Boykott gegen Týr

news tyrboykott 01Mittlerweile pfeifen es die Spatzen ja schon von den Dächern, so dass es jeder mitbekommen haben dürfte: Gegen die Viking Metal-Band TÝR von den Färöern läuft derzeit eine Boykottaktion. Befeuert wird diese vom Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) und diversen Privatleuten, die sich für Tierrechte einsetzen. Doch warum das Ganze? Auf den Färöern werden Grindwale gejagt und gegessen. Auch Mitglieder der Band essen Wal und nehmen an der Jagd auf sie teil. Nun hat Heri Joensen, Sänger und Gitarrist der Band am 27.07.2016 auf seiner Facebookseite ein Foto gepostet, das ihn dabei zeigt, wie er einen Wal zerlegt. Das Ganze garniert mit einem zugegebenermaßen dummen Spruch.

Von diesem Spruch hat er sich auch recht schnell distanziert. Ich gebe zu, ich fand das Foto samt Spruch auch bescheuert und muss sowas nicht haben. Es hat mich (als Vegetarier) jetzt aber auch nicht mehr gestört als die Fotos, die meine deutschen Freunde so von ihren Grillabenden posten, in denen Berge von Fleisch verputzt werden und man sich darüber auslässt wie geil und männlich das ist. Ich finde das eine so dämlich wie das andere und darum habe ich auf Heris Foto genauso reagiert wie auf alle anderen Fleischkonsumverherrlichungsfotos: Gar nicht. Und damit war das Thema für mich erledigt.

Nun kam das Foto aber auch etlichen anderen Leuten zu Gesicht, die sich daran deutlich mehr störten als ich. Allen voran Herr Ortmüller vom WDSF, aber auch eine Gruppe von veganen Aktivisten in Köln, die vor dem dort geplanten Konzert in der Essigfabrik eine Demonstration planen und gleichzeitig zum Boykott des Konzertes aufriefen (ab dem 09.08.2016). Irgendwann steigerte es sich so weit, dass zum Boykott der gesamten Tour aufgerufen wurde. Dieser Aufruf richtete sich nicht nur an potentielle Konzertgänger, sondern auch die Clubs, in denen die Band auftreten sollte, wurden mit Mails bombardiert.

Gerade bei der mehr oder weniger privaten Gruppe (Be A Voice For The Voiceless) wird Kritik nicht gerne gesehen. Wagt man es dennoch, Kritik am Vorgehen oder Verhalten der Mitglieder zu üben, so wird man ganz schnell zum Walfangbefürworter erklärt. Heri Joensen wurde es überhaupt nicht erlaubt, sich zu äußern, seine Posts wurden stets gelöscht. Auf Argumente gehen diese Leute nicht ein. Stattdessen wird mit persönlichen Beleidigungen, teilweise noch Tage nach einem Post, geantwortet. Eine sinnvolle, ergebnisorientierte Diskussion ist auf diesem Niveau nicht möglich.

Die Mitglieder der Gruppe argumentieren emotional; auf sachliche Argumente gehen sie nicht ein, stattdessen fallen ständig Wörter wie „Mörder“, „Ungeheuer“, „Monster“. Dazu werden Lügen über den färöischen Walfang verbreitet (wobei ich hier mal behaupte, dass es die Privatleute einfach nicht besser wissen, da ihnen diese Lügen von Organisationen wie WDSF und Sea Shepherd vorgebetet werden und sie sich auch nicht die Mühe machen, diese Angaben zu prüfen).

Lügen der „Walschützer“
Darum will ich zunächst einmal auf den färöischen Walfang eingehen, da die meisten sich hier blind auf Angaben der oben genannten Organisationen verlassen. Auch der Metal Hammer schreibt zum Beispiel, es handele sich bei der Grindwaljagd um einen Initiationsritus.1

Womit wir dann auch schon bei der ersten Lüge wären. Es gibt keinen Initiationsritus auf den Färöern. Man wird nicht zum Mann, wenn man einen Wal getötet hat. Kein Mann auf den Färöern MUSS einen Wal töten. Das ist schlicht eine völlig falsche Behauptung, die sich irgendjemand ausgedacht hat.  

Lüge Nr. 2 ist die Aussage, dass die Wale gar nicht gegessen würden, sondern zum größten Teil wieder im Meer versenkt würden. Es handele sich rein um Tierquälerei, die man aus Spaß und Tradition durchführe. Dies ist jedoch nicht richtig. Die Wale werden erlegt, um sie zu essen und sie werden gegessen. Die zum Verzehr nicht geeigneten Überreste (Knochen, Flossen, Köpfe, Innereien), werden – völlig legal – an bestimmten Stellen im Meer versenkt (§8 (3) des Walfanggesetzes in der Fassung von 2015). Jetzt kann es durchaus sein, dass da auch mal ganze oder halbe Wale dabei sind. Das hat dann aber den Grund, dass diese Wale aufgrund von Krankheiten und/oder Verletzungen nicht zum Verzehr freigegeben wurden. Das kommt bei Wildtieren (und auch bei Nutzvieh) durchaus vor. Auch in Deutschland. Bei Wildtieren kann man nun mal vorher nicht erkennen, ob sie krank sind. In Deutschland gehen solche Tiere dann in die Tierkörperbeseitigung und kein Hahn kräht danach, dass ein Tier völlig umsonst gestorben ist.

Oft wird auch behauptet, dass das Fleisch nicht gegessen würde, weil es zu stark mit Quecksilber und PCB vergiftet sei. Es ist richtig, dass das Fleisch und der Speck der Grindwale mit Quecksilber belastet sind und der färöische Arzt Pál Weihe vom Konsum von Walprodukten ganz abrät. Das färöische Gesundheitsministerium hat eine Empfehlung über die Häufigkeit und die Menge des konsumierten Walfleisches herausgegeben. Nichtsdestotrotz essen die Färinger die Wale. Ich finde es sehr überheblich, den Menschen dort vorschreiben zu wollen, was sie zu essen haben und was nicht. Für mich fällt dies unter Eigenverantwortung. Jeder sollte sich selbst überlegen, welche Gifte er seinem Körper zuführt oder auch nicht. Auch bei uns gibt es Raucher und Alkoholtrinker, die ihrem Körper Giftstoffe zuführen – ganz bewusst. Und, was gerne ignoriert wird: Auch Thunfisch ist mit Quecksilber hoch belastet und  - im Gegensatz zum Grindwal – bewegen sich alle Unterarten zwischen einem Status von „gering gefährdet“ bis zu „vom Aussterben bedroht“. Auch hier gibt es Konsumempfehlungen. Dies wird von den Quecksilberargumentatoren aber gerne ignoriert. Überhaupt finde ich es in gewisser Weise verstörend, dass sich offenbar noch kein Walschützer daran gestört hat, DASS Wale mit Quecksilber und PCB belastet sind und was dies für die Tiere bedeutet. Vielleicht wäre ein Ansatz zur Rettung der Wale, die Verschmutzung der Meere zu verringern bzw. ganz zu verhindern?

Eine weitere beliebte Falschmeldung ist, dass man sich als Tourist strafbar mache, wenn man eine Walsichtung nicht melde und dies mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft würde. Richtig ist, dass es ein entsprechendes Gesetz gibt  (§3 (1) des Walfanggesetzes in der Fassung von 2015). Zum einen gilt dieser Absatz jedoch nur für Färinger, nicht für Ausländer. Zum anderen wird ein Verstoß gegen dieses Gesetz nicht sofort mit zwei Jahren Gefängnis bestraft, sondern mit einer Geldstrafe.  Nur wenn weitere erschwerende Umstände oder weitere Gesetzesverstöße hinzukommen, KANN eine Gefängnisstrafe von BIS ZU zwei Jahren verhängt werden. Davon abgesehen ist dieser Absatz auch auf den Färöern umstritten, da es ein Gesetz ist, dessen Einhaltung nicht überprüft werden kann. Wie will man jemandem denn beweisen, ob er etwas gesehen hat oder nicht? Da im Gesetz nicht eindeutig beschrieben ist, dass es nur für Färinger und nicht für Touristen gilt, hat die Färöische Regierung dies noch einmal ausführlich in einer Klarstellung im April 2016 dargestellt. Hier wird explizit geschrieben, dass das Gesetz nicht für Touristen und Kreuzfahrtschiffe (also auch Besatzungen, Personal) gilt. Außerdem wird gesagt, dass das Nichtmelden von Grindwalen nur dann strafbar ist, wenn gleichzeitig auch gegen andere Paragrafen des Walfanggesetzes verstoßen wird, z.B. wenn man die Jagd stört. Das simple Nichtmelden ist also auch für Färinger straffrei.2  Grundsätzlich gibt es das Gesetz über die Meldung von Grindwalen schon seit langer Zeit und es diente ursprünglich und in erster Linie dazu, dass niemand irgendwo für sich alleine Wale tötet (und damit Steuern hinterzieht).

Es wird auch oft behauptet, die Wale würden ausgerottet.  Von den Färingern dürfen gemäß Grindwalgesetz, Fassung 2015, §2 (1) folgende Delfinarten legal getötet werden:  Langflossen-Grindwal, Nördlicher Entenwal, Weißseitendelfin, Weißschnauzendelfin, Großer Tümmler, Schweinswal.

Der Bestand des Langflossen-Grindwals wird je nach Quelle auf 100.000 bis 780.000 Tiere geschätzt (auf der IUCN Roten Liste als „ungenügende Datengrundlage“ gelistet, allgemein gilt der Grindwal aber nicht als gefährdet).  Der Bestand an Nördlichen Entenwalen wird auf 40.000 geschätzt (auf der IUCN Roten Liste als „ungenügende Datengrundlage“ gelistet). Der Bestand der Weißseitendelfine wird auf 200.000 bis 300.000 geschätzt (auf der IUCN Roten Liste als „nicht gefährdet“ gelistet). Über den  Bestand der Weißschnauzendelfine gibt es keine Angaben, man geht jedoch von mehreren 100.000 aus (auf der IUCN Roten Liste als „nicht gefährdet“ gelistet).  Der Bestand der Großen Tümmler wird auf weltweit 10-12 Millionen Tiere geschätzt (auf der IUCN Roten Liste als „nicht gefährdet“ gelistet).  Der Bestand der Schweinswale wird auf 300.000 (nur Nordsee, weltweit deutlich mehr) geschätzt, (auf der IUCN Roten Liste als „nicht gefährdet“ gelistet).

Betrachten wir nun die Fangzahlen in den letzten 25 Jahren (erst seit 1991 wird die Walfangstatistik3 getrennt nach Arten geführt, davor wurden nur Grindwale erfasst). Seit 1991 wurden auf den Färöern 18.765 Grindwale erlegt, das sind 751 Tiere pro Jahr. Das entspricht, je nachdem welche Bestandszahl man annimmt, 0,1 – 0,75% des Bestandes. Im langjährigen Mittel, errechnet aus 288 Jahren, in denen der Fang dokumentiert wurde, von 1584 bis 2015 ergibt sich ein jährlicher Fang von 904 Tieren/Jahr.  Wäre die Jagd der Färinger also bestandsgefährdend, müsste sich dies schon längst bemerkbar machen. Es ist davon auszugehen, dass die Tötung der Wale in dem Umfang, wie sie auf den Färöern stattfindet, nicht bestandsgefährdend ist.  Außerdem sieht man aus dieser Statistik, dass in den letzten 25 Jahren deutlich weniger Tiere erlegt wurden als im langjährigen Mittel.

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In letzter Zeit habe ich öfter den Vorwurf gelesen, die Färinger würden den vom Aussterben bedrohten Nördlichen Entenwal jagen und so ausrotten. In der Tat ist der Nördliche Entenwal die Delfinart mit dem am geringsten geschätzten Bestand der auf den Färöern zur Jagd freigegebenen Delfinarten. Die IUCN Rote Liste gibt keinen Gefährdungsstatus aufgrund ungenügender Datenlage an. Man kann also weder behaupten, die Art sei vom Aussterben bedroht, noch das Gegenteil beweisen.  Schaut man jedoch in die Walfangstatistik der Färöer, so stellt man fest, dass seit 1991 gerade einmal 54 Entenwale erlegt wurden (das entspricht knapp 2 Tieren/Jahr). Bis auf zwei  sind alle mit „gestrandet“ markiert (einer wurde erlegt, einer als Beifang gefangen). Diese Tiere stranden  meist  an derselben Stelle, nahe dem Ort Hvalba auf der Insel Suðuroy. Warum die Tiere dort stranden, ist nicht bekannt, vermutet wird, dass eine ihrer Wanderrouten sehr dicht an dieser Stelle vorbeiführt. Es gab Versuche, die Tiere zurück ins Meer zu leiten, doch sie schwammen zurück zum Strand. Da die Tiere dort sowieso sterben würden, werden sie getötet (ihr Leiden damit verkürzt) und, sofern zum Verzehr geeignet, gegessen. In Großbritannien wird dies übrigens ähnlich gehandhabt, nur wird dort das Fleisch eben nicht verwertet.4 Entenwale werden auf den Färöern in der Regel nicht aktiv gejagt (1 Tier in den letzten 25 Jahren). Ich denke nicht, dass die Tötung von 2 Tieren im Jahr (zumal die meisten ohne menschliches Zutun gestrandet sind) bestandsgefährdend ist.

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Walfanggegner monieren oft, dass der Kurs, den man absolvieren muss, um die Lizenz, die zum Töten von Grindwalen berechtigt, zu erhalten, „ein Witz“ sei und nur dazu diene, nach außen hin so zu tun, als seien die entsprechenden Männer für die Tötung ausgebildet. Verglichen wird dies gerne mit einer Metzgerlehre, die in Deutschland 3 Jahre dauert.

Hierzu sei folgendes angemerkt:

Die deutsche Metzgerlehre beinhaltet das Zerlegen von Tieren verschiedenster Arten (z.B. Rind, Schwein, Pferd, Geflügel (Huhn, Pute, Gans, Ente)),  das Herstellen von Brüh- und Rohwurst, als Wahlqualifikation das Schlachten von Tieren verschiedenster Arten, das Herstellen von Fleisch- und Wurstwaren, das Herstellen von Gerichten, Veranstaltungsservice, Kundenberatung und Verkauf, Verpacken von Produkten.

