H.E.A.T - Live At Sweden Rock Festival

heat liveatswedenrockfestivalDass ich dieses Review hier schreiben darf, ist fast schon so eine Art Privileg, schließlich waren zwei Redakteure aus unserem bunten Team bei vorliegendem Gig in Schweden live vor Ort. Des einen Leid, des anderen Freud und ich freue mich tatsächlich, denn meiner bescheidenen Meinung nach gehören H.E.A.T zu den besten Vertretern der skandinavischen Melodic-/Sleaze Rock Bewegung der letzten Dekade und das 2014er Album „Tearing Down The Walls“ hat für mich bereits einen kultigen Status erreicht.

Ein Livevideo, wie man in den goldenen Achtziger Jahren vermutlich gesagt hätte, kommt trotzdem im Jahr 2019 etwas überraschend, denn dank YouTube und Konsorten werden eigentlich kaum noch Live-DVDs veröffentlicht. Die schwedischen Rocker haben in diesem Fall einfach die Chance genutzt, ihren Gig auf dem Sweden Rock Festival 2018 mitzuschneiden, muss man vielleicht nicht unbedingt machen, kann man aber natürlich.

Das Problem bei diesen Festivalmitschnitten ist eben zumeist, dass es gerade als Non-Headliner kaum möglich ist, eine individuelle Show abzuliefern, was Bühnengestaltung und Konzertlänge angeht. So ist es auch hier, außer dem großen Backdrop mit dem „Into The Great Unknown“ Coverartwork weist hier nichts auf die Band H.E.A.T hin und mit gerade einmal etwa 60 Minuten Liveperformance fällt der Gig schon arg dürftig aus.

Was habe ich sonst noch zu meckern? Die Chöre mancher Songs wie bei „Heartbreaker“ oder bei „Bastard Of Soceiety“ wirken nicht wirklich live und für die Nicht-Skandinavier sind schwedische Ansagen nicht gerade das Wahre, auch wenn man raushört, dass das Sweden Rock Festival für die Band aus Überzeugung das geilste Festival der Welt zu sein scheint. Ist vermutlich auch wirklich so...

Das war’s dann aber auch schon mit dem Rummosern, denn insgesamt ist das hier eine Veröffentlichung, die man sich richtig gut anschauen und anhören kann. Das liegt daran, dass Bild und Ton wirklich gut geraten sind, vor allem wenn man bedenkt, dass es sich um eine Late-Night-Show handelt ohne Tageslicht. Dabei kommen tatsächlich auch alle fünf Musiker der Band gut zur Geltung. Das große Plus bei diesem Ding hier ist aber in der Tat die Setlist des Konzertes, denn alle 13 gespielten Songs sind geil und man kriegt direkt wieder Lust darauf, die Band live on stage zu sehen.

Dass dabei mit „A Shot At Redemption“, „Inferno“, “Tearing Down The Walls“, “Mannequin Show” und “Emergency” ganze fünf Songs vom “Tearing Down The Walls” Album stammen, ist natürlich nicht die schlechteste Entscheidung, aber auch eine alte Nummer wie “Beg Beg Beg”, bei der man gegen Ende hin diverse kurze Covers anspielt sowie die Hymne „Living On The Run“ verbreiten einfach gute Laune.

Interessant ist dabei übrigens, dass der Keyboarder Jona Tee bei der Bandvorstellung mit den meisten Applaus abräumt, das kennt man normalerweise bei anderen Bands ganz anders.

Hört man sich nur die CD an, ist wie gesagt nach gut einer Stunde Feierabend, auf der beiliegenden DVD/Blu-ray Disc gibt es obendrauf noch ein paar zusätzliche Videos zu den Singles der Band oder zu anderen Songs, insgesamt 8 Stück, aber das ist jetzt nicht unbedingt etwas, was man haben muss.

Schauen wir mal, ob im nächsten Jahr ein weiteres Studioalbum dazukommt, es wird so langsam mal wieder Zeit. (Maik)

Bewertung: 

Maik 20168,0 8 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 61:45 min
Label: earMusic/Edel
Veröffentlichungstermin: 26.07.2019

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden