TAILGUNNER
Auch der letzte Tag wurde mit traditionellem Heavy Metal eröffnet, ein bewährtes Konzept sozusagen. Die Engländer TAILGUNNER haben vor zwei Jahren ihre Albumpremiere "Guns for Hire" veröffentlich und dafür auch hervorragende Kritiken bekommen. Da bot es sich für mich an das Quinett endlich auch mal live auszutesten. Angesagt waren dann Spielfreude bis zum abwinken und Oldschool as fuck. Ein ganz starker Opener, der auch mit dem Metallica Cover "Hit the Lights" punkten konnte. Oldschool halt und was ein Start in den Tag.
Setlist TAILGUNNER:
Midnight Blitz
Blood Sacrifice
White Death
Barren Lands & Seaos of Red
Eulogy
Hit the Lights (Metallica cover)
Guns for Hire
HIRAES
Death Metal der melodischen Spielart ist eher nicht so ganz meine Baustelle, aber im Falle von HIRAES reckte ich, neben einigen anderen, auch interessiert den Kopf Richtung Bühne. Bei den Niedersachen singt, bzw. growlt nämlich niemand geringeres als Britta Görtz, die viele sicher noch von ihrer ehemaligen Band Cripper kennen dürften. Und die verfügt doch über eine beachtliche Bühnenpräsenz. Da die Band auch ansonsten einen tighten Eindruck machte, wurde es ein gelungener Auftritt den sicher auch einige gefeiert haben die mit melodischen Death Metal ansonsten eher wenig zu tun haben.
Setlist HIRAES:
Through the Storm
About Lies
Under Fire
We Owe No One
Solitary
Nightflight
Dormant
Undercurrent
THE CRYPT
So langsam war die Ziellinie des Festivals in Reichweite, aber Doom Metal war bis zu dieser Stelle Fehlanzeige. Es wurde also höchste Zeit dies zu ändern. Einen der momentan heißestes Newcomer dieses Genres ist da sicher keine schlechte Wahl. Musikalisch war die Sache klar, aber wie würde die Show um die nicht gerade introvertierte Frontfrau Pepper Potemkin aussehen? Nun ja, das Outfit war zumindest mal gewöhnungsbedürftig und auch fraglich ob so etwas überall gut ankommt. Insbesondere bei den Traditionalisten und da gibt es beim Rock Hard Festival immer reichlich. Musikalisch gab es soliden Doom Metal, der dem Genre jetzt nicht unbedingt frischen Wind einhauchen dürfte. Nicht das das nötig wäre. Die Band wird live sicher in den nächsten Jahren noch einiges an sich arbeiten, aber wenn das Outfit der Frontfrau am ehesten in Erinnerung bleibt, sagt das schon einiges.
Setlist THE CRYPT:
Into the Crypt
Cemetery Children
Open the Gate
Rock Kommander
I Love the Darkness
Metal Priestess
Blood for Blood
Mistress of Fire
DESERTED FEAR
Wenn es um aktuellen Death Metal aus Deutschland geht fällt der Name DESERTED FEAR mit Sicherheit. Auf ihren sechs Alben walzen die Thüringer alles und jeden nieder. Das neue Album "Veins of Fire" wurde im April veröffentlich und somit war das Rock Hard Festival eine perfekte Gelegenheit dies mit einer tighten Show zu promoten. Und tight war die Darbietung auf jeden Fall und auch hier darf gerne wieder der Begriff Spielfreude bemüht werden um den Auftritt passend zu umschreiben. Die Band konnte ihren Status als eine der oder vielleicht sogar die hoffnungsvollste Death Metal aus Deutschland untermauern. Gerne mehr davon!
