Fvneral Fvkk - Carnal Confessions

fvneralfvkk carnalconfessionsVor zwei Jahren hatten FVNERAL FVKK mit „Lecherous Liturgies“ eine Debüt-EP vorgelegt, die es in sich hatte. Damals habe ich mir geschworen, dass ich die Band im Auge behalte. Und da sind sie nun, mit ihrem Debütalbum. Der Alliteration ist man treu geblieben und so hört das Album auf den Namen „Carnal Confessions“. Auch inhaltlich bleibt man bei den vielen Sünden, die die katholische Kirche im Namen Gottes an den Menschen begangen hat und noch begeht.

Songtitel wie „A Shadow In The Dormitory“, „Alone With The Cross“ oder „Poor Sisters Of Nazareth“ erinnern etwas an POWERWOLF, sind jedoch in keinster Weise zu vergleichen. Bei FVNERAL FVKK gibt es kein Augenzwinkern, keinen Witz. Hier ist alles bitterer Ernst. Vom Bandnamen, der etwas arg plakativ wirkt sollte man sich dabei auch nicht abschrecken lassen. Schon das Intro „Omnia Ad Dei Gloriam“ (zur Ehre Gottes), das hauptsächlich aus einem Soundsample mit weinenden, leidenden Frauen besteht, räumt hier alle Zweifel aus dem Weg.

Und Songtitel wie „Chapel Of Abuse“ sind nun wirklich eindeutig. Beim Opener setzt man musikalisch das fort, was man auf „Lecherous Liturgies“ begonnen hat. Dramatisch, düster, getragen schafft man es, Doom mit sakralen Elementen zu verbinden. Darüber liegt der klare Gesang von Cantor Cinaedicus, der die Musik des Vierers veredelt. Gitarren und Gesang stehen sich gegenüber und bilden doch eine perfekte Einheit.

„A Shadow In The Dormitory“ bohrt sich tief in die Gehörgänge und klingt wie die Definition des Genres Doom, demonstriert aber auch, dass Doom eben nicht einfach nur langsam ist. Dröhnend und bedrohlich kommt „Alone With The Cross“ über den Hörer und ist einfach nochmal stärker als es schon „A Shadow In The Dormitory“ war. Faszinierend wie es der Cantor schafft sakral zu klingen ohne dabei ins Kitschige abzudriften, sondern die düstere Atmosphäre aufrecht zu erhalten.

Ein absolutes Highlight des Albums ist „The Hallowed Leech“, dessen einleitender Satz schon durch Mark und Bein geht. Hier geht es deutlich härter zur Sache als bei den meisten Songs des Albums – ohne jedoch jemals die Grundstimmung der Scheibe aus den Augen zu verlieren. „Poor Sisters Of Nazareth“ ist dann ein weiterer Höhepunkt. Auch hier spielt man wieder mit Soundsamples, die Ausschnitte aus Nachrichtensendungen darstellen und von Misshandlung durch Nonnen handeln. Auch später setzt man wieder Soundsamples ein, man hört Regen und weinende Frauen. Hier geht der Gesang wieder sehr in die sakral-chorale Richtung, ohne dabei jedoch aufgesetzt zu wirken. Es liegt, wie so oft auf dem Album, der Gesang über den Gitarren, die die Soundlandschaft aufbauen, aber gerade bei diesem Stück kann auch Frater Flagellum an den Drums zeigen, was er drauf hat.

Daneben besticht das Album aber auch mit schönen Melodielinien, insbesondere den Gesangslinien, die oft über allem liegen. Aber auch die Gitarren schaffen immer wieder großartige Soundlandschaften mit ruhigen und getragenen Parts, in die der Gesang sanft eingebettet wird. Nur um dem Hörer dann wieder unvermittelt ein heftiges Riff vor den Latz zu knallen. FVNERAL FVKK können mit ihrem Debütalbum die Erwartungen, die man nach der EP an sie hatte vollends erfüllen bis übertreffen. Wer auf Doom steht und bis jetzt die Band noch nicht angetestet hat, der sollte das schleunigst nachholen. Ihr werdet es nicht bereuen. (Anne)


Bewertung:

Anne8,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 48:09 min
Label: Bleeding Heart Nihilist/Solitude Productions
Veröffentlichungstermin: 27.09.2019

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