In den Kursen, die man für die Erlangung der Lizenz benötigt, wird grundsätzliches theoretisches Wissen über die Tötung von Walen vermittelt sowie der Umgang mit der Wirbelsäulenlanze, die zum Durchtrennen des Rückenmarks verwendet wird.  Man kann sich sicher darüber streiten, ob dieses Wissen in 2 Stunden vermittelt werden kann. Andererseits sind die Teilnehmer dieser Kurse ja nicht völlig unbedarft, sondern haben zumindest schon oft beim Töten von Walen zugesehen oder es vor Einführung der Lizenzpflicht schon getan und wurden, unter Umständen über Jahre, von erfahreneren Jägern angeleitet. Die umfangreiche deutsche Metzgerausbildung, die sehr viel mehr Inhalte als den Tötungsvorgang einer einzigen Tierart beinhaltet (wie man z.B. eine Kuh tötet, lässt sich sicher auch locker in 2 Stunden vermitteln), hiermit zu vergleichen, ist schlicht Unsinn.

Ein weiterer beliebter Kritikpunkt ist, dass TÝR die Grindwaljagd in ihren Songs glorifizieren und dafür werben würden. Allerdings gibt es gerade einmal zwei Songs, in denen die Grindwaljagd überhaupt erwähnt wird. Dies ist zum einen der Song „Rainbow Warrior“ vom Album „Eric The Red“, zum anderen „Grindavísan“ vom Album  „Valkyrja“.  

Das Stück „Rainbow Warrior“ kann man sicher kritisieren. Es ist schlecht recherchiert (die „Rainbow Warrior“ ist ein Schiff von Greenpeace, nicht von Sea Shepherd) und mir persönlich ist der Text jetzt auch einfach zu doof, zu sehr „Kampf der Fleischesser gegen Vegetarier“ , ich überspringe diesen Song beim Hören des Albums eigentlich immer. Wo hier jetzt aber irgendjemand eine Glorifizierung der Grindwaljagd aus dem Text lesen will, das möchte ich gerne mal wissen. Denn eigentlich geht es in dem Text gar nicht um die Grindwaljagd an sich, sondern um das durchaus fragwürdige Verhalten von Sea Shepherd auf den Färöerinseln. Und inwiefern jetzt Kritik an Sea Shepherd die Grindwaljagd glorifiziert, das muss man mir bitte mal erklären.

Das Stück Grindavísan stammt nicht aus der Feder von Heri Joensen, sondern gehört zum allgemeinen färöischen Liedgut, geschrieben vom Dänen Christian Pløyen in den 1830ern5.  Ja, man hat das Stück Paul Watson gewidmet, als kleine, feine Provokation als Reaktion auf dessen wie schon gesagt fragwürdiges Vorgehen auf den Färöern und ist sicher auch der Tatsache „Wie man in den Wald reinruft, so schallt’s auch hinaus“ geschuldet. Muss man nicht machen, kann man aber.  In dem Stück wurden gerade einmal 2 Strophen (in der einen geht es um das Gemüt der Wale, die andere beschreibt die Fangbucht) des insgesamt 58 Strophen umfassenden Liedes sowie der Refrain übernommen. Und besonders am Refrain wird sich da wohl gerne gestört.

Raske drenge grind at dræbe
det er vor lyst.

Flinke Jungen, Grind zu töten
das ist unsere Lust

Man kann jetzt, wenn man völlig unbedarft an diesen Text herangeht und nicht weiß, dass es sich um einen fast 200 Jahre alten Text handelt, hier eine Verherrlichung unterstellen. Vor dem historischen Hintergrund jedoch sehe ich hier keine Verherrlichung. Das ist nun mal  der Text des Liedes. Aus dieser Zeit hat Deutschland auch so einiges an gewaltverherrlichendem Liedgut aufzuweisen (ich werfe an dieser Stelle mal das Theaterstück „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ (Ferdinand Raimund, 1828) in den Raum, in dessen ersten Akt es unter anderem heißt:

„Ha! Wenn aus metallnem Lauf
Krachend sich der Schuss entladet
Und die gold‘ne Kugel drauf

In der Gemse Blut sich badet:
Das ist echte Weidmannslust,
Das erhebt des Jägers Brust.“6


Wollen wir das auch verbieten lassen?). Überhaupt ist es fast schon lustig, wie hier einer Band anhand von einem einzigen (historischen!) Refrain gewaltverherrlichendes Liedgut vorgeworfen wird. Während da draußen, in der großen weiten (Metal-)Welt tausende von Bands herumrennen, in deren Texten auf perverseste Weise Gewalt verherrlicht wird und jeder weiß: Die meinen das aber gar nicht ernst. Wenn ich diesen Refrain schon als gewaltverherrlichend ansehe , dann muss ich mich aber bitte auch darum kümmern, dass noch viele, viele andere Bands verboten werden, dass die Aufführung von Horrorfilmen verboten wird und historische Theaterstücke verboten werden. Mein alter Deutschlehrer würde an dieser Stelle sagen: „Da schlägt der Schwachsinn Purzelbaum!“


news tyrboykott 02


Gerne wird von den Walfanggegnern auch behauptet, es gäbe überhaupt keine Statistik, und überhaupt sei es völlig unmöglich eine Statistik seit 1584 zu führen. Wie man zu dieser Ansicht kommt, ist mir schleierhaft, schließlich steht die färöische Walfangstatistik für jedermann einsehbar im Internet. Tatsächlich gilt die Statistik über den Grindwalfang auf den Färöern sogar als die älteste Jagdstatistik der Welt.7  Der Grund für das Führen der Statistik ist, dass die Steuern früher auch anhand der erlegten Grindwale festgesetzt wurden. Um diese Steuer festzulegen, war eine entsprechende Statistik unumgänglich. Wie man also dazu kommt, zu behaupten, es gäbe diese Statistik gar nicht, ist nicht nachvollziehbar.

Der einzige nachvollziehbare Kritikpunkt der Walfanggegner ist der, dass die Färinger zwar stets darauf beharren, dass der Walfang nichtkommerziell sei, man aber trotzdem Fleisch kaufen kann. Und zwar sowohl auf dem Fischmarkt in Tórshavn, als auch in mindestens einem Restaurant und manchmal auch in Supermärkten. Dies ist tatsächlich richtig. Allerdings stammt dieses Fleisch aus den Anteilen von Leuten, die an der Jagd beteiligt waren, den Ihnen zustehenden Anteil der Beute erhalten haben und diesen oder auch nur Teile von diesem verkaufen. Im Grindwalgesetz ist dies nicht eindeutig geregelt. In §7(4) ist lediglich angegeben, dass Fleisch verkauft werden kann (allerdings nur innerhalb der Landesgrenzen, kein Export). Diese Regelung bezieht sich jedoch auf Fleisch, das bei großen Fängen nach der Verteilung an alle Helfer übrig bleibt, bzw. dessen Erlös für die Deckung der bei der Jagd entstandenen Gemeinkosten verwendet wird. Es bezieht sich nicht auf die privaten Anteile, die jeder Helfer erhält.  Hier gibt es auch auf den Färöern durchaus unterschiedliche Ansichten.

Es gibt Färinger, die der Ansicht sind, dass der private Anteil eben der Privatperson gehört und diese damit tun und lassen kann, was sie möchte. Also auch z.B. verkaufen. Andere Färinger sind der Ansicht, dass dies verboten werden sollte, da es dem Prinzip der kostenlosen Verteilung widerspräche. Hier spielt sicherlich auch die Idee, damit den Walfanggegnern, die eben diesen Punkt kritisieren, den Wind aus den Segeln zu nehmen. Meiner Meinung nach sind beide Meinungen nachvollziehbar auch wenn ich persönlich ebenfalls eher zur zweiten tendiere.

Auffallend ist, dass viele der Walfanggegner noch nicht einmal die deutschen Namen der Tiere, für deren Leben sie protestieren, kennen. Da kursieren Namen wie Pilotwale und Calderondelfine für die Grindwale. Dazu kann sich ja jeder selbst eine Meinung bilden. Aber wenn ich mich so oberflächlich mit einer Sache beschäftigt habe, dass ich noch nicht einmal die deutsche Bezeichnung dafür kenne, dann muss ich mich schon fragen, wie ernstzunehmend meine Argumentation ist. Viele Walfanggegner sind auch der Meinung, dass generell alle Arten von Walen und Delfinen vom Aussterben bedroht sind. Dass dies nicht so ist, wissen die meisten vermutlich nicht einmal. Und wenn dann noch Argumente kommen wie „es kann nicht sein, dass es 780.000 Grindwale geben soll, denn von keiner Tierart auf der Welt gibt es so viele Individuen,  da alle von Aussterben bedroht sind“, dann weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll. Auch wissen die Walfanggegner meist noch nicht einmal, wie ihre „Feinde“ denn nun eigentlich heißen. „Färöer“, „Färöerer“ „Förengi“ usw. sind immer wieder beliebte Vokabeln. Die Einwohner der Färöer heißen „Färinger“.8


Hauptakteure

Was mich persönlich neben den vielen verbreiteten Lügen der Walfanggegner stört, ist ihr unseriöses Verhalten. Da wird auf der einen Seite ein ganzes Volk kollektiv zu Mördern, Barbaren, Abschaum und blutrünstigen Monstern erklärt, die legale Grindwaljagd kurzerhand ohne jeden Beweis als illegal erklärt, während man selber, ohne mit der Wimper zu zucken, diverse Rechtsverstöße begeht. Das fängt an mit dem Foto, das Heri ursprünglich auf Facebook postete und das einfach mal für die Anti-TÝR-Kampagne verwendet wurde. Dass man mit dieser Verwendung zum einen das Urheberrecht verletzt, zum anderen das Persönlichkeitsrecht von Heri Joensen, das interessiert dabei nicht. Als in Diskussionen genau dies angemerkt und bemängelt wurde, wurde dies mit Argumenten wie „das hat der doch selber gepostet“ niedergebügelt. So einfach funktioniert das aber leider nicht, liebe Walfanggegner. Extrem wird es beim Foto von Gunnar Thomsen, das der WDSF auf Facebook postete und das den Bassisten angeblich bei der angeblich brutalen Eissturmvogeljagd zeigt. Tatsächlich ist es jedoch ein privates Foto von einem Angelausflug, bei dem mitnichten Vögel gejagt wurden.

Schaut man sich die „Organisationen“, die diesen Boycott letztendlich angezettelt haben, genauer an, so stößt man auf verschiedene Gruppierungen. Zum einen ist da die Gruppe „Be A Voice For The Voiceless“9 (die man bitte nicht mit der humanitären und einen durchaus seriösen Eindruck vermittelnden Organisation „A Voice For The Voiceless“ verwechseln sollte).  Dann das  Wal- und Delfinschutz-Forum10 (WDSF) um den Deutschen Jürgen Ortmüller sowie nicht zuletzt die Sea Shepherd Conservation Society11 (SSCS). Gerade letztere genießt in der Metalszene einen guten Ruf und hat hier viele Anhänger, auf Konzerten sieht man immer wieder Menschen mit Sea Shepherd-Klamotten.

Was haben nun diese Organisationen gemeinsam, warum erachte ich sie als unseriös? Dies möchte ich zunächst ganz allgemein, und dann speziell für jede Gruppe erläutern.  Allen drei Organisationen ist gemeinsam, dass sie mit schockierenden Fotos werben und die besondere Dringlichkeit der Angelegenheit betonen. Da werden blutüberströmte, halbzerlegte Kadaver gezeigt, schockierende, grausame Bilder. Wenn man sich mal ein wenig ganz allgemein mit Spendenorganisationen beschäftigt hat, so wird man feststellen, dass nur unseriöse Organisationen mit solchen Schockfotos für ihre Sache werben. Seriöse Organisationen setzen auf Aufklärung, nicht auf Schock und Ekel. Das sagt übrigens auch der Verbraucherschutz.12 Die Verwendung solcher Fotos ist also ein erster, plakativer  Hinweis auf die Unseriösität der genannten Organisationen.

Alle drei Organisationen beschimpfen ihre Gegner und machen sich über sie lustig, teilweise weit unter der Gürtellinie. Und dies zum Teil in offiziellen Statements.  Auf den Facebookseiten der Organisatoren sind nur zustimmende Kommentare erwünscht. Sobald es jemand wagt, einen Kommentar zu posten, der sich auch nur im Ansatz kritisch zum Vorgehen der Organisation äußerst, wird der Schreiber persönlich angegriffen und beleidigt. Sobald man sich nicht explizit als versierten Walfanggegner äußert, wird man zu den Walfangbefürwortern gerechnet und wird entsprechend persönlich angegriffen. Ich frage mich, ob den so agierenden Personen bewusst ist, dass Beleidigung in Deutschland auch strafbar sein kann? User, die wiederholt kritische Kommentare posten, werden geblockt und ihre Postings gelöscht. Eine seriöse Organisation hätte doch kein Problem mit Kritik, sofern diese höflich formuliert ist. Eine seriöse Organisation würde Kritikpunkte erklären, darauf eingehen oder vielleicht auch schlicht und einfach ignorieren, falls die Kritik allzu absurd ist. Aber einfach löschen und den User sperren ist in meinen Augen alles andere als seriös. Interessanterweise werden im Gegensatz dazu gewaltverherrlichende und beleidigende Kommentare, sofern sie sich gegen die bösen Walfänger und damit natürlich alle Färinger richten, nicht gelöscht. Darunter finden sich gerne auch mal menschenverachtende Kommentare wie „Ich wünschte, ihre Kinder müssten so sterben wie diese Wale!“ oder „Man sollte sie alle umbringen!“. Eine seriöse Organisation würde SOLCHE Kommentare löschen.

Keine der drei Organisationen setzt auf Verbraucheraufklärung. Stattdessen gibt es Aktionen „vor Ort“, vor Schlachthäusern und auf den Meeren, bei den Produzenten. Weit ab vom Verbraucher, der davon meist überhaupt nichts mitbekommt. Sollte eine seriöse Organisation nicht eher den Verbraucher aufklären? Darüber, dass fast alle Thunfischarten vom Aussterben bedroht sind? Dass Schillerlocken ein Haiprodukt sind und auch Haie vom Aussterben bedroht sind? Erst wenn die Nachfrage sinkt, wird auch die Jagd auf die entsprechenden Tierarten aufhören.

