Oomph! - Ritual

oomph ritualAuf das am 18.01. erschienene „Ritual“ sind wir bereits in unserer Rubrik „Shortbreaker“ eingegangen. Man würde OOMPH! und ihrem aktuellen Album jedoch Unrecht tun, würde man es einfach bei einer kurzen Abhandlung belassen. Viele verbinden die Braunschweiger bis heute mit ihrem größten kommerziellen Erfolg „Augen Auf!“ von ihrem Erfolgsalbum „Wahrheit Oder Pflicht“ (2004). Die Nummer stieß damals bei langjährigen Fans der Niedersachsen nicht gerade auf viel Gegenliebe. Doch OOMPH! sind weitaus mehr als nur ein an einen Kinderabzählreim angelehnter Song oder ein sogenanntes „One-Hit-Wonder“.

Die Band feiert dieses Jahr ihr dreißigjähriges Bestehen und zählt damit zu den Gründungsvätern der sogenannten Neuen Deutschen Härte. Eine Kategorisierung, die zwar, meiner Meinung, genau so wenig Sinn macht wie jede andere, sich aber mittlerweile für die Musikrichtung, die Dero, Crap und Flux spielen durchgesetzt hat. „Ritual“ ist nun nicht nur das neueste Werk des Trios, sondern auch das erste beim neuen Label Napalm Records.

Was kann die Scheibe also? Kurz gesagt, eine ganze Menge.

Das beginnt, mit dem bereits vorab veröffentlichten „1000 Mann Und Ein Befehl“ das wohl nicht von ungefähr an das von Freddy Quinn bekannt gemachte „100 Mann Und Ein Befehl“ erinnert, und die Sinnlosigkeit des Krieges thematisiert. Überhaupt fällt auf, dass Dero ganz eindeutig zu den besseren Textern im deutschsprachigen Raum zählt. Auch wenn seine Worte wie zum Beispiel bei „Trümmerkinder“ stellenweise recht provokant rüber kommen, platt wirken sie nie.

Nichtsdestotrotz fällt auf, dass OOMPH!, auch wenn das viele jetzt nicht gerne lesen werden, sich hier mehr als einmal deutlich an RAMMSTEIN orientieren. Trotz nicht zu verleugnender Parallelen gelingt es OOMPH! mit Liedern wie „1000 Mann Und Ein Befehl“, „Trümmerkinder“, dem leider äußerst aktuellen „Europa“, „TRRR – FCKN – HTLR“ und „Seine Seele“ voll und ganz zu überzeugen, was „Ritual“ ganz klar zu ihrem besten Album seit langer Zeit macht. (Matthias)

Bewertung:

Matthias8,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 42:24 min
Label: Napalm Records/Universal
Veröffentlichungstermin: 18.01.2019

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