Tony Martin – Thorns

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tonymartin thornsDer Engländer ist am meisten für seine Zeit bekannt, in der er zwischen 1987 und 1991, und dann wieder von 1993 bis 1996 BLACK SABBATH angeführt hat. Er weckte 1989 meine Aufmerksamkeit mit dem Album ”Headless Cross”. TONY MARTIN ist einer der besten Metalsänger der Welt. Es ist untertrieben, zu sagen dass ich immens auf sein neues Soloalbum ”Thorns” gewartet habe. Erfüllt es meine Erwartungen? Lest weiter und findet es heraus.

Zugegeben hat er eine Menge anderer Dinge gemacht, aber es nahm voll siebzehn Jahre in Anspruch, bevor TONY MARTIN dieses neue, dritte Soloalbum veröffentlichte. Es ist jedoch möglicherweise wie bei einem guten Wein, der lange braucht um zu reifen und seine beste Qualität zu erreichen. ”Back Were I Belong“ war seine erste Soloarbeit, das 1992 veröffentlicht wurde. Dann dauerte es dreizehn Jahre bis der Nachfolger ”Scream“ (2005) heraus kam. In den meisten Songs bedient Martins Sohn Joe Harford die Gitarre. Fast alle anderen Instrumente wurden von Tony selbst eingespielt, inklusive dem Violinensolo im Titeltrack. Anders ausgedrückt, der Vokalist ist auch ein Multiinstrumentalist. Er nutzt seine musikalischen Talente auch beim neuen Material, beispielweise am Schlagzeug und Bass. Die Rhythmusfraktion auf ”Thorns“ besteht vorwiegend aus dem britischen Drummmer Danny Needham (VENOM) und dem schwedischen Bassisten Magnus Rosén (ex-HAMMERFALL). Der amerikanische Gitarrist Scott McClellan ist ein neuer Bekannter für die meisten Leute. Zusammen mit Tony war er ins Songwriting involviert, wo viele Stücke um McClellans Riffs gebaut wurden.

Die fantastische SABBATH-gewürzte Komposition ”As The World Burns“ setzt alles in Gang. Da herrscht Heavieness und Power. Die Drums lassen meinen Puls schneller schlagen. Der Bassist macht einen sehr guten Job und Tony´s Stimme ist superb. Die Musiker pausieren für eine Sekunde und dann singt Martin auf eine wundervolle, langgezogene Weise. Im unglaublich guten ”Black Widow Angel“ wird es melancholisch, dramatisch und kraftvoll. Die Metaltöne schwingen hin und her. Die Musik ist düster und erhebend zur selben Zeit. Der Mittelpart klingt, verglichen mit dem Rest anders. Es ist als ob sie eine Jamsession mit flotter Gangart veranstalten, in welcher Bass und Schlagzeug eine prominente Rolle einnehmen.

Der Song ”Book Of Shadows“ war der Erste, den TONY MARTIN für dieses Album schrieb. Er beinhaltet neben anderen Dingen einen Backgroundchor mit Sprechgesang. Das Drumming ist lebendig und ergreift den Hörer in Inneren. Gesang und Musik formen eine schöne Dynamik. Ich werden in das Lied hinein gezogen, als wäre es ein aufregender Film. ”Run Like The Devil“ ist harter Heavy Metal, der dem Hörer in positivem Sinne den Atem nimmt. Hier finden wir ebenso versiertes Gitarrenspiel. Wenn meine Nachbarn mich durch das Fenster gesehen hätten, hätten sie sich womöglich gewundert, was ich tue. Leichtes Headbanging dass das Haar weht, die Hände in der Luft und andere Arten sich zur Musik zu bewegen. Es ist nicht möglich stillzusitzen. Die Euphorie ist komplett.