Be A Voice For The Voiceless
Die Gruppe „Be A Voice For The Voiceless“ scheint mir noch fast die seriöseste Gruppierung zu sein, auch wenn sie ihre eigenen Grundsätze nicht so wirklich verinnerlicht hat. Schaut man sich auf Ihrer Homepage einmal um, so scheinen sie Sea Shepherd nahe zu stehen, vielleicht sind einige Mitglieder der Gruppe auch Anhänger/Unterstützer bei SSCS.  Gemäß ihrer Homepage lautet ihr Ziel: „Mit Aufklärungsarbeit, Demonstrationen und Aktionen, setzen wir uns gegen das Leid der Tiere ein. Wir kämpfen gegen das sinnlose Töten und Morden der Delfine und Wale in den Ozeanen. Wir kämpfen gegen das Töten und die Haltung der Tiere in der Massentierhaltung. Wir kämpfen gegen Zoos, Zirkusse, jegliche, nicht artgerechte Haltung unserer Freunde in Gefangenschaft.“ Mit dieser Aussage kann ich mich grundsätzlich identifizieren und diese auch befürworten (abgesehen von dem Wörtchen „Mord“. Das ist dann doch dem Menschen vorbehalten). Aber das „Wie“ macht hier den Unterschied. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob sich die Gruppe überhaupt bewusst ist, wie unseriös sie nach außen wirkt und wie sehr sie über das Ziel hinausschießt. Unter „informieren und aufklären“ verstehe ich eben nicht das stumpfe Verbreiten von möglichst schockierenden Fotos, das Ganze noch garniert mit „Informationen“, die so gar nicht stimmen und wenn dann auf Kritik mit üblen persönlichen Beleidigungen reagiert wird und auf die einzelnen Kritikpunkte gar nicht eingegangen wird, dann ist eine Gruppe für mich schlicht unten durch. Bemerkenswert auch, dass sie eine Demonstration gegen das TÝR-Konzert in Köln plan(t)en, der Grund für diese Demonstration, nämlich Heri Joensen, sich aber überhaupt nicht zu der Sache äußern durfte, sondern seine Postings immer sofort gelöscht wurden. Auf die Frage einer Userin, warum man den Post von Heri Joensen, in dem dieser um intensive Beschäftigung mit dem Thema gebeten hatte, gelöscht hatte, wurde erklärt, man habe „nur die Kommis gelöscht die weit unter der Gürtellinie waren wie zB. Beleidigungen“. Dies kann so jedoch nicht richtig sein, denn Heris Post war sowohl sachlich als auch nicht beleidigend, wurde aber trotzdem gelöscht. Aufklärung und Diskussionskultur sieht für mich aber anders aus. Fast schon lustig ist in diesem Zusammenhang der Satz „Uns ist gegenseitiger Respekt und Umgangston wichtig. Wir tolerieren keine Diskriminierungen jeglicher Art.“ auf der Homepage der Truppe. Ähnlich amüsant sind Facebookpostings auf der Seite der Gruppe, in denen zum einen aufgefordert wird, dass nur sachliche Argumente zu verwenden sind und im nächsten Atemzug eine persönliche Beleidigung nachgeschoben wird. Der Zweck, und sei er ein noch so hehres Ziel, heiligt eben doch nicht alle Mittel.

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
Auch die Seite des Wal- und Delfinschutz-Forums macht zunächst einen seriösen Eindruck. Neben den Stopp des Walfangs auf den Färöern und in Taiji setzt sich die Gruppe auch für die Schließung von Delfinarien ein, was ich persönlich gut und richtig finde. Auch bietet die Organisation Anti-Delfinarien-Flyer an, die man kostenlos über die Seite beziehen kann. So weit, so seriös. Klickt man aber mal ins Detail, dann wird auch hier mit blutigen und/oder brutalen Fotos und Videos Stimmung gemacht. Jürgen Ortmüller, der Mann hinter dem WDSF, bemüht sich zwar, seriös zu erscheinen und äußert sich in zahlreichen Interviews auch durchaus vernünftig und ernstzunehmend. Geht es jedoch um den färöischen Walfang, so scheint das nicht mehr möglich zu sein. Geht man ins Detail, so entdeckt man auch hier viele Unwahrheiten. Das WDSF propagiert z.B., dass die Färinger auch die „streng geschützten Nördlichen Entenwale töten“ (zum Gefährdungsstatus des nördlichen Entenwals und der Tötung auf den Färöern siehe meine Ausführungen oben). Es wird von „grausamen Spaß“ gesprochen, den die Färinger am Töten hätten. Man verwendet Vokabeln wie „Massaker“, „abstechen“ usw., um die besondere Brutalität im Vorgehen der Färinger zu beschreiben, die tatsächlich jedoch nicht brutaler ist als das Vorgehen in europäischen/deutschen Schlachthöfen. Der Vorgang des Tötens an sich wird auf der Seite des WDSF völlig falsch beschrieben (Tötung durch Eintreiben eines Hakens ins Atemloch – tatsächlich erfolgt die Tötung durch Durchtrennung des Rückenmarks und Öffnen der Halsschlagadern)13. Die Gruppe „deckt“ völlig legale Tätigkeiten „auf“. Diese Verbreitung von Unwahrheiten halte ich für höchst bedenklich und unseriös.

Das WDSF wendet sich insbesondere an deutsche Kreuzfahrtunternehmen, um diese von Fahrten zu den Färöern abzuhalten. Dabei wird wieder einmal die Unwahrheit genannt, dass Touristen sich strafbar machten, wenn sie Walsichtungen nicht meldeten und es wird von „Gefahren für Crew und Gäste“ gesprochen (worin diese allerdings bestehen sollen, wird nicht gesagt). Man wolle den Gästen „den Anblick und den Geruch des Todes“ ersparen. Hierzu kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen: Ich war 2013 drei Wochen lang auf den Färöern. In dieser Zeit fanden 4 Grindwaljagden statt. Und von keiner habe ich direkt etwas mitbekommen (von einer habe ich durchs Radio erfahren). Wenn man nicht gerade zufällig an der betreffenden Bucht vorbeikommt, dann bekommt man davon nichts mit. Und man wird auch nicht gezwungen, seine Nase da reinzustecken, man kann auch einfach vorbeifahren, ohne viel zu sehen. Bei den Kreuzfahrttouristen kommt hinzu, dass diese sowieso in Bussen zu den Sehenswürdigkeiten des Landes gekarrt werden und sie außerhalb dieser Bustouren so gut wie nichts vom Land sehen. Wie diese also Zeugen einer Waljagd werden sollen, möchte ich gerne erklärt haben. Es wird auch argumentiert, der Anblick getöteter Wale könne bei Kindern lebenslange Traumata auslösen. Da frage ich mich, wie es Generationen von Deutschen geschafft haben über die Jahrhunderte zu überleben, immerhin waren Hausschlachtungen noch lange nach dem zweiten Weltkrieg auch in Deutschland die Regel und da standen auch Kinder daneben. Ich wüsste auch nicht, inwiefern es Kindern schaden soll, zu sehen, woher ihr Essen kommt. Ich habe das als Kind auch gesehen (für mich entschieden, dass ich das nicht will und ich keine Tiere mehr esse) und ich erfreue mich bester geistiger Gesundheit, ganz ohne Traumata.

Man emotionalisiert das Schlachten der Wale durch Begriffe wie „Mord“, „Mörder“, „Killer“, „Massaker“. Es wird von Erfolgen berichtet, dass die Kreuzfahrtunternehmen AIDA, HapagLloyd und Costa Cruises die Färöer nicht mehr anfahren und die Färinger dadurch Verluste im sechsstelligen Bereich hinnehmen müssten.14 Dabei wird weder gesagt, in welcher Währung (DKK oder €) diese sechsstelligen Verluste auftreten sollen, noch wie dies ermittelt wurde. Ich wage dies daher zu bezweifeln, da zum einen noch zahlreiche amerikanische Kreuzfahrtunternehmen die Inseln anfahren, die die durch die Absage der deutschen Unternehmen entstandenen Lücken mit Leichtigkeit auffüllen, zum anderen ohnehin bereits fast schon mehr Kreuzfahrttouristen ankommen, als die Inseln verkraften können. Der färöische Tourismussektor befindet sich enorm im Aufwind. Ab 2017 fliegen neben Atlantic Airways mit SAS und LOGANAIR zwei weitere Fluggesellschaften die Färöer an – ein neuer Rekord. Auch was die Anlandungen von Kreuzfahrtschiffen angeht, ist man für 2017 nur noch 2 Schiffe von einem neuen Rekord entfernt. Da stört es die Färinger nun wirklich nicht, dass AIDA und Hapag Lloyd die Inseln nicht mehr anlaufen. Es gibt genug andere Touristen.

Auch im aktuellen Fall verbreitet das WDSF wieder Unwahrheiten. So wird schon seit geraumer Zeit behauptet, alle deutschen Clubs hätten die Shows abgesagt, auch als noch gar nicht von allen Clubs eine Entscheidung gefällt wurde. Bis heute fehlen von einigen Clubs offizielle Statements, ob die Shows nun stattfinden oder nicht. Das WDSF ruft dazu auf, die Clubs anzuschreiben und schlecht zu bewerten. Man macht sich über den Namen der Band lustig (sehr professionell), kritische Kommentare werden gelöscht und die betreffenden User geblockt. Für mich alles Anzeichen einer unseriösen Organisation.

Das WDSF führt auch gerne mal zweifelhafte Aktionen zum Schutz der Wale und Delfine durch, z.B. eine Demonstration „in der Hauptstadt Tórshavn“ am 29.07.2014, dem Nationalfeiertag. Verschwiegen wird den Anhängern dabei jedoch, dass die Demonstration in dem Vorort Hoyvík stattfand und man mit dieser Aktion allenfalls zur Lachnummer für die Einheimischen wurde (in der genauen Beschreibung der Aktion steht „außerhalb des Innenstadtbereichs“.15 Aus „Respekt vor den Feierlichkeiten“ habe man diesen Ort gewählt. Tatsächlich wurde ihm dieser Ort jedoch von der Polizei zugeteilt.). Denn so ziemliche alle Färinger befanden sich zu dieser Zeit zum Feiern in Tórshavn und kaum jemand hat die Demonstration überhaupt gesehen. Zudem waren die Plakate auf Deutsch und Englisch beschriftet, konnten also von vielen Färingern überhaupt nicht verstanden werden. Ähnlich zweifelhaft ist das Ausbringen von Vergrämungspingern in der Nähe der Inseln. Ich wage jetzt einfach mal zu bezweifeln, dass man mit 100 ausgebrachten Pingern die ganze Inselgruppe der Färöer absperren kann. Tatsächlich wurden in dem betreffenden Jahr (2014) deutlich weniger Grindwale erlegt als normalerweise, allerdings könnte dies zum Einen mit der Präsenz von Sea Shepherd begründet sein oder auch schlicht daran liegen, dass einfach nur wenige Wale in die Nähe der Inseln kamen. Jahre mit ähnlich niedrigen Fangzahlen hat es in der (dokumentierten) Geschichte des Grindwalfangs schon immer gegeben. Die geringe Fangmenge kann also nicht eindeutig mit der Einbringung der Pinger begründet werden.

Sea Shepherd Conservation Society (SSCS)
Die bekannteste Organisation halte ich auch für die unseriöseste. Sea Shepherd hat sich seit Jahren dem Kampf gegen die Färinger (ich schreibe bewusst nicht „dem Kampf gegen die Grindwaljagd“) verschrieben. Deren Gründer Paul Watson ist ein kluger Mann, der Kommunikationswissenschaften studiert hat, und das macht ihn so gefährlich. Er weiß sehr genau, wie er Menschen, die sich nicht die Mühe machen, hinter die Fassade zu blicken, von seiner Sache überzeugen kann und wie er mit Worten Menschen manipulieren kann. Dass er bei seinen Aktionen bewusst rechtliche Grenzen überschreitet und auch Menschenleben gefährdet, das scheint seinen Anhängern egal zu sein. Dass er über Interpol gesucht wurde, machte ihn noch mehr zum Helden. Und ich dachte, die Zeiten, in denen Verbrecher zu Helden werden, seien seit Robin Hood passé.

Die Sea Shepherd Conservation Society scheint vor allem für junge Menschen attraktiv zu sein. Ihre Aktionen bekommen eigene Namen und werden als „Operationen“ betitelt. Das wirkt militärisch-martialisch, soll einschüchtern und wirkt gleichzeitig auch offiziell, polizeilich und korrekt. Dass sich dahinter aber meist nur völlig sinnlose Aktionen verbergen, erkennt man erst auf den zweiten Blick.

Auch Paul Watson setzt gerne Unwahrheiten in die Welt, z.B. behauptet er, dass grundsätzlich alle Wal- und Delfinarten vom Aussterben bedroht seien.16 Er setzt auf Polemik, Stimmungsmache und Emotionen und verschweigt dabei gerne die Hintergründe. So schlug er z.B. in einem live im Internet übertragenen Streitgespräch17 2012 Heri Joensen vor, dass die Färinger doch anstatt Walen lieber anderes Fleisch, darunter auch Hähnchen essen sollten. Und das, obwohl Paul Watson wenig später selbst sagt, dass Unmengen an Fisch an dänische Hühner verfüttert werden. Ihm müsste doch ebenso klar sein, dass die Färinger ihre Hähnchen wohl hauptsächlich aus Dänemark beziehen – und wahrscheinlich auch einen Großteil des sonst auf den Färöern gegessenen Fleisches, wie Rindfleisch, Schweinefleisch, Schaffleisch. In der EU und damit auch Dänemark ist die Fütterung von Fischmehl erlaubt (mit Ausnahme Wiederkäuer). Für die Herstellung von Fischmehl werden Fische gefangen und in diesen Netzen sterben – tadaa! – auch Wale. Ein Paul Watson empfiehlt also allen Ernstes, man solle keine Wale töten, um sie zu essen, sondern lieber Wale töten und sie dann wieder als unerwünschten Beifang ins Meer zurückwerfen. Ernsthaft?

Paul Watson ist ein Meister im Streuen von Unwahrheiten, die seine Anhänger gerne glauben. Keiner macht sich die Mühe, die geschickten Formulierungen ihres Helden auch einmal zu hinterfragen. Immer wieder behauptet Paul Watson auch, Dänemark verstoße gegen EU-Recht, wenn es die Färinger gegen Sea Shepherd schützt. So schrieb er in einem Facebookposting am 01.09.201618:

„The Faroe Islands may be exempt from the E.U. but the Faroese certainly benefit from the EU. 85% of Faroese citizens hold Danish passports and Denmark is very much a part of the EU. It seems that the Faroese want the benefits of EU citizenship without abiding by the EU laws. The Faroes receive a massive subsidy from the EU, the slaughter is defended by Danish courts, the Danish Navy and the Danish police and thus Denmark is violating EU regulations. A resident of the Faroes can ignore the law but can work in Europe and can receive the benefits and this contributes to the Faroese enjoying the highest income per capita of any peoples in Europe”

“Die Färöer mögen kein Mitglied der EU sein, aber die Färinger profitieren sicherlich von der EU. 85% der färöischen Bürger besitzen einen dänischen Pass und Dänemark ist sehr wohl ein Mitglied der EU. Es scheint, als ob die Färinger die Vorteile der EU-Staatsbürgerschaft genießen wollen ohne die EU-Gesetze befolgen zu müssen. Die Färöer erhalten einen enormen Zuschuss von der EU, das Schlachten wird von dänischen Gerichten, der dänischen Marine und der dänischen Polizei verteidigt und daher verletzt Dänemark die EU-Richtlinien. Ein Einwohner der Färöer kann die Gesetze ignorieren, aber er kann in Europa arbeiten und kann Unterstützung erhalten und das führt dazu, dass die Färinger das höchste pro-Kopf-Einkommen in Europa genießen.“

Gemäß Artikel 355 AEUV19 gehören die Färöer nicht zur EU (was von Watson immer wieder angezweifelt wurde und auch laut seiner Aussage oben („mögen“) von ihm noch nicht ganz geglaubt wird. Ich weiß nicht, woher Paul Watson seine Angaben bezieht, offiziellen Quellen20 (Stand: 2014) zufolge besitzen jedoch nur 80% der Färinger einen dänischen Pass (ja, nur ein kleiner Unterschied, aber auch hier wird die Wahrheit mal wieder zu Ungunsten der Färinger ein wenig „zurechtgebogen“). Gemäß Art. 4 des Protokolls Nr. 2 zur Beitrittsakte des Königreichs Dänemark zur Europäischen Union21 besitzen die Färinger gar keine eigene Staatsangehörigkeit, sondern sind „dänische Staatsangehörige, die auf den Färöern ansässig sind“.  Dies bedeutet, Angehöriger der färöischen Nation ist ein dänischer Staatsbürger, der auf den Färöern wohnt. Dies gilt also nicht nur für gebürtige Färinger, sondern z.B. auch für Dänen, die sich dauerhaft auf den Färöern niederlassen. Dies bedeutet auch, dass ein Däne, der sich dauerhaft auf den Färöern niederlässt, seine Unionsbürgerschaft verliert, z.B. ein Deutscher jedoch nicht.

Woher Paul Watson seine Angaben nimmt, die Färinger hätten das höchste Pro-Kopf-Einkommen in Europa, kann ich wieder nicht erkennen. In den meisten Statistiken tauchen die Färöer überhaupt nicht auf. Beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf liegen sie innerhalb Europas jedoch hinter Luxemburg, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, San Marino, Schweiz, Jersey, Irland, Guernsey, Niederlande, Schweden, Österreich, Deutschland, Island, Dänemark, Belgien, Gibraltar, Frankreich, Finnland, Großbritannien, Grönland, Andorra, Italien, Spanien, Malta und Slowenien auf dem 27. Platz (Stand: 2015)22. Auch wenn der BIP keinen direkten Rückschluss auf das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen zulässt und die Färinger zweifelsohne einen recht hohen Lebensstandard haben, bezweifele ich anhand dieser Daten einfach mal, dass sie das höchste Pro-Kopf-Einkommen Europas haben. Umgekehrt haben die Färöer jedoch sehr hohe Lebenshaltungskosten, nicht zuletzt aufgrund der Insellage und der Tatsache, dass nahezu alle Lebensmittel importiert werden müssen.

Die Färöer erhalten jährlich von Dänemark einen sogenannten „Blockzuschuss“, im Jahr 2014 in Höhe von 644 Mio DKK, das entspricht 86,38 Mio €23. Dieser Blockzuschuss ist jedoch auch auf den Färöern umstritten, da man annimmt, dass dieser auch die Preise in die Höhe treibt und Wettbewerb verhindert.24

Dass die dänische Polizei die Färöer unterstützt, liegt im Autonomiegesetz von 194825 begründet, bei dem die Polizei dem Anhang B, also den Bereichen, die nicht automatisch der färöischen Selbstverwaltung unterliegen, zugeordnet ist. Dies wird in §2 des Übernahmegesetzes von 2005 noch einmal bekräftigt.26

Dänemark verstößt nicht gegen EU-Regeln, wenn es auf den Färöern im Einsatz zur Verteidigung des Walfangs ist. Die Tötung von Walen ist in Dänemark strafbar nach §34 (1) in Verbindung mit §10 und Anhang 1 der Bekendtgørelse om fredning af visse dyre- og plantearter og pleje af tilskadekommet vildt27, und es gilt zunächst das Territorialitätsprinzip (§6 Straffeloven28). Dies bedeutet, dass das Töten von Walen nur in Dänemark strafbar ist und auch nur dort geahndet werden kann. Zusätzlich können dänische Staatsbürger auch für Auslandstaten belangt werden, wenn diese entweder auch am Tatort strafbar sind (§7 (1) Straffeloven; hier eben nicht der Fall, da auf den Färöern legal) oder dem Katalog von §7 (2) unterfallen (hier auch nicht der Fall).

Dänemark ist gemäß Autonomie- und Übernahmegesetz wie oben ausgeführt, verpflichtet, auf den Färöern färöisches Recht durchzusetzen. Kommt es dieser Aufgabe nach, verstößt es nicht gegen EU-Recht. Dass die Färinger EU-Vorteile (wie z.B. freie Wahl des Wohnsitzes innerhalb der EU) zumindest dann, wenn sie den Dänischen Pass besitzen genießen können, ist richtig, ist jedoch der besonderen politischen Stellung der Färöer geschuldet. Um diesen Vorwurf Paul Watsons bestätigen oder widerlegen zu können, müsste man jetzt genau prüfen, wie viele Färinger dieses Recht überhaupt in Anspruch nehmen und wie viele davon an Waljagden beteiligt sind. Der EU selber ist dies vermutlich aufgrund der geringen Zahl von Personen, die hier EU-Vorteile genießen können obwohl sie keine EU-Bürger sind (die sie aber im Falle eines Umzugs nach Dänemark werden) schlicht egal.

