernde Flaute überstanden hat, zeigen Daumen und Mundwinkel glücklicherweise nach oben. „Marching Into Battle" präsentiert sich als ungewöhnlich epischer und doomiger Track, der bisweilen an BLACK SABBATH zu Dio-Zeiten erinnert. Auch die weiteren fünf Stücke können wirklich überzeugen, sodass festzuhalten ist, dass lediglich der bereits erwähnte Durchhänger den Gesamteindruck etwas trübt. Dafür hat man aber gleich neun Gründe dieses Werk schnellstmöglich sein Eigen nennen zu wollen, das zusätzlich durch eine alles in die Schranken verweisende Produktion besticht. Wie eben schon beim Vorgänger „Murder By Pride" (das Coveralbum von 2011) jetzt mal außen vor gelassen), ein weiterer Rundling im Backkatalog der Gruppe, den man mit Freuden auflegt. (David)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 51:29 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 01.11.2013

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