Ray Wilson - The Weight Of Man

raywilson theweightofmanFür einen Musiker wie RAY WILSON, der normalerweise jedes Jahr eine Vielzahl von großen und kleinen Gigs absolviert an bekannten und zum Teil völlig unbekannten Orten, dürften sich die letzten beiden Jahre ebenfalls recht seltsam angefühlt haben. Anstatt Konzerte zu spielen hat er intensiv an einem neuen Studioalbum gearbeitet, das als sein bis dato objektiv bestes vorab angekündigt wird. Na, da schauen wir doch mal genauer hin.

Ein neues Album wurde durchaus auch Zeit, denn „Song For A Friend“ und „Makes Me Think Of Home“ erschienen beide bereits 2016. Und beide Alben verfügten über eine ganze Reihe von großartigen Songs, so dass es gar nicht so einfach ist, diese auf „The Weight Of Man“ noch zu toppen.
Und trotzdem würde ich zustimmen, dass genau dieses Album das ist, was RAY WILSON von seiner besten Seite zeigt, insbesondere weil „The Weight Of Man“ alle Facetten seines Schaffens abdeckt, wohingegen die beiden 2016er Werke vorrangig im Bereich Singer/Songwriting unterwegs waren.

Die Musik von RAY WILSON klingt im zweiten Jahr der Pandemie deutlich anspruchsvoller und progressiver als man es bislang von ihm gewohnt war, sicherlich ist „The Weight Of Man“ kein Konzeptalbum, aber gerade in der ersten Albumhälfte scheinen einige Songs wie „Mother Earth“ und „I, Like You“ von der Situation der letzten beiden Jahre inspiriert zu sein, die Musik dazu klingt düsterer und RAY WILSON spielt ein wenig mit der Elektronik, die ein Musikstudio so bietet, man höre auch „Amelia“. Das kann man jetzt gut oder schlecht finden, ich finde er übertreibt es zum Glück nicht, an einigen anderen Stellen klingt die Musik so sehr nach PINK FLOYD wie bislang noch bei keinem anderen seiner Alben.

Zwar findet sich mit „Almoust Famous“ im weiteren Verlauf auch eine ganz einfach strukturierte Nummer irgendwo zwischen Popmusik und Singer/Songwriter und auch das THE BEATLES Cover zu „Golden Slumbers“ hat man schnell kapiert, vor allem dann, wenn man das Original noch im Ohr hat. Generell muss und kann man sich für „The Weight Of Man“ gerne etwas Zeit nehmen und egal, ob man bereits Fan ist oder nicht, man wird vermutlich nicht enttäuscht sein.

Sachlich betrachtet ist das fast 7-minütige Titelstück das Albumhighlight, weil sich hier die gesamte Band von ihrer besten Seite zeigen kann, ganz generell fällt aber auch bei seinem aktuellen Album auf, dass die Stimme von RAY WILSON bei eher ruhigen, melancholischen Songs am besten zur Geltung kommt, hier stechen in der zweiten Albumhälfte dann „Symptomatic“ und „Cold Like Stone“ heraus, mein persönliches Highlight ist „The Last Laugh“, schwierig zu sagen warum es gerade dieser Song ist, wahrscheinlich liegt es sogar weniger an der Musik, sondern mehr an dem Text der Nummer, denn eigentlich ist das gesamte Album voll und ganz überzeugend geraten, so dass ich gerne bereit bin wie schon bei „Song For A Friend“ und „Makes Me Think Of Home“ 9 Punkte zu verteilen. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20169,0 9 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 50:55 min
Label: Jaggy D
Veröffentlichungstermin: 27.08.2021

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