Mit „The Way Life Goes" erscheint endlich das lang erwartete Soloalbum von CINDERELLA-Frontmann TOM KEIFER. Der Ausnahmesänger der Glam-Blues-Rocker hat eine komplizierte Operation an seinen Stimmbändern hinter sich, bei welcher es kurzzeitig sogar hieß, er könne nie wieder auftreten. Gut, dass sich diese Befürchtung nicht bewahrheitet hat, sonst wären wir nie in den Genuss von „The Way Life Goes" gekommen.

Der Opener „Solid Ground" ist der perfekte Einstieg für das Album und zeigt gleich zu Beginn, welche Richtung die Platte einschlägt. Der Song startet mit bluesiger Gitarre und einem anschließenden Schrei von TOM KEIFER, stimmlich ist es nicht mehr ganz wie zu CINDERELLA-Zeiten, aber trotzdem klingt seine unverkennbare Stimme nach wie vor außergewöhnlich. Mit dem Opener ist auch gleich der härteste Song des Albums gewählt worden, das anschließende „A Different Light" klingt extrem kommerziell, und auch die Stimme von TOM KEIFER klingt eher befremdlich, für mich einer der schwächsten Songs des Albums. Ganz anders hingegen „It´s not Enough", dieser kommt in bestem Ohrwurmcharakter daher und rockt schön drauf los. Mit „Thick And Thin" ist auch eine Ballade enthalten, die erneut zeigt, welche Magie seine Stimme immer noch entfachen kann. Bei „Ask Me Yesterday" und „The Flower Song" zeigt TOM KEIFER seine Liebe zum Country.  „Mood Elevator" ist wieder etwas härter, wohingegen „Welcome To My Mind" etwas schleppend daher kommt, nach mehrmaligem Hören aber gut im Ohr bleibt. Für das Titelstück „The Way Life Goes" werden die beliebte Slide-Gitarre und die Mundharmonika ausgepackt, bevor mit dem vierzehnten Track „Babylon" das Album sein Ende findet.

Soundtechnisch gibt es nichts an der Platte auszusetzen. Die Stimme von TOM KEIFER klingt zwar nicht mehr zu 100% wie früher, allerdings bleibt sie nach wie vor unverkennbar und ist trotz der Stimmbandoperation nach wie vor extrem gut. Nur wenige Sänger haben ein so markantes Organ wie er, und nur wenige hätten nach einer solchen Operation noch eine solche Leistung abliefern können. Was noch besonders auffällt, sind die vielen verschiedenen Instrumente und Spielereien bei den einzelnen Songs. Hier wurden alle Songs wirklich akribisch und bis ins Detail ausgearbeitet, ein weiterer großer Pluspunkt für das Album.

Trotz Soloalbum bleibt TOM KEIFER seinen Wurzeln treu und unternimmt wenig Ausflüge in fremde Gefilde. Dies wird zum einen die Fans sicher freuen, zum anderen werden CINDERELLA-Fans vermutlich etwas enttäuscht sein. Man sollte „The Way Life Goes" nicht mit der Erwartung angehen, ein neues CINDERELLA-Album zu hören. Das Album schlägt wesentlich ruhigere Töne an und wirkt zum Teil recht kommerziell. Doch wie sehr „The Way Life Goes" nach seiner Hauptband klingt, soll hier gar nicht das Thema sein, schließlich geht es um ein Soloalbum, und dieses ist durchweg gut ageworden. Allerdings hoffe ich auf eine weitere CINDERELLA-Tour, eine kleine Klub-Tour mit TOM KEIFER wäre aber sicher auch sehr interessant. (Pascal)

Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 51:58 min
Label: Merovee Records / Warner Music
Veröffentlichungstermin: 17.05.2013