Ein ziemlich (zeit)aufwendiges Unterfangen, nun auch den zweiten Teil von Frank Bornemanns Jeanne d’Arc-Konzeptdoppeldreher endlich zu realisieren und auf die Menschheit loszulassen. Wer bereits den ersten Part mochte, kommt auch hervorragend mit der Fortsetzung klar.

Neben Frank Bornemann himself am Gesang und Klampfe, besteht die aktuelle Besetzung aus gleich zwei Tastenmännern, Hannes Folberth und Michael Gerlach, die uns einige famose Momente bescheren. Klaus Peter Matziol, der seit 1976 (mit Unterbrechung) den Bass bei ELOY quält und last but not least: am Schlagwerk Stephan Emig von der Jazzband TRIOSENCE und unter anderem auch Drummer der Voice Of Germany Live-Tour.

Bornemann bemüht eben nicht, wie zu erwarten unzählige Gastmusiker für sein Projekt. Eloy setzen in erster Linie auf bekannte Trademarks und viele Passagen erinnern an alte Zeiten, als ELOY ihre Hochzeiten hatten. Deja Vu-Effekt inklusive. Natürlich kommt man kaum an Alben wie „Ocean“, „Silent Cries And Mighty Echoes“ oder „Planets“ ran, aber zumindest kann man das Flair etwas ankratzen und in die Jetztzeit katapultieren. Was die jüngere Generation kaum jucken dürfte.

Bornemann arbeitet viel mit Sprechgesang, was ab und an etwas nervig sein kann. Denn das beherrscht er nicht besonders gut, im Gegensatz zu den sensiblen und gut recherchierten Lyrics. Auch eine weibliche Stimme ist des Öfteren zu vernehmen als Kontrast zu des Meisters eigenwilliger Stimme.
Sinfonisch angelegt mit ordentlichen Instrumentalpassagen, alles ist (noch) da. Vielleicht fehlt etwas der Drive der alten Sachen. Der Überraschungsfaktor ist zwar null gegeben, dafür ist das kompositorische und gut unterhaltende Niveau gleichbleibend hoch. Wer erwartet denn auch schon bei ELOY irgendwelche Neuerungen oder Experimente? Eben, Niemand! (Ralf)

Bewertung:

 8 / 10

Anzahl der Songs:  13
Spielzeit: 52:26 min
Label: Artist Station Music
Veröffentlichungstermin: 27.09.2019