So richtig Glück scheinen die bereits 1993 in München, unter dem Namen LIZARD, gegründeten STORMHAMMER bei der Wahl ihrer Sänger bisher nicht gehabt zu haben. In der 26-jährigen Geschichte der Bayern standen bisher sieben Herren hinter dem Mikrofon. Mit Matthias Kupka (EMERGENCY GATE), der den 2017 ausgeschiedenen Jürgen Dachl ersetzte, hat man nun den achten Sänger in seinen Reihen.
Nun ist ein Wechsel beim Gesang immer ein zweischneidiges Schwert, steht doch jedes Mal die Frage im Raum, ob die Anhängerschaft den neuen Mann am Mikro auch akzeptieren wird. Hierbei ist es natürlich ein nicht zu verachtender Vorteil, dass Kupka bereits zahlreiche Liveauftritte mit STORMHAMMER absolviert hat und nicht gerade ein Neuling im Musikgeschäft ist.
Man durfte also gespannt sein, wie die Truppe auf dem am 24.05. erscheinenden siebten Album „Seven Seals“, bei dem Matthias Kupka neben dem Gesang und der Session-Gitarre auch gleich die Produktion übernahm, klingen würde.
Bereits beim Opener „Sleepwalker“ merkt man, dass die Band 2019 deutlich anders klingt, als sie das noch auf dem Vorgängeralbum „Welcome To The End“ (2017) tat. Klar, liegt das auch am Gesang, denn schließlich ist Matthias Kupka kein „klassischer“ Power Metal Sänger, sondern kommt eigentlich aus der Melodic Death Metal Ecke, was jedoch nicht bedeutet, dass er außer Growls nichts auf der Pfanne hätte. Ganz im Gegenteil. Wer seine Arbeiten mit EMERGENCY GATE kennt, der weiß, dass Kupka durchaus in der Lage ist, melodisch zu singen. Auf „Seven Seals“ stellt er das einmal mehr unter Beweis und liefert, meiner Meinung nach, seine bisher beste Gesangsleistung überhaupt ab.
Gerade dadurch, dass der Gesang anders ist, als man das von den meisten Scheiben in diesem Genre gewohnt ist, ist „Seven Seals“ ein verdammt starkes Stück Power Metal geworden. Es hat nämlich das, was den meisten aktuellen Alben anderer Kapellen aus dieser Ecke des Metals fehlt und das ist verdammt noch mal eine gewaltige Portion Power. STORMHAMMER kleistern ihre Songs nicht mit Keyboards zu oder liefern einem Lyrics von der Fantasyresterampe. Nein, Stücke wie das bereits erwähnte „Sleepwalker“, „Prevail“ und der Titelsong überzeugen voll und ganz wobei ihnen der Rest der Scheibe in nichts nachsteht.
Auch der Klang kann sich absolut hören lassen. „Seven Seals“ ist ein rundum gelungenes Album. Genau so muss Power Metal im Jahr 2019 klingen. (Matthias)
Bewertung:
9 / 10
Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 51:58 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 24.05.2019
