Zeal & Ardor - Live In London

zealardor liveinlondonEs ist wohl nicht übertrieben, wenn ich behaupte, dass ZEAL & ARDOR immer noch zu den Shooting Stars der Szene gehören. Und das mit gerade einmal zwei Alben auf dem Markt. Und während sie auf einer ihrer ersten Touren 2017 noch das Publikum, das gerne eine Zugabe gehört hätte, mit den Worten „Leute, wir sind eine junge Band, wir haben nur das eine Album“ vertrösten mussten (was wurde aus dem guten alten „Spielt den gleichen Song nochmal!“?), kommt man zwei Jahre später schon mit dem ersten Livealbum um die Ecke.

Ich muss zugeben, dass ich etwas skeptisch bin. Voller Vorfreude hatte ich mir auf der letzten Tour die „Live In Montreux“ gekauft und sie dann genau einmal gehört. Weil ich den Sound wirklich mies fand. Ja, es ist live, aber trotzdem. Grade in Montreux sollte man einen besseren Sound hinbekommen. Und meine Skepsis soll nicht enttäuscht werden. Denn ich finde den Sound jetzt zwar nicht mies, aber toll ist er auch nicht. Wieder ja, es ist live und da ist der Sound halt nicht so toll. Ich lasse das dann einfach mal so stehen. Es wäre sicher besser gegangen, aber man kann der Band auch zugutehalten, dass es so eben authentischer und nicht so überproduziert ist wie so manch anderes Livealbum, das man auf dem Markt findet.

Zur Songauswahl kann man hier auch nicht viel sagen, denn die Band hat einfach alle ihre Songs gespielt und kommt damit trotzdem gerade mal auf knapp 80 Minuten Spielzeit. Allerdings muss man auch sagen, dass hier keine Zeit mit Ansagen vergeudet wird. Sänger Manuel Gagneux ist ja sowieso kein Mann für ausschweifende Ansagen, hier hat er sich nochmal extra zurückgehalten. Gerade mal zwei Ansagen finden sich auf dem gesamten Livealbum (und die erste kommt nach neun Songs).

Aber immerhin hört man das Publikum nicht nur zwischen, sondern teilweise auch während den Songs deutlich raus. Und neben den bisher veröffentlichten Songs sind auf dem Album auch noch vier bisher unveröffentlichte enthalten. Behauptet man jedenfalls. Aber zumindest „Baphomet“ war ja schon auf der oben bereits erwähnten „Live In Montreux“-Platte drauf. Aber ok, es ist das erste Mal, dass der Song digital erscheint. Daneben sind dies noch „We Never Fall“, „Hold Your Head Low“ und „Cut Me“. Aber wer schon mal auf einem Konzert der Band war, dürfte zumindest den ein oder anderen von diesen bereits kennen.

Überraschungen gibt es auf diesem Album keine. Auch die Songreihenfolge entspricht der üblichen auf ZEAL & ARDOR-Konzerten. Mehr oder weniger. Begonnen wird – wie immer - mit „Sacrilegium I“. Auch dass das Konzert mit „Baphomet“ endet, ist nun keine Überraschung. Rein inhaltlich gibt es daher wirklich nicht viel zu dem Album zu sagen. Etwas schade ist, dass die Stimmung auf dem Konzert, trotz dass man die Zuschauer wirklich oft hört, nicht richtig rüber kommt. Wer sich mal einen Überblick über das bisherige Schaffen der Band verschaffen will und noch keines der beiden Alben besitzt, der ist mit diesem Livealbum sicher gut beraten, denn so bekommt er alles auf einmal. Lediglich die instrumentalen Zwischenstücke von „Devil Is Fine“ fehlen und das ist leicht zu verschmerzen. (Anne)


Bewertung:

Anne7,0 7 / 10

Anzahl der Songs: 22
Spielzeit: 79:27 min
Label: MVKA
Veröffentlichungstermin: 22.03.2019

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