So schnell kann's gehen. Rappeldigei und gut ist. Durchatmen ist für Scheintote. Nur sechs Songs und acht Minuten später weiß man, wie sehr einem guter Grindcore den Allerwertesten versohlen kann.

Wenn es sich auch hier „nur" um eine EP handelt, so machen ROTTEN SOUND dennoch unmissverständlich klar, warum sie seit über 20 Jahren quasi unangefochten an der Grindfront kämpfen. Ein Album oder auch eine EP muss ja auch nicht lange dauern, um gut zu sein. Dennoch: Kurze Platte, kurzes Review.

Das Jahr 2013 gehört den Finnen, haben sie doch vor, das ganze Jahr für sich zu feiern wegen des ersten Jahresfünftels. Und wenn Skandinavier feiern, braucht man wohl nichts mehr hinzuzufügen, die wissen eigentlich, wie's geht. Finnland ist wohl noch mehr dunkel und noch deprimierender als der Rest des nordeuropäischen Kopfes, somit gibt es auch richtig fieses und böses Zeug zu hören. „Species At War" läutet das Ende von 20 Jahren Grindcore ein und gleichzeitig den Beginn der nächsten 20 Jahre.

Und gerade weil die Band sich im Laufe ihrer Karriere einen Riesenkehrricht gekümmert hat, was so auf dem Markt angesagt ist, verwundert ihr Durchhaltevermögen umso mehr. Bei NAPALM DEATH beispielsweise kamen ja schon mal die einen oder anderen progressiveren bzw. artfremden Töne durch. Nichtsdestotrotz sind sie Wegbereiter für die Artgenossen ihres Genres und haben auch garantiert nicht vor, daran was zu ändern. Ihr Kultstatus wird sie auch 2013 begleiten, und mit „Species At War" haben sie die treue hungrige Meute weiterhin am bluttriefenden Fleischerhaken. Die EP stellt den notwendigen Abschluss des Vorgängers „Cursed" von 2011 dar und macht die Geschichte rund, denn ohne Sinn und Verstand wird hier bestimmt nicht geprügelt, denn auch Grinder haben ein Herz für musikalische Konzepte. Es ist nur schwärzer und fauliger. (Jochen)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 08:05 min
Label: Season Of Mist
Veröffentlichungstermin: 18.01.2013