Slash ft. Myles Kennedy And The Conspirators - Living The Dream Tour

Slash Living The Dream TourWie groß SLASH inzwischen mit SLASH FEAT. MYLES KENNEDY AND THE CONSPIRATORS geworden ist, zeigt sich am neuen Livemitschnitt “Living The Dream” sehr eindrucksvoll. Dabei hätte ich keineswegs nach der GUNS N ROSES “Reunion” mit einer Fortführung der Band gerechnet. Umso schöner dass es dann doch überraschend ein Album gab und eben auch diese Live-Veröffentlichung.

Ganze neun Jahre sind seit der ersten Zusammenarbeit von SLASH und dem ALTER BRIDGE Frontmann Myles Kennedy mittlerweile vergangen. Was man nach dem ersten Album “Apocalyptic Love” noch alles zu erwarten hatte, war damals gewiss nicht absehbar. Und mit “World On Fire” und “Living The Dream” folgten zwei sehr hochwertige, wenn auch lange, Alben hinterher. Auf Tour konnte ich die Band dieses Jahr leider nicht live erleben, doch damit ist “Living The Dream Tour” genau das Richtige für mich.

22 Songs, verteilt auf zwei CDs und natürlich der Mitschnitt der Show selbst auf Blu-Ray. Ein Rundum-Sorglospaket also, dem der treue Fans nichts entgegenzusetzen hat. Die Setlist beinhaltet alle bisherigen Hits der Band, gut zusammengewürfelt aus allen bisherigen Alben. Hat die Band bei ihren ersten Tourneen noch auf Material von GUNS N ROSES zurückgegriffen, können sie mittlerweile fast gänzlich darauf verzichten. Bis auf “Nightrain” sind alle Songs von SLASH FEAT. MYLES KENNEDY AND THE CONSPIRATORS selbst, und es gibt auch kein Material von SLASHs früheren Solowerken oder ALTER BRIDGE zu hören. Die einen mag das stören, die anderen werden das sehr begrüßen. Ich selbst bin großer Fan einiger Slash-Nummern wie “Mean Bone” oder auch “Beggars & Hangers-On”, sehe diese hier aber auch nicht unbedingt als Notwendigkeit an. Die Band wächst, wird größer, und da ist es nur logisch, dass sie auf ihr eigenes Material zurückgreift. Warum auch nicht? Die Fanbase ist über die Jahre deutlich gewachsen, was auch auf dem Videomitschnitt sehr gut zu erkennen ist.

Im legendären Hammersmith Apollo spielt die Band was das Zeug hält und die Fans haben sichtlich Spaß. Dabei wirkt alles so familiär, auch wenn die Band mittlerweile deutlich größer geworden ist. Myles Kennedy ist für mich nach wie vor ein unglaublicher Sänger und seit seiner Solotour auch menschlich extrem sympathisch, da er nach wie vor extrem bodenständig wirkt. SLASH ist nach wie vor voll im Saft und spielt, als wäre es nochmal 1988, mit dem Unterschied, dass er eben nüchtern ist. Seine Arbeit an der Gitarre mag für viele Gitarristen schmutzig sein, doch dadurch wird sie nicht weniger interessant, für manche eigentlich sogar noch interessanter.

Die Arbeit der drei CONSPIRATORS findet oft wenig Beachtung, doch sollte man diese nicht unterschätzen. Drummer Brent Fitz, der unter anderem schon mit Ex-OZZY-Gitarrist JAKE E. LEE ein Album für RED DRAGON CARTEL aufgenommen hat, ist ein wahnsinnig guter Drummer. Ohne seinen Kollegen Todd Kerns am Bass hätte die Band kein so geniales Sound-Fundament. Der Sound drückt ordentlich und rockt was das Zeug hält. Wie sonst auch übernimmt Todd für die damals von Lemmy eingesungene Nummer “Dr. Alibi” das Mikro und wird zuvor von Myles mit Lob überschüttet. Auch wenn SLASH und Myles gewiss eine Art Aushängeschild sind, stehen die Musiker hier nach wie vor als geschlossene Band auf der Bühne und verhalten sich dementsprechend. SLASH überlässt Gitarrist Frank Sidoris nach wie vor einige Soli wie z.B. bei “Nightrain”, und auch wenn er natürlich im Schatten des übergroßen SLASH steht, liefert er eine wahnsinnig gute Performance.

“Living The Dream Tour” macht noch einmal deutlich, dass die Band weiter im Aufschwung ist und durch die vielen Verpflichtungen nebenher nicht stiefmütterlich behandelt wird. Meine einstige Befürchtung kann ich also zu den Akten legen. Daher strahle ich umso mehr über beide Backen, wenn ich sehe wie SLASH zu “Avantasia” ansetzt, oder wenn das phänomenale “Starlight” aus den Boxen ertönt und mich an den ersten Kontakt mit der Stimme von Myles Kennedy erinnert. Die Band hat wahnsinnig gute Musik geschrieben, die jeder GUNS N ROSES- und generelle Hard-Rock Fan unbedingt gehört haben sollte.

Hier könnt ihr euch zusätzlich noch einen optischen Eindruck der ganzen Sache verschaffen. Zusätzlich zum Konzert selbst, das in guter Bild- und Tonqualität daher kommt, gibt es noch eine kurze Tourdokumentation. Diese lässt einen interessanten Blick hinter die Kulissen zu und zeigt, wie viel Organisation und Aufwand hinter einer Show steckt.

Ein Livemitschnitt sollte meiner Meinung nach immer zeigen, wo eine Band aktuell steht. Die vorliegende Veröffentlichung zeigt das sehr gekonnt und lässt auf weitere großartige Alben hoffen. Für Fans ein absolutes Muss, und für die, die sich noch nie mit der Band beschäftigt haben vielleicht der perfekte Zeitpunkt, da hier nun wirklich fast nur Eigenmaterial geboten wird. Großartig! (Pascal)

 
Bewertung:

Pascal9,0 9 / 10


Anzahl der Songs:  22
Spielzeit: 124:25 min
Label:Eagle Rock (Universal Music)
Veröffentlichungstermin: 20.09.2019

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden