CD-Reviews

Uriah HeepKeine Ahnung, wie die Urgesteine von URIAH HEEP es schaffen, trotz ihrer unermüdlichen Touraktivität die Zeit zu finden, neues Songmaterial zu schreiben. Aber sie haben es getan. Erst kürzlich konnte ich zwei gnadenlos gute Live-Performances von URIAH HEEP mit einer perfekt eingespielten Band erleben. Den größten Eindruck hinterließ dabei Sänger Bernie Shaw, der mittlerweile schon über 35 Jahre das Mikro in der Hand hält. Er befindet sich in Höchstform und seine Stimme wird offensichtlich immer besser. Keine Ahnung, ob ein David Byron, zweifelsohne einer der besten Sänger aller Zeiten, ihm in ähnlich fortgeschrittenem Alter noch hätte das Wasser reichen können.

ten Something Wicked This Way ComesMal ehrlich: wer kennt TEN, obwohl die Melodic-Rocker seit fast 30 Jahren im Musikbusiness aktiv sind und jetzt bereits ihr 16. Studioalbum veröffentlichen. Zwar haben sie es nie in die Oberliga des Rock geschafft, aber dennoch eine eingeschworene Fan-Schar um sich gebildet. Auch TEN waren als permanente Tour-Band von der Corona Krise extrem in Mitleidenschaft gezogen. Frontmann und Sänger Gary Hughes, die Gitarristen Dann Rosingana und Steve Grocott, Bassist Steve McKenna und Keyboarder Darrel Treece-Birch nutzen jedoch die Zwangspause produktiv und nahmen gleich zwei neue Alben auf. „Here Be Monsters“ wurde am 18. Februar 2022 via Frontiers Music Srl. veröffentlicht. Komplettiert wurde die Band dabei durch den Gast-Trommler Markus Kullmann.

Obituary Dying of EverythingDie CELTIC FROST des Death Metal tun sich nicht sonderlich schwer, neue Songs zu schreiben, um neue Alben zu füllen. Dennoch merkt man, dass man schnell mit der eigenen Limitierung stabile Wände versucht einzureißen – oder eben auch nicht. OBITUARY bewegen sich in ihrem eng gesteckten Rahmen sehr vorsichtig und versuchen auch mal, diesen zu vergrößern. Kein leichtes Unterfangen bei Album Nummer elf.

BlackStarRiders Wrong Side of ParadiseStellenweise düster präsentiert sich das neuste, bereits fünfte Album der BACK STAR RIDERS, „Wrong Side Of Paradise“. Es wirkt zudem noch eigenständiger obwohl der THIN LIZZY-Vibe natürlich nicht gänzlich verflogen ist. Geile, typisch Riff-lastige Hymnen wie „Don`t Let The World“ erinnern nicht nur von der Stimmlage her sehr an den großen Phil Lynott und „Don`t Believe A Word“. Noch deutlichere Reminiszenzen entstehen bei dem markant eingängigen „Better Than Saturday Night“, mit Backing Vocals von Joe Elliot (DEF LEPPARD). Auch der Song hätte in jedes THIN LIZZY-Repertoire mühelos Einzug gehalten; er versprüht ein verdammt gutes Feeling und handelt von Stärke, positivem Denken und dass man sich selbst treu bleiben soll. In die gleiche Kerbe schlägt „Hustle“, mit bluesiger Harp-Begleitung; einfach strukturierter, harter und geradliniger Rocker, ebenso wie „Pay Dirt“ (Ricky Warwick:“ Der Song ist eine Ode an den Rock’n’Roll. Aber auch ein Seitenhieb auf diejenigen, die ihre Kunst nicht lernen und nicht aus dem Herzen spielen!“).

SteveVai Vai GashDer für seine Virtuosität, Schnelligkeit und extravagante Gitarrentechnik bekannte Steve Vai kündigt für den Februar ein ungewöhnliches Album an. „Vai/Gash“ entstand bereits 1991 und wird von Favored Nations / Mascot Label Group am 27. Januar 2023 als CD veröffentlicht. Die Vinyl-Variante wird am 24. Februar folgen.

wolfskull avegoddessAus Essen kommen WOLFSKULL und servieren uns hier ihren ersten Longplayer, dem 2019 eine EP namens „Hexum“ voranging. Ihr Stil ist eine Mischung aus Heavy Rock, Gothic/Classicrock und etwas Metal. Herausragend ist der Gesang von Frontmann Pete, der sich stimmlich irgendwo zwischen Glenn Danzig (DANZIG) und Ian Astbury (THE CULT) bewegt. Ist eindeutig eine Love/Hate Geschichte. Das abwechslungsreiche Songwriting und die mitreißende Spielfreude machen dieses Album zu einem echten Hörgenuss.

DokkenWenn man über DOKKEN redet, spricht man nicht über eine beliebige Hair-Metal-Band, sondern über eine der erfolgreichsten Hardrock-Bands der Achtziger Jahre; und über die extreme Hassliebe zweier genialer Egomanen; den Mastermind Don Dokken und das Gitarrengenie George Lynch. Klar, DOKKEN bestehen auch heute noch als Band, wobei jedoch nur noch Sänger Don Dokken und Drummer Mick Brown übrig sind und weit entfernt von ihrer erfolgreichsten und innovativsten Phase in den Achtzigerjahren.

deadmemory awakeDer Name DEAD MEMORY kam mir in der Vergangenheit tatsächlich schon einige Male unter. Welche Musik die Nordrhein-Westfalen machen, wusste ich allerdings bisher nicht. Und das obwohl die Gruppe bereits 2013 in Essen gegründet wurde und mit der EP „White Rabbit“ (2014) und den Alben „Cinderella“ (2015) und „Welcome To My Fairytale“ (2017) bereits drei Veröffentlichungen auf dem Konto hat.

circusoffools abroadcastfromgenoHoch verehrtes Publikum, Manege frei. Der Zirkus ist in der Stadt. Oder besser gesagt der „Narrenzirkus“. Ein Jahr nach ihrer letzten EP „Affair Of The Poisons“ kehren die Tübinger CIRCUS OF FOOLS, pünktlich zum zehnten Geburtstag, mit ihrem dritten Album „A Broadcast From GEN.0“, welches am 25.11. veröffentlicht wurde, zurück. Melodic Death Metal Bands gibt es ja mittlerweile unzählige und meistens sind diese weder sonderlich kreativ noch innovativ. CIRCUS OF FOOLS bilden hier zusammen mit AMPLIFIED MEMORY und MANSFELD die löbliche Ausnahme. Allerdings kann man die Tübinger eh nicht auf reinen Melodic Death Metal reduzieren. Tim Strouken (Gesang, Programmierung, Keyboard), Dominik Bolter (Gitarre), Julian Langer (Gitarre), Coen Strouken (Viola, E-Viola, Programmierung), Yannick Ninkov (Bass), Nico Staller (Schlagzeug, Gitarre) und Neusängerin Tammy Keinath werfen auch 2022 Modern Metal, Gothic Metal, Folk Rock, Symphonic Metal, Melodic Death Metal und sogar Hip Hop in den Mixer und was unten rauskommt ist CIRCUS OF FOOLS.

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