Über das finnische Label Low Frequency Records erscheint in diesen Tagen das vierte Werk der Landsmänner TWILIGHT OPERA. "Descension" heisst das gute Stück (naja...eigentlich TWILIGHT OPHERA and The Order of the Sanguine Diadem presents "Descension", aber wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen) und bewegt sich irgendwo zwischen symphonischem Black Metal und...äh, ja was eigentlich? Gleich beim ersten Durchlauf des doch komplexen Materials kommt schon ein ganzer Schwung Einflüsse zum Tragen und bei jedem Durchlauf werden es ein paar mehr. Also mal genauer hingehört... Wie man es von finnischen Musikern bereits gewöhnt sein dürfte, sind die musikalischen Fähigkeiten des Sechsers über jeden Zweifel erhaben, gerade was die Gitarren- und Keyboard-Arbeit angeht. Vom Sound her dominiert schon der symphonische Black/Dark Metal, mit keyboardlastigen, teilweise bombastischen Arrangements, kombiniert mit tiefstem Grunz- und nicht unangenehmem Kreischgesang ("Charagma", "Hollow movements of flesh"). Dazwischen erscheinen immer wieder cleane Vocals, mal von einem Sänger, mal von ganzen Chören ("Suicide harlequin", "Silphur spiral"). Dann driftet das Ganze wieder in athmosphärischen, gothic-lastige Bereiche ab ("Born of Brimstone womb"), melancholischer Gesang, unterlegt von Streichern und Piano, bevor es wieder übler eins auf die Mütze gibt.Ein sehr bunter Stilmix, der öfter mal Vergleiche zu älteren Dimmu Borgir oder auch Borknagar zulässt. Man könnte TWILIGHT OPERA an dieser Stelle einen fehlenden roten Faden vorwerfen, zumal das Material auch nicht wirklich einfach ins Ohr geht und oft einfach nur überladen und gequetscht wirkt, doch gerade mehrere Durchläufe machen das Songmaterial schlüssiger und man entdeckt immer wieder liebevolle Feinheiten, die die komplexen Songs weiter abrunden. Dieser Platte sollte man mehrere Durchläufe gönnen! (Mika)
Bewertung: 7,5 / 10
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 51:43 min
Label: Low Frequency Records
Veröffentlichungstermin: 08.09.2006
