The Revenants - Ghosts

therevenants ghostsEs ist schon erstaunlich, was manchmal aus einer einfachen Jamsession werden kann. Als sich Marc Ayerle (Gitarre, Bass, Synthesizer, Schlagzeug) und Fabiano Argonese (Gitarre, Synthesizer) im Frühjahr 2018 zu selbiger im Studio trafen, um frei von irgendwelchen musikalischen Scheuklappen einfach nur zu jammen, waren im Nu vier Songs geschrieben. Was jedoch fehlte war ein Sänger. So kam Ayerle auf die Idee einfach mal seinen besten Kumpel Michelle Darkness (END OF GREEN) zu fragen. Und siehe da, es passte wie Arsch auf Eimer.

Danach muss die Kreativität des Trios förmlich explodiert sein, denn letztendlich verließ man das Studio mit nicht weniger als ZWANZIG Songs und THE REVENANTS waren geboren. Bis zur Veröffentlichung des Debütalbums sollten jedoch pandemiebedingt noch ganze vier Jahre ins Land gehen. Am 21.04 veröffentlichten die Stuttgarter mit „Ghosts“ ihr erstes Werk.

Und wer einen Blick auf die Tracklist wirft, der fühlt sich im ersten Moment erstmal ein wenig überfordert, liefern THE REVENANTS uns hier doch zwanzig Songs auf gleich zwei CDs. Eins aber gleich vorweg: Wer denkt, dass die Musik auch nur im Entferntesten nach END OF GREEN klingt, der sollte einen weiten Bogen um „Ghosts“ machen.

Menschen, die über Musik schreiben benutzen leider oft gerne Schubladen, in die sie Bands und Musiker stecken. Das ist schön bequem und macht wenig Arbeit. Doch THE REVENANTS entziehen sich mit ihrer Musik solchen Kategorisierungen. „Ein wenig Americana, ein wenig Country, Electro und jede Menge recht düsterer Pop“ diese Beschreibung passt ziemlich gut auf die hier enthaltenen zwanzig Lieder.

Der Opener und Titelsong erinnert mich ein wenig an CALVIN RUSSELL, dessen Song „Crossroads“ Darkness auch 2017 auf „Void Estate“ mit seiner Hauptband gecovert hat. Mit „Into The Fire“ liefert die Band den ersten Höhepunkt des Albums. „Leeches & Whores“ ist sogar tanzbar, sofern man so etwas mag. Auch die Balladen „The End Is Black“ und „Worlds Collide“ können sich durchaus hören lassen.

Die Schwaben sind hier schon sehr um Abwechslung bemüht. Müsste ich „Ghosts“ mit einem Wort beschreiben, dann wäre das „entspannt“. Richtig laut oder gar heavy wird es hier nicht.

Das ist aber auch ein wenig der Knackpunkt der Scheibe. Alles ist hervorragend produziert und das Trio versteht natürlich sein Handwerk, aber zwanzig Stücke in diesem Stil sind dann doch etwas zu viel und so wird es gegen Ende von „Ghosts“ dann doch etwas langatmig. (Matthias)

Bewertung:

Matthias7,0 7/ 10

Anzahl der Songs: 20
Spielzeit: 87:51 min
Label: El Puerto Records
Veröffentlichungstermin: 21.04.2023

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