Sybreed - The Pulse Of Awakening

sybreed_-_the_pulse_of_awakening.jpgSeit nunmehr sechs Jahren der Existenz der Genre-Mix-Band SYBREED wird das mittlerweile dritte Album „The Pulse Of Awakening“ auf dem Silbertablett serviert. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich von diesen Schweizer Jungs bisher noch überhaupt gar nichts gehört habe, jedoch hat der Vierer schon einiges nachzuweisen. Im Jahre 2004 erblickte ihr Debütalbum „Slave Design“ das Licht der Welt und wurde auf einer sehr ausgiebigen und lang andauernden Tour durch die USA und Europa präsentiert.
Auch der zweite Streich schien einen guten Erfolg mit sich zu ziehen und wurde in engster Zusammenarbeit mit dem SOILWORK Drummer Dirk Verbeuren in Angriff genommen, welcher nach dem Ausstieg des ersten Schlagzeugers Alex zeitweise als Session-Drummer aushalf.
Mit der bisherigen Leistung können die Herren schon stolz auf sich sein, was man auch daran erkennen kann, mit welchen bekannteren Bands sie schon die Bretter teilen durften. Hierbei können ruhig Opener Gigs vor Peter Tätgrens PAIN oder die Europa Tour von SAMAEL vom Frühjahr 2008 genannt werden, welche SYBREED supporten durften.
Doch ich würde behaupten, dass nun genug in die Bandhistorie abgeschweift wurde und lieber einmal das neue Werk „The Pulse Of Awakening“ unter die Lupe genommen werden sollte…

SYBREED haben sich einen vielseitigen Musikstil entwickelt. Sie selbst bezeichnen ihre eingeschlagene Richtung als „death wave“. Das trifft es ansatzweise eigentlich schon recht gut, doch wird dieses Kürzel der Vielfalt die die Herren an den Tag legen noch nicht wirklich gerecht. Sowohl Industrial- und Elektroelemente als auch klassische Metalanleihen erhalten ihren Einzug in die Soundwand, die die Schweizer aufbauen. Von melodischen Synth Parts bis hin zu Blastbeatgewitter und ausladenden Death- und Blackmetal Parts wird man hier mit dem vollen Programm bedient. Ihre größten Einflüsse, so gibt die Band selbst an, liegen bei FEAR FACTORY und den schwedischen MESHUGGAH, welche elementweise tatsächlich zu erkennen sind. Doch kopiert wird hier keineswegs. SYBREED schaffen es mit „The Pulse Of Awakening“ ein Album auf die Beine zu stellen, welches so einiges an Schmankerl bereithält.

Mit „Nomenklatura“ startet der Silberling mit ausgiebigem Groove in die Materie ein. Schmetternde Drums und eine wahre Soundwand von abgehackten Gitarrenriffs bilden einen wunderbaren Einstieg um schließlich in einen ausladenden Death/Black Part überzugehen. Doch recht schnell wird auf die Bremse gehauen, die Instrumente zurückgefahren und einleitende Synthesizer ebnen den Weg für den sanften cleanen Gesang von Frontmann Benjamin. Immer und immer wieder wechselt die Stimmung des Songs und ruhige besinnliche Passagen, welche mit dem cleanen, sanften Gesang von Benjamin untermalt werden, treffen anschließend auf enormen Groove oder voranpeitschenden aggressiven Parts in welchen auch der Gesang entgleist und ein blackmetallangehauchtes Feuerwerk entfacht.

Dieser Stil zieht sich durch das komplette Album und wird in Songs wie „AEON“ noch perfekt durch Blastbeatgewitter untermalt. Der Silberling zeigt sich von seiner besten Seite und kann durch seine Vielfalt ziemlich problemlos überzeugen. Von sanft und melancholisch bis hin zur Aggression, enormem Groove oder bis zu Entführungen in die Welt der Elektronik und des Synthesizers wird alles geboten was sich das Musikherz nur wünscht.
Doch gibt es meiner Meinung nach leider doch ein paar Schwächen, die „The Pulse Of Awakening“ aufzuweisen hat. Auf Dauer prägt sich auch dieser vielfältige Stil enorm ein und es macht sich ein wenig Monotonie breit, was allerdings nicht enorm ins Gewicht fällt. Dramatischer finde ich dagegen die ab und an dünn wirkende Stimme bei den cleanen Gesangparts. Benjamin hat eine fabelhafte Stimme und macht seine Sache auch verdammt gut, das steht völlig außer Frage, aber manchmal wirkt sie einfach im Vergleich zum Rest der Musik recht dünn und emotionslos. Gerade in den enorm melancholisch angehauchten Parts würde man sich doch etwas emotional mitreißenderes wünschen.
Dennoch wird mit 12 Songs und einer wahnsinnigen Spielzeit von sage und schreibe rund 73 Minuten ein absolutes Feuerwerk entfacht, über welches sich wohl nicht nur Fans der Band freuen werden. Jedem Freund vielseitiger Musik, der kein Problem damit hat ein wenig Elektronik und Industrial zu verarbeiten kann herzlich zu einem Drittlingswerk einer Band eingeladen werden, bei der es jede Menge zu entdecken gibt, (Sebastian)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 73:20 min
Label: Listenable Records
Veröffentlichungstermin: 20.11.2009

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden