THE UNITY wurde 2016 von Gitarrist Henjo Richter (GAMMA RAY) und Schlagzeuger Michael Ehré (GAMMA RAY, METALIUM, ex-FIREWIND) gegründet. In der Truppe finden wir auch Gitarrist Stef, den Keyboarder Sascha Onnen und den Sänger Gianbattista „Gianba” Manenti, sowie den neuen Bassisten Tobias „Eggi” Exxel (EDGUY). Die Band hat drei großartige Studioalben vor diesem neuen gemacht. Vor zwei Jahren veröffentlichte sie ihr erstes und fantastisches Livealbum, „The Devil You Know – Live“, was in meinen Augen das beste Material der Gruppe ist. In der Tat waren alle vier Produktionen erfolgreich und „The Hellish Joyride“ wird wahrscheinlich keine Ausnahme sein.

Wie üblich hat die Band selbst produziert, mit Ehré als Hauptverantwortlichem. Wie THE UNITYs vorherige Scheibe „Pride“ (2020) wurden auch die Stücke auf „The Hellish Joyride“ von Achim Köhler (unter anderem AVANTASIA, HAMMERFALL, HELLOWEEN) gemischt und gemastert. Das Artwork zum Livematerial der Gruppe wurde von Felipe Machado Franco ausgeführt und ihr Maskottchen „Dave“ war geboren. Das neue Albumcover trägt auch Felipes Handschrift und wir sehen Dave als Hauptfigur wieder.

Die Geschwindigkeit ist sehr hoch in „Masterpiece”, das befeuert wird von furiosen Gitarrenriffs, aber vermischt mit einer netten Melodie. Das Tempo von Michaels pumpenden Trommelschlägen beschleunigt sich. Wir hören ein überschwängliches Gitarrensolo. Die Gruppe scheint generell in einen weiteren höheren Gang geschaltet zu haben, wofür insbesondere „Saints And Sinners“ ein gutes Beispiel ist. Es ist der schnellste Song in der Bandgeschichte, mit 153 Schläge pro Minute. Der Song beginnt mit einem Keyboard, das eine aufregende Atmosphäre aufbaut, bevor das Stück in einem Speed-Metal-Tempo davongaloppiert und mich leicht atemlos zurücklässt. Dennoch muss ich sagen, dass mich alle Musiker beeindrucken. Die Finger von Stef und Henjo bewegen sich unglaublich schnell über die Saiten ohne zu stolpern. Sie schaffen es, dass es sich sehr gut anhört. Das Doppelgitarrensolo beinhaltet Einflüsse Klassischer Musik.

Mein persönlicher Favorit ist „Golden Sun“. Es hat einen lieblichen Rhythmus und eine gefällige Atmosphäre. Hier gibt es einen netten Groove und das Gitarrensolo ist fantastisch, was zusammen mit der Musik des Refrains ein warmes und angenehmes Gefühl erzeugt. Ein Song, der mit jedem Mal besser wurde, war „Stay The Fool“. Man kann hier und da ein fröhliches Pumpen und Gleiten der Basstöne hören. „You’re Not Forced To Stay“ ist ein zartes und sanftes Ende des Albums. Es ist entspannend, den Song zu hören.

Das Material ist manchmal härter und schneller, aber es gibt immer harmonische Melodien und eine gute Balance in der Musik. Das Gitarrenspiel, das gemeinsam oder abwechselnd zwischen Richter und Stef ausgeführt wird, sprüht vor Lebendigkeit. Sie liefern einen fetten Gitarrensound, der mehrere Male ansteigt und in eine höhere Tonart wechselt, ein cooles Detail.

Die Band hat sich seit der ersten Platte stark entwickelt, aber ihr inhaltsreicher und fülliger Sound ist gleichgeblieben. Das Debüt hatte einen gleichmäßigeren Stil und enthielt keinen Speed Metal, etwas, das sich in einige Songs auf den anderen Alben eingeschlichen hat und vor allem im neuen „The Hellish Joyride“ auffällt. Wie immer gibt es auch Melodic-Rock-Songs und alles dazwischen. THE UNITYs Markenzeichen ist eine große Bandbreite in ihrer Hardrockmusik geworden.

Die Mitglieder haben immer eine positive Energie gehabt und auch mit dem neuen Bassisten scheinen sie eine Extradosis an überschäumender Lebhaftigkeit bekommen zu haben. Sie sind auch sehr begabte Songschreiber, oft mit eingängigen Refrains. Der Sänger hat eine starke und gute Stimme. Manenti hat die stimmlichen Voraussetzungen, die ihn ohne Probleme vom unteren Ende der Tonleiter zur Spitze bringen. Die Gitarristen sind superb.

Wie üblich liefern THE UNITY starkes und variantenreiches Material, das die gleiche hohe Qualität wie ihre vorherigen Studioalben behält. Der Titel passt sehr gut, denn mit dem Hauch von Spaß in ihren Augen geben sie uns einen Höllenritt. (Anna)

Bewertung:

 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 49:27 min
Label: Steamhammer/SPV
Veröffentlichungstermin: 25.08.2023