DAWN OF SOLACE sind eigentlich schon eine relativ alte Band. 2005 wurde die Band bzw. das Projekt von Tuomas Saukkonen (BEFORE THE DAWN) gegründet, da dieser Songs geschrieben hatte, die nicht so recht zur eigentlichen Band passen wollten. 2006 erschien dann das Debüt „The Darkness“ und dabei sollte es auch erst einmal bleiben. 2013 wurde die Band dann schließlich aufgelöst und von WOLFHEART abgelöst. Doch nun, 7 Jahre später sind DAWN OF SOLACE, die immer noch eher ein Projekt als eine Band sind, wieder mit einem neuen Album zurück – dem zweiten in 14 Jahren.
Das hört auf den Namen „Waves“ und der Opener „Lead Wings“ beginnt schon mal vielversprechend, baut langsam Stimmung auf und schließlich geht der heimliche Titeltrack in einen absoluten Ohrwurmrefrain über, den man sofort mitsingen kann. Und obwohl der Song wirklich Laune macht, ist er nüchtern betrachtet jetzt auch nichts besonderes, was man nicht schon mal gehört hätte. Und warum man die Musik der Band unter Doom einordnet kann man nach diesem Stück auch nicht so ganz verstehen.
„Ashes“ fährt da schon eher das Tempo zurück, aber auch dieses Stück würde ich eher als Gothic denn als Doom bezeichnen. Auch „Ashes“ lebt von seinen schönen, getragenen Melodien, nimmt allmählich Fahrt auf und wird dann eine sehr genehme Midtemponummer. Allerdings ist auch dieser Song nicht sonderlich spektakulär. Was im Grunde für das ganze Album gilt und somit der Hauptkritikpunkt ist.
Während sich auf dieser Scheibe viele gefällige Songs mit schönen Melodien versammeln, die auch sofort ins Ohr gehen und zumindest beim ersten Hören richtig Spaß machen, so fehlt dem Album insgesamt doch ein Alleinstellungsmerkmal sowie ein gewisser Wiedererkennungswert und im Grunde ist das hier nichts, was man nicht schon dutzendfach gehört hätte. Somit ist es zwar immer schön, mal einen dieser Songs zu hören, mit der Zeit werden sowohl die Songs als auch das Album jedoch leider schnell langweilig.
Herausragend sind da nur der Opener, das zu Beginn etwas an IN FLAMES erinnernde „Hiding“, das ein paar interessante Parts enthält oder auch „Silence“ bei dem das Keyboard ein paar Akzente setzen kann. Auch „Tuli“, der einzige Song mit (sehr spärlichem) finnischem Text ist ein Anspieltipp. Zu Beginn düster, leicht dröhnend entwickelt sich das Stück hin in eine deutlich melodischere Richtung mit schönen Keyboardparts. Leider kann das Album in seiner Gesamtheit aus den oben schon angesprochenen Gründen jedoch nicht überzeugen. Da hatte ich, nachdem ich einen Song aus dem Album vorab gehört hatte, doch größere Hoffnungen auf eine tolle Neuentdeckung gehabt. Aber manchmal soll es eben nicht sein. Am Ende bleibt immer noch ein Album, dessen Songs man guten Gewissens in eine Playlist schmeißen kann und sich dann freut, wenn einer davon läuft. (Anne)
Bewertung:
6,5 / 10
Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 40:58 min
Label: Noble Demon / Soulfood
Veröffentlichungstermin: 24.01.2020