Davy Vain - In From Out Of Nowhere

Davy Vain - In From Out Of Nowhere Gerade Anfang des Jahres hat Davy Vain mit seiner Combo VAIN den Longplayer „On The Line“ vorgelegt – ein zugegebenermaßen leicht durchwachsenes Werk. Braucht man da jetzt schon wieder ein neues Werk? Halt - kein neues Werk - die Plattenfirma nutzt die Gunst der Stunde, um im Zuge des momentan etwas höheren Bekanntheitsgrades des Herrn Vain, eines seiner „Frühwerke“ neu, bzw. hierzulande erstmalig zu veröffentlichen. Bereits aus dem Jahr 2000 stammt „In From Out Of Nowhere“ – und erblickt nun erstmalig in Europa das Licht der CD-Verkaufsstände. Hochgelobt von der Plattenfirma als ein Album „voller eingängiger Melodien und frischer, kreativer Gitarrensounds“ besteht nun durchaus die Hoffnung, das Material sei fernab der weichgespülten aktuellen Songs, so dass die Scheibe zügig in den Player wandert. Flott lässt es dann auch der Opener „Push Me Over“ angehen – die Einordnung in Punk-/Sleaze-Rock lässt sich hier beim ersten Takt ohne Probleme treffen – und als Davy Vains Gesang einsetzt – passt das leicht näselnde Stimmchen sogar zum Song.
Dem Cover nach zu urteilen war Davy Vain also bereits vor 6 Jahren leicht androgyn – und genau diese Zwiespältigkeit liegt durchgängig in seiner Stimme – mal dreht er ordentlich auf und macht namhaften Punkgrößen ernsthaft Konkurrenz – und mal näselt er sich durch die Passagen, dass einem schon etwas wunderlich zu werden droht… insbesondere bei „Fly Again“, das ohnehin einen guten Gang zurück schaltet.

„Come On Now“ kommt anfangs „unplugged“ daher, baut sich im weiteren Verlauf aber wieder zu einem veritablen Rocker auf, mündet in das ähnlich ruhige „New York“, das einem nicht mehr so schnell aus dem Ohr will. Richtig erfreulich lässt sich „Sugar Shack“ an – simpel gehalten, aber dafür eben straight, was nach den lockeren Nummern vorab richtig gut platziert ist.
Noch ein paar Quentchen nachlegen kann „Trinity“ – der längste und zugleich auch breitest arrangierte Track des Albums.

Fast ein wenig an alte LED ZEPPELIN erinnert der Titeltrack, wenn sich die Wah-Wah-Gitarre in den Song einblendet – „In From Out Nowhere“ wächst auch mit den eingespielten Gitarrenlicks und Schnörkeln über sich hinaus und wird so zum Höhepunkt des Albums.
Danach wendet man sich mit „Not Your Space Man“ wieder deutlich in die Punkecke und lässt das Album dann mit dem etwas unglücklich seichten „Capsule“ ausklingen.

Von den Arrangements lässt sich nicht viel an „In From Out Of Nowhere“ kritisieren – solider Hardrock mit deutlicher Tendenz Richtung Punk und Sleaze – bisweilen richtig „schön“ dreckig runtergezockt, vielleicht manchmal ein wenig drucklos produziert – bleibt die Frage, ob man die Stimme von Davy Vain mag und sie für passend befindet. Meines Erachtens macht das Näselnde zu oft vieles der durchaus guten Songs zunichte. Man nehme als Beispiel mal zittrigen Passagen in der sonst mächtigen Ballade „Electric“. Ansonsten bleibt festzuhalten – von der Vielzahl guter Ideen, die sich heraushören lassen, hat Davy Vain 2000 einen Großteil auch umsetzen können – und das hat er es in den 6 Jahren bis zum aktuellen Album „On The Line“ merklich einschlafen lassen…

Anspieltipps: „Push Me Over“, „Sugar Shack”, „In From Out Of Nowhere”

Note: 7,5 / 10

VÖ: 23.06.2006

Spielzeit: 47:31 min
Titel: 11
Label: Locomotive Music

(Naglagor)
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