Crowbar - Zero And Below

Crowbar Zero and BelowMein erster Kontakt mit diesen Kolossen der schwerfälligen Musik war überwältigend. „Obedience Thru Suffering“ wurde nur noch vom selbstbetitelten Nachfolger getoppt, so dass CROWBAR zu einer meiner Lieblingsbands wurde. Das war vor knapp 30 Jahren. Wie sieht es denn heute aus?

„Zero And Below“ wird schon früh am Ende des letzten Jahres angekündigt. Aha, ein neues Album also, nach sechs Jahren mehr als überfällig. Vorfreude? Geht so. Seit etwa 20 Jahren genieße ich nur noch die Liveshows der Band. Ein manierliches Album, das mich derart am Skrotum packt wie einst noch „Broken Glass“ oder „Sonic Excess…“, erwarte ich schon lange nicht mehr. Aber eben aus dieser ersten Phase der Band ist auch meistens die Setlist zusammengebaut. Sollte es den anderen Fans oder sogar der Band selbst ähnlich gehen?
Die maue Vorfreude macht sich beim Opener ein wenig bezahlt, aber im Verlauf von „The Fear That Binds You“ stellt sich auch schon wieder eine vage Gleichgültigkeit ein. Die Singleauskopplung „Chemical Godz“ zählt tatsächlich zu den Highlights wegen der catchy Riffs, die aber auch irgendwie nicht zusammenpassen wollen. Der Rausschmeißer mit dem Albumtitel ist dann auch wieder ganz nett, aber der erste Durchlauf hat sich dann doch merklich lang gezogen. Woran liegt’s?

Die Produktion ist es mal nicht, da verließ man sich erneut auf die magischen Hände von Produzent Duane Simoneaux.
Meistens sind die Frühwerke einer Band die besseren Alben, und im Falle von CROWBAR wird das sehr deutlich. Ich befürworte es, wenn eine Band auch abseits einer Pandemie erst ein Album veröffentlicht, wenn genug würdige Songs zusammen gekommen sind, und nicht wenn das Label oder die Fans da eine Regelmäßigkeit verlangen. Aber nach sechs Jahren ein solches Sparflämmchen zu entfachen, ist einfach etwas enttäuschend. Es klingt, als würden CROWBAR sich selbst immer und immer wieder kopieren und auf der Stelle treten. Live sind die alten Kamellen immer wieder eine Wucht, aber auch da muss demnächst mal was Neues her, sonst werden sie leider allmählich in ihrem New Orleans-Sumpf untergehen, was mir schon zu denken gibt. Beileibe kein schlechtes Album, aber für ein CROWBAR-Album einfach zu langweilig.
Gute Güte, hätte ich früher bei den Heavyweights eine solch bescheidene Note gegeben, hätte ich mich selbst geißeln müssen. Zum Glück kam nach mehreren Durchläufen zumindest noch ein halber Punkt dazu. (Jochen)


Bewertung:

Jochen6,5 6,5 / 10


Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 42:53 min
Label: MNRK Heavy
Veröffentlichungstermin: 04.03.2022

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