Bluesgetränkten Metal mit schönem Drumming ist in ”Damned By You“ zu hören. Tony holt auch seine Metalvioline heraus. Die Musik rennt vielleicht nicht vorwärts, aber sie fließt sehr angenehm und energetisch im Hörer umher. Es geht mit dem anschließenden ”No Shame At All“ weiter. Meine Beine hüpfen im Rhythmus und mein Körper rockt. Das Stück hat Heavieness und Attitüde. Special Guest am Bass ist Greg Smith (ALICE COOPER, RAINBOW, JOE LYNN TURNER, DOKKEN, um ein par zu nennen).

Tonys Vocals haben mich schon immer gefangen. Er drückt kräftig mit seiner Stimme und gleitet dann hoch und tief auf den Tönen. In ”Nowhere To Fly“ kannst Du perfekte Beispiele davon hören. Wenn Martin seine Lungen füllt und den Gesang in verlängerter Position den Gesang weiter hält, breitet sich ein Lächeln auf meinen Lippen aus, weil er es so gut macht. Es trifft immer zu, nicht nur in dem Lied. Während ”Passion Killer“ wechselt das mit einer heiseren, growlenden Stimme, die im Refrain mehr spricht als singt. Der Track ist sehr heavy, wozu der Bass enorm beiträgt, ebenso der raue Gitarrensound.

Die Aufnahme von ”This Is Your Damnation“ klingt ein wenig flach, wie in einem kleinen Raum mit schwacher Akustik. Vom Stil her ist das Southern Rock unplugged in mittlerem Tempo, wo der Frontmann melodisch erzählt. Dieser Track hat nicht ganz die hohe Qualität wie die anderen Lieder. ”Crying Wolf“ ist teilweise akustisch mit nettem, rollenden Rhythmus und sehr feinem Gitarrenspiel.

Der Titeltrack ist ein Duett mit der amerikanischen Hard Rock & Heavy Metal – Sänger – und Songwriterin PAMELA MOORE. Sie wurde am meisten durch ihre Arbeit zusammen mit QUEENSRYCHE bekannt, speziell als Stimme von Sister Mary auf dem Album ”Operation: Mindcrime“ (1988). Der letzte Track auf TONY MARTIN´s Album handelt von einer Frau, die schwer misshandelt wurde. Sie hat nicht nur Narben auf ihrem Körper, sondern ebenso mental und reagiert nicht mehr auf Freundlichkeit. Für sie fühlt sich jedes liebe Wort an, als würden sich Dornen in ihre Haut bohren. ”Pamela lieferte einen grandiosen Job ab, indem sie die Verzweiflung porträtierte, die ich benötigte, damit der Song funktioniert“, sagt Tony. Das Stück beginnt ruhig mit akustischer Gitarre. Dann kommt die Schwere und mehr Intensität. Das Titelwort wird von beiden gesungen, gefolgt von einer Art hackendem und fast spöttischen Gelächter. Das Tempo variiert während der gesamten Komposition. Es ist eine schöne Arbeit mit kraftvollen Elementen. Als ich später heraus fand worum es geht, berührte es mich noch mehr.

Die Aufnahmen von ”Thorns“ wurden im Covid-Lockdown zu der Herausforderung, die Performance von jedem von überall auf der Welt zu bekommen, aber Produzent Pete Newdeck erledigte fantastische Arbeit. Er brachte es fertig, über die Pandemie hinweg zu kommen, indem er auf die Internetverbindung setzte, so dass sie live an den Spuren arbeiten konnten. Der Heavy Metal von TONY MARTIN ist ein wenig bluesbeeinflusst und hat hier und da einen leicht progressiven Touch. Die Stimme ist voll Power. Die Musik erinnert mich an BLACK SABBATH und DEEP PURPLE, aber Martin hat seinen eigenen Stil gefunden.

Das ist so gut, dass ich in mir drin fröhlich werde. Ich bin überwältigt. Die Heavy Metallegende ist mit einem Meisterwerk zurück. (Anna)

 

Bewertung:

Anna9,5 9,5 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 49:06 min
Label: Battlegod Productions
Veröffentlichungstermin: 14.01.2022

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