Setlist DESERTED FEAR:
The Truth
The Final Chapter
Follow the Light That Blinds
Blind
Part of the End
Kingdom of Worms
The Carnage
Welcome to Reality
Funeral of the Earth
At the End of Our Reign
Veins of Fire
VICTORY
Wenn irgendeine Band an dem Wochenende nicht mein Ding ist, dann wohl VICTORY. Aber die niedersächsische Hardrock Institution ist, mit kleinen Unterbrechungen, seit über 40 Jahren aktiv und da musste ich dann doch mal respektvoll ein Ohr riskieren. Die geballte Routine die da auf der Bühne stand war dann auch jederzeit spürbar. Für alte Fans der Band, und davon gab es einige, sicher ein gelungener Auftritt. Mit fehlte da ein wenig das erfrischende, aber wie schon geschrieben ist die Band eigentlich nicht mein Ding. So oder so schön sie mal gesehen zu haben.
Setlist VICTORY:
Rock the Neighbours
Gods of Tomorrow
Standing Like a Rock
Speak Up
Feel the Fire
Surrender My Heart
Temples of Gold
Tonight We Rock
Count on Me
Are You Ready
Take the Pace
On the Loose
Check's in the Mail
MYRATH
Wenn es um Metal aus Nordafrika geht, kommt man an MYRATH nun wirklich nicht vorbei. Eigentlich dürften die Tunesier wohl sogar die erste Wahl sein. Auch wenn das aktuelle Album "Karma" vielleicht nicht überall abgefeiert wird, so haben die Proggies doch genug gute Songs im Backkatalog um die Setlist stark zu füllen. Die folkige Note der Songs konnte auch optisch unterstrichen werden, die Band hatte nämlich auch eine Tänzerin mit am Start. Ein guter Auftritt, der mich positiv überrascht hat.
Setlist MYRATH:
Into the Light
Born to Survive
Dance
Child of Prophecy
Words are Failing
To the Stars
Tales of the Sands
Merciless Times
Heroes
Beyond the Stars
Candles Cry
Believer
DIRKSCHNEIDER
DIRKSCHNEIDER sind angetreten um das legendäre 1983er Accept Album "Balls To The Wall" in voller Länge zu spielen. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass sich diese Show viele nicht entgehen lassen wollten. Streng genommen handelt es sich hier also um so etwas wie eine Coverband, aber das hat ja auch dem Rock Hard Festival auch schon Tradition. Udo Dirkschneider hat dafür gute Band um sich geschart. Mit dabei ist u.a. sein Sohn Sven und Andrey Smirnov, Sänger und Gitarrist der russischen Melo Deather Everlost. Fans des im Vorfeld angekündigen Albums sind durchaus auf ihre Kosten gekommen, auch wenn mir solche "Cover" Auftritt immer etwas schwer im Magen liegen. Andererseits ist das Album natürlich ebenso Kult wie Udo, ein zweischneidiges Schwert.
Setlist DIRKSCHNEIDER:
Balls to the Wall
London Leatherboys
Fight It Back
Head Over Heels
Losing More Than You've Ever Had
Love Child
Turn Me On
Losers and Winners
Guardian of the Night
Winterdreams
Princess of the Dawn
Burning
W.A.S.P.
W.A.S.P. waren 2012 schon mal der gefeierte Headliner an gleicher Stelle. An Anziehungskraft haben Blackie Lawless und seine Mannen nichts verloren. Das ändert auch nicht die Tatsache, dass die großen Klassiker der Kalifornier alle aus dem letzten Jahrtausend sind. Im letzten Jahrtausend würde Blackie Lawless vielleicht auch noch nicht mit einem Van bis an den Bühnerand gefahren. Dafür aber 2025 auf dem Rock Hard Festival … ich glaub es geht los. Nun ja, los ging es dann auch das direkt mit "I Wanna Be Somebody" und da waren schon wieder fast alle Starallüren vergessen. Mit starken Songs wie "The Headless Children" und "Wild Child" und einer amtlichen Show wurde es dann noch ein Auftritt der eines Headliners würdig war. Da waren im Vorfeld durchaus auch mal vorsichtig Bedenken geäußert.
Setlist W.A.S.P.:
I Wanna Be Somebody
L.O.V.E. Machine
The Flame
B.A.D.
School Daze
Hellion
Sleeping (in the Fire)
On Your Knees
Tormentor
The Torture Never Stops
The Big Welcome
The Real Me (The Who cover)
Forever Free
The Headless Children
Wild Child
Blind in Texas
Fotos von Tutti
