Was macht man als Band, wenn einem partout nichts Neues einfällt, man aber unbedingt etwas veröffentlichen will oder gar muss? Na ja, man bringt entweder eine Zusammenstellung seiner größten Hits, eine Unplugged-Scheibe oder ein Cover-Album heraus. Alle drei Alternativen zeugen zwar nicht gerade von ausgemachter Kreativität, stellen aber zumindest Fans und Plattenfirma zufrieden. Die EMIL BULLS entschieden sich mit dem am 24.05. veröffentlichten „Mixtape“ für die dritte Variante.

Ein Mixtape haben sicher so einige in ihrer Jugend in stundenlanger Kleinstarbeit zusammengestellt, um die Auserwählte oder den Auserwählten durch den Musikgeschmack von sich zu überzeugen. Wobei das natürlich nicht immer von Erfolg gekrönt war.

Auch über die von den EMIL BULLS getroffene Songauswahl kann man vortrefflich streiten. Denn während die meisten Künstler, beim Covern auf Bands aus dem eigenen Genre setzen gehen die Münchner mal wieder den etwas anderen Weg und haben Stücke eingespielt, die man nicht unbedingt mit einer Band, die man im Allgemeinen dem Metal zuordnet, in Verbindung bringt.

Es wirkt fast so, als hätte es Christoph von Freydorf (Gesang), James Richardson (Bass), Stephan Karl (Gitarre), Andy Bock (Gitarre), und Fabian Füß (Schlagzeug) bei der Auswahl der 14 auf „Mixtape“ gelandeten Lieder nicht klebrig genug sein können.

Anders ist es, meines Erachtens nicht zu erklären, dass als Opener „Survivor“ von DESTINY’S CHILD gewählt wurde. Ein Lied, das mir schon in der Originalversion tierisch auf die Nerven geht. Die EMIL BULLS haben bei ihrer Version zwar mehrere Schippen Härte drauf gepackt, dadurch ist die Nummer aber noch lange nicht weniger nervig.

Auch das darauf folgende „Tell It To My Heart“ von TAYLOR DANE ist mittlerweile dermaßen zu Tode gecovert, dass man es nicht mehr hören kann.

Einzig die EMIL BULLS – Versionen von „Rebel Yell“, welches im Original von BILLY IDOL stammt und das Cover von „Jesus He Knows Me“ von GENESIS fallen hier aus dem Rahmen.

Letztendlich bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, ob er sich „Mixtape“ zulegt oder nicht und es ist alleine die Entscheidung der EMIL BULLS, welche Nummern sie covern oder nicht, ein Album, welches in keiner Sammlung fehlen darf haben sie mit „Mixtape“ jedoch definitiv nicht vorgelegt. (Matthias)

Bewertung:

6 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 52:29 min
Label: AFM Records
Veröffentlichungstermin: 24.05.2019