Nach dem Solodreher von Sänger Josh Todd habe ich nicht wirklich damit gerechnet, je ein weiteres Album von BUCKCHERRY zu hören. Doch siehe da, die Band legt mit “Warpaint” ihr achtes Studioalbum vor.
Leider klingt die Platte jedoch zu großen Teilen ein wenig wie der Titelsong und Opener. Man hat ständig das Gefühl, es ginge gleich vorwärts, doch stattdessen plätschern die Songs nur vor sich hin. Was sehr schade ist, denn Potenzial steckt nach wie vor sehr viel in der Band, doch irgendwie knallt “Warpaint” keineswegs so rein, wie man das von der Band gewohnt ist. Dabei bietet die Band so gesehen alles, was sie auch noch zu ihren Hochzeiten von “Crazy Bitch” oder “Next 2 You” zu bieten hatte. Irgendwie wirkt es aber ein wenig so, als wäre nun die Handbremse angezogen, auch wenn die Band das selbst ganz sicher anders sieht.
So ist der Titelsong leider ausschlaggebend für die elf folgenden Tracks, die zunehmend langsamer und bisweilen auch langweiliger werden. Ein richtiger Kracher ist nicht dabei, und das, obwohl die Band keine wirklichen Experimente betreibt. Eventuell benötige ich noch mehr Abstand zu dem Album und in ein paar Jahren sehe ich es anders. Natürlich hat der Rhythmus und Stil von “Right Now” seinen Reiz, aber spätestens nach dem zweiten Hören ist der verflogen. “Head Like A Hole” geht zwar etwas schneller voran und erinnert vom Sound und Rhythmus sogar leicht an die Kollegen von HARDCORE SUPERSTARS, dennoch erreicht der Song nie deren Klasse. Der “Radio Song” wird sicher nie im Radio gespielt, und wenn er auch sehr balladesk daher kommt, regt er derzeit keinerlei Gefühl bei mir.
Leider zählen diese wenigen Beispiel auch für den Rest der Platte. Es ist kein Totalausfall, auch wenn sich das hier zunächst so lesen mag, ich sehe es eher als kleinen Ausrutscher und hoffe für mich, dass die Band mit den kommenden Alben wieder auf die Beine kommt. Ich hatte die Hoffnung, ich müsse mich nicht den bisherigen Kritiken anschließen, aber leider ist “Warpaint” so gar nicht das, was man sich erhofft haben könnte.
BUCKCHERRY haben turbulente Zeiten hinter sich, und vermutlich haben diese Turbulenzen zu “Warpaint” geführt. Wirklich schlecht ist das Album nicht geworden, aber auch nicht wirklich gut. Ich würde es daher nur den Hardcore-Fans ans Herz legen. (Pascal)
Bewertung:
6 / 10
Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 43:35 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 08.03.2019
