Welle: Erdball - Tanzmusik für Roboter

welleerdball-tanzmusik-fuer-roboterKaum eine Band hat sich den nostalgischen und futuristischen Aspekten des digitalen Zeitalters ähnlich stark verschrieben wie WELLE: ERDBALL. Es gibt nur wenige dunkle Tanzveranstaltungen, die nicht regelmäßig durch einen Track dieser Band kurzzeitig wiederbelebt werden, wofür die kitschig romantischen Ohrwürmer mehr als bestens geeignet sind. Nun gibt es nach einigen Jahren des Wartens endlich wieder mal ein komplettes, vollwertiges Full-Length-Album. „Tanzmusik Für Roboter“ ist nicht nur der Titel, sondern auch der grobe Umriss um die behandelte Thematik, die sich seit Gründung der Band nicht maßgeblich geändert hat.

Wandten sich WELLE: ERDBALL in frühen Jahren textlich noch Computerspielen und der dramatisierter Romantik zu, so spielt heute verstärkt das Internet, selbstverständlich mit bis zum Kitsch amplifizierter Cybererotik, eine entscheidende Rolle.
Musikalisch hat sich jedoch kaum etwas geändert. Nintendo-Sounds und mitreißende Synthesizerarbeit, die von der langjährigen Erfahrung dieser Band lebt, dominieren das Klangbild. Dieses ist auf diesem Album ungewohnt positiv und fröhlich ausgefallen. Deutlich öfters als früher erinnern die Tracks mehr an schnulzige Schlager als an sehnsüchtige Wave-Tracks, was unter Berücksichtigung der Klimax pathologisierten Wahns in den Texten teilweise ziemlich schräg wirkt.
Dennoch erfreuen sich die Tracks einer soliden Tanzbarkeit und einer ausgeprägten Melancholie, die durch den altbekannten, nostalgischen Herrengesang und den sehr gelungenen, neuen Damengesang eine ganz eigene Note verliehen bekommt.

Auch wenn das Songwriting teilweise etwas plump ist, und die Problematik der zunehmenden Digitalisierung eigentlich nicht mehr wirklich spannend ist (wohl, weil sich fast alle Befürchtungen nach und nach bewahrheiten), ist „Tanzmusik Für Roboter“ ein wirklich ordentliches Album geworden, dass allen Fans von WELLE: ERDBALL gefallen wird, und auch neue Fans anlocken könnte. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 46:00 min
Label: Synthetic Symphony
Veröffentlichungstermin: 21.02.2014
 
 

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