Cheap Trick - All Washed Up

Am 14. November erscheint das neue Album von CHEAP TRICK via BMG. „All Washed Up“ ist bereits das 21. Album der seit mehr als 50 Jahren aktiven Ikonen aus Illinois, die sich frisch wie seit den Anfängen auf den Bühnen dieser Welt befinden und bis heute mehr als 5000 Live-Konzerte gespielt haben. Dabei genießen sie absoluten Kultstatus spätestens seit ihrem durchschlagenden Erfolg Ende der Siebzigerjahre mit ihrem Album „At Budokan“ und der Signature-Single „I Want You To Want Me“. Seitdem sind sie eine Konstante im US-Hardrock. Die Anerkennung folgte 2016 durch die Aufnahme in die Rock And Roll Hall Of Fame.

Zum neuen Album „All Washed Up“ sagt Frontmann Robin Zander augenzwinkernd: “Just One More Great Album From The Best Rock Band In The World“. Die Musik von CHEAP TRICK ließ sich nie auf ein Genre begrenzen, zu komplex füllte die Band die Stil-Varianten. Das hat sich auch auf ihrem neuen Album fortgesetzt. Schnelle, energetische und harte Rocksongs wie „All Washed Up“, „All Wrong Long Gone“, mit anmutender AC/DC Note, und insbesondere „The Riff That Won`t Quit“, der wohl härtesten Nummer des Albums, zeigen Reminiszenzen zu der frühen Krawall-Anarchie von THE WHO oder der noch ungeschliffenen AEROSMITH-Ära. Dafür sorgt nach wie vor der exzentrische, fulminante Rick Nielsen, seit fünfzig Jahren erkennbar durch schräge Outfits, Basecap, Fliege und der oftmals verwendeten Quint Neck Guitar.

Aber CHEAP TRICK sind halt viel mehr als eine rudimentäre Hardrock-Band und die großen Melodien erzeugen auch Pop-Momente und lassen immer wieder die größten Idole der Band und insbesondere von Robin Zander durchblicken. Die BEATLES sind omnipräsent und erzeugen magische Momente, zudem Robin Zanders Stimme der von John Lennon ähnlich ist. Das leicht psychedelische „Twelve Gates“ oder die Ballade „The Best Thing“ stehen genau unter diesem „Lennon/Mc Cartney“-Banner und sind memorable Songs, die einen in den Bann ziehen. Dem gegenüber steht wieder „Rocking With The Band, Dancing With The Band“, eine stark rockende Uptempo-Nummer mit typischer CHEAP TRICK-Identität.

Man merkt auch auf dem neusten Album, wie sehr CHEAP TRICK durch ihre unangepasste Vielseitigkeit Generationen von Musikern nahezu aller Genres beeinflussten. „A Long Way To Worcester“ ist wieder so ein genialer Song, der dem Songbook der BEATLES entsprungen sein könnte, um dann aber neben der harmonischen, mehrschichtigen Melodieführung, tollem Chorgesang, Tom Peterssons groovendem Bass und perfekt inszeniertem Gitarrensolo von Rick Nielson, zu einer CHEAP TRICK-Nummer zu werden.

Der Schlusssong „Wham Boom Bang“ zeugt von Zanders Sinn für Humor in einer völlig untypischen „Swing-Nummer“ mit komplexer Akustik-Begleitung von Rick Nielsen und Klarinetten-Einsatz. Typisch für Robin Zander, der hier auf den Spuren von „When I`m Sixty Four“ der „Fab-Four“ wandelt.

Fazit: „All Washed Up“ ist ein brillantes Album, stilistisch sehr unterschiedlich, mit sämtlichen Aspekten, für die CHEAP TRICK stehen. Harte Rocksongs, ausgezeichnete Hooks, ein Sänger in Höchstform, und komplexe Pop-Melodien, die verdeutlichen, warum man CHEAP TRICK als „die amerikanischen BEATLES“ bezeichnet hat. Es ist wohl „Just One More Great Album From The Best Rock Band In The World“. (Bernd Eberlein)

Bewertung:

7,0 9 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 39:00 min
Label: BMG
Veröffentlichungstermin: 14.11.2025