Terji - Terji

terji terjiTÝR sind ja schon seit längerem weder live, noch veröffentlichungstechnisch besonders aktiv und so bietet es sich natürlich an, auch mal ein Soloalbum zwischendurch zu veröffentlichen. Nachdem Heri Joensen schon vor einigen Jahren mit HELJAREYGA sein eigenes Ding veröffentlich hat, ist nun Gitarrist Terji Skibenæs an der Reihe und hat Anfang des Jahres sein erstes Soloalbum veröffentlich. Das hört schlicht auf den Namen „Terji“ und enthält 10 Songs, allesamt Instrumentals.

Jetzt ist das mit den Instrumentals ja immer so eine Sache. Denn wenn man selber kein Musiker ist, können die mitunter sehr anstrengend anzuhören sein und es schaffen meiner Meinung nach nur ganz wenige, eine solches Album auch wirklich spannend zu gestalten. Für Musiker sieht das Ganze natürlich nochmal anders aus. Die sind wahrscheinlich froh, wenn mal kein nerviger Sänger die Songs zukleistert.

Und ich muss gestehen, auch hier tue ich mich schwer. Ich mag TERJI und ich mag sein Gitarrenspiel, aber fast eine Dreiviertelstunde nichts anderes ist schon – hm – ja, anstrengend. Zumal TERJI ja durchaus auch singen kann. Aber wahrscheinlich will er einfach nicht, da er selbst seine Stimme ja nicht besonders mag. Schade.

Und so manches Stück auf diesem Album findet man wohl wirklich nur als Musiker richtig gut, z.B. „Beloved“, das an sich ja ganz schön ist, andererseits aber nur ein einziges langgezogenes Solo und irgendwann geht es einem dann einfach auf die Nerven. Auf die Nerven geht einem auch relativ schnell die Rhythmusabteilung, die hier ziemlich stiefmütterlich behandelt wurde. Mal ist das Verhältnis zwischen Drums und Gitarre sehr ausgewogen, z.B. in „Layers Of Lies“, dann wieder steht das Schlagzeug weit im Hintergrund (z.B. bei „Time For Change“) oder aber es dominiert viel zu sehr (z.B. bei „Feel Gods“). Oft hat man das Gefühl, dass die Drums nur dabei sind, weil ein Album, auf dem nur eine Gitarre zu hören ist, sich jetzt wirklich niemand anhören will.

So wirken die Stücke oft wie Gitarrensoli mit rhythmischer Begleitung, aber nicht wie Songs. Und so muss ich gestehen, dass mich das Album, trotz vieler schöner Gitarrenläufe, auf die Dauer doch eher langweilt. Keine Frage, TERJI ist ein wirklich guter Gitarrist, aber dieses Album finden wohl nur Gitarristen toll. Mir ist es auf Dauer einfach zu anstrengend. Da hilft es auch nicht, dass man bei den letzten Songs dann auch mal andere Elemente wie Keyboards und Streicher zufügt.

Wobei es aber durchaus den ein oder anderen Lichtblick gibt. „Secrets Of War“ ist z.B. ein richtig cooler, harter Song geworden, der auch wie aus einem Guss wirkt und bei dem man den Gesang überhaupt nicht vermisst. Mehr von dieser Sorte und es wäre ein richtig cooles Album geworden. Auch schön und mal etwas anderes ist „Out Of Bounds“ mit leichtem „Nothing Else Matters“-Anstrich. So ist das Album alles in allem zwar nicht schlecht, aber für Nichtmusiker schlicht uninteressant. Als Fan wird man da sicher mal reinhören, so wie ich das ja auch gemacht habe – aber dass die Platte bei mir noch häufiger läuft wage ich zu bezweifeln.  (Anne)


Bewertung:

Anne6,0 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 43:04 min
Label: Tutl
Veröffentlichungstermin: 16.02.2016

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