Soviel dazu. Befremdlich fand‘ ich auch Szenen in „Whale Wars“, in denen „feindliche“ Schiffe mit Eiern beworfen wurden, die faul geworden waren, da man sie auf dem Schiff vor den Veganern verstecken musste. Wie kann man so mit Essen, zumal mit Essen, das von Tieren gewonnen wurde, umgehen? Als Tierschützer!

Seltsam ist auch die Gewichtung der „Operationen“, wie die einzelnen Aktionen von Sea Shepherd betitelt werden. Obwohl man auch eine Operation im Golf von Kalifornien hatte, wo der Vaquita mit weniger als 100 noch lebenden Exemplaren kurz vor der Ausrottung steht, zeigte man 2014 und 2015 Präsenz lieber auf den Färöern, wo eine Walart gejagt wird, die weit von der Ausrottung entfernt ist.

Alles in allem gewinnt man jedoch den Eindruck, dass die Operationen auf den Färöern nur dem Generieren von Spendengeldern dienen. Da auf den Färöern die Strände, auf denen die Schlachtungen stattfinden, leicht zugänglich sind, lassen sich sehr leicht sehr brutal aussehende Fotos schießen, die, an die Öffentlichkeit getragen und mit entsprechenden Texten versehen natürlich einen Aufschrei verursachen und die Spendenbereitschaft massiv erhöhen (dass es in europäischen Schlachthäusern auch nicht viel anders aussieht, lässt sich da leicht ausblenden. Sieht ja keiner). Womit wir auch wieder bei den grausamen Fotos als Anzeichen von Unseriösität wären. In dieses Bild passt auch, dass Sea Shepherd bis heute Fotos verwendet, die nachweislich in den 80ern gemacht wurden. Darunter auch Fotos von Kindern, die von Sea Shepherd damals aufgefordert wurden, sich fotografieren zu lassen. Einer davon ist der heute 42 Jahre alte Mortan G. Berjastein, der damals von Sea Shepherd-Aktivisten aufgefordert wurde, einen Walfötus in die Hand zu nehmen und in die Kamera zu lächeln. Dieses Foto wird noch heute von Sea Shepherd verwendet, um die besondere Grausamkeit und Verderbtheit der färöischen Menschen bildlich darzustellen. Die Persönlichkeitsrechte der abgebildeten Kinder sind der Organisation dabei völlig egal.

Geradezu befremdlich ist jedoch das Verhalten von Sea Shepherd gegenüber den Tieren, die sie angeblich beschützen wollen. So hat Sea Shepherd 2014 einmal eine Schule Grindwale aus dem Fjord bei Haraldssund getrieben und sich hinterher groß als Retter der Tiere gefeiert, obwohl diese Tiere niemals für eine Jagd vorgesehen waren, da sie sich zu weit von der nächsten geeigneten Bucht entfernt befanden und das Wetter zu schlecht war.29 Im gleichen Jahr wurde am 17.09. eine Delfinschule bei Tórshavn von Sea Shepherd von den Inseln weggetrieben30 und wieder feierte man sich hinterher als die großen Retter.31 Aber auch diese Tiere waren nie zur Jagd vorgesehen. Eine seriöse Organisation hätte sich doch zuerst einmal bei offiziellen Stellen erkundigt, ob diese Tiere überhaupt gejagt werden sollen oder nicht, bevor man in Aktion getreten wäre. So wurden die Tiere völlig sinnlosem Stress ausgesetzt. Was auf den Färöern übrigens strafbar ist und somit hat Sea Shepherd gegen das färöische Tierschutzgesetz verstoßen und die beteiligten Mitglieder wurden dafür auch verurteilt, was sie natürlich überhaupt nicht verstehen können. Beim Grind in Sandavágur am 12.08.2015 versuchten Aktivisten, den Grind zu stoppen. Dabei fuhren sie mit einem Motorboot vor die treibenden Boote – und dabei über die Wale, die zum Teil deutliche Verletzungen durch die Schiffsschraube davontrugen.32 Wie glaubhaft ist denn bitte ein Tierschützer, der die Verletzung von Tieren billigend in Kauf nimmt?

Ein weiterer Vorfall ereignete sich im April 2015, als bei Haldórsvík ein Pottwal strandete33 und dort mehrere Wochen lag bevor er schließlich starb.  Damals war schon der erneute Einsatz von Sea Shepherd auf den Färöern ab Juni 2015 geplant. Wäre Sea Shepherd eine seriöse Organisation, hätte sie ihren Einsatz vorgezogen und die Färinger bei der Rettung des Pottwals unterstützt (und sei es nur in beratender Funktion gewesen). Ganz offensichtlich war dieses Tier Sea Shepherd jedoch völlig egal. Und das, obwohl die Art laut IOCN immer noch als gefährdet gilt. Dies wäre die perfekte Möglichkeit gewesen, den Färingern zu zeigen, dass Sea Shepherd nicht „der Feind“ ist, sondern unterstützen und schützen will. Doch das ist nicht das Ziel von Sea Shepherd. Sea Shepherd braucht ein Feindbild und blutige Fotos als Existenzberechtigung.

Dass die Sea Shepherd Conservation Society ihre Anhänger gerne mal täuscht, sieht man auch z.B. daran, dass sie zur Tagung der Internationalen Walfangkommission 2014 in Slowenien stolz vermeldete „Wir sind vor Ort!“.34 Das war noch nicht einmal gelogen, denn man lag ja mit einem Boot im Hafen. Nur dass bei dieser Kommission nur Staatsvertreterteilnehmen und Vertreter von Umweltschutzorganisationen lediglich Beobachterstatus besitzen und es somit ziemlich egal war, ob Sea Shepherd vor Ort Präsenz zeigt oder nicht, das sagt man den Anhängern nicht. Und verbläst mal schön eine Menge Geld um ein Schiff sinnlos von A nach B zu bewegen.  

Walschutz für Jedermann
Was nun also tun, wenn man die traditionelle Jagd auf Grindwale auf den Färöern beenden will? Was tun zum Schutz der Wale? Zum einen sollte man bedenken, dass durch den kommerziellen Fischfang, der von allen Ländern (auch Deutschland!) betrieben wird, nach Schätzungen pro Jahr 300.000 Wale und Delfine sterben.35 Das sind 375mal so viele, wie die Färinger in einem Jahr töten. Und darunter sind nicht nur nicht gefährdete Arten, wie der Große Tümmler, sondern auch vom Aussterben bedrohte Arten (z.B. die Vaquitas in Mexiko, von denen es nicht einmal mehr 100 Individuen gibt). Die Tiere verfangen sich meist in den Netzen und ertrinken elendig. Will man Wale und Delfine also effektiv schützen, so sollte man auf den Konsum von Fisch und Meeresfrüchten verzichten. Jeder, der Fisch isst, sollte sich bewusst sein, dass er für den äußerst qualvollen Tod von vielen, vielen Meeressäugern (nicht nur Wale und Delfine, sondern auch Robben) und anderen gefährdeten Arten wie Haie, Schildkröten, Seevögel mitverantwortlich ist. Interessanterweise werden gerade auf den Färöern übrigens spezielle Netze verwendet, die den Beifang von Walen und Delfinen vermeiden helfen. Jeder Wal oder Delfin, der als Beifang ins Netz geht