Hiraes - Solitary

hiares solitaryWas kommt eigentlich dabei raus, wenn sich 4/5 der 2020 aufgelösten DAWN OF DISEASE mit der Sängerin von CRITICAL MESS, und ehemals CRIPPER, zusammentun? Nun das schon einmal vorweg, ein verdammt starkes Stück Melodic Death Metal. Als sich DAWN OF DISEASE, die ursprünglich bereits 2003 gegründet wurden, sich 2007 erstmals auflösten und 2009 neugegründet wurden, letztes Jahr endgültig auflösten, war Mathias Bläse (Schlagzeug), Christian Wösten (Bass), Oliver Kirchner (Gitarre) und Lukas Kerk (Gitarre) schnell klar, dass es musikalisch auf jeden Fall weitergehen sollte.

Mit Britta Görtz (CRITICAL MESS, ex-CRIPPER) fand man schließlich die passende Stimme und entschied sich dem Ganzen den Namen HIRAES zu verpassen. Am 25.06. erschien mit „Solitary“ das Debüt. Doch was kann man von den Osnabrückern und der Hannoveranerin erwarten?

DAWN OF DISEASE mit weiblichem Gesang? Ganz so einfach machen es einem HIRAES dann aber nicht.

Klar hört man der Instrumentalfraktion an, dass sie schon seit Jahren zusammen spielt und dementsprechend eingespielt ist. Das entscheidende Element ist hier jedoch das Organ von Britta „Elchkuh“ Görtz, die ja auch bereits seit 2004 hinterm Mikro steht und es mittlerweile, zählt man HIRAES mit, auf 9 Veröffentlichungen bringt, auf denen sie ihre Stimmbänder malträtiert. Von diversen Gastbeiträgen ganz zu schweigen. Blutige Anfänger sind hier nicht am Werk.

Und das hört man „Solitary“ von der ersten Sekunde an. Mancher mag bemängeln, dass hier ein wenig das Überraschungsmoment fehlt. Dem kann ich jedoch nicht zustimmen.

Denn Görtz hat noch nie in einer Melodic Death Metal Band gesungen und was da aus ihr rauskommt, geht dann doch über die standardmäßigen Growls vieler ihrer Kolleginnen und Kollegen hinaus. Der Opener „Shadows Break“ könnte auch locker von AMORPHIS oder DARK TRANQUILITY stammen. Brittas Stimme ist hier anfangs nur ein Flüstern, explodiert dann aber richtig. Auf „Solitary“ bewegen sich die Niedersachsen zumeist in mittleren Temporegionen wie zum Beispiel bei „Under Fire“.

Richtig interessant sind jedoch diejenigen der 9 Stücke, bei denen HIRAES aus dem bewährten Schema ausbrechen. Songs wie „Grain Of Sand“, welches ganz klar mein Favorit auf dem Album ist, „1000 Lights“ oder auch der Titelsong sind herrlich brachial ausgefallen und sorgen für die notwendige Abwechslung.

Die größte Überraschung ist aber das mit Pianoklängen beginnende „Strangers“, das man fast schon als Death Metal Ballade bezeichnen könnte, falls es so etwas überhaupt gibt. Man merkt „Solitary“ an, dass hier gestandene Musiker am Werk sind, die genau wissen, was sie tun. Den Vergleich mit den Großen des Genres brauchen HIRAES keinesfalls zu scheuen. (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,0 9 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 44:04 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 25.06.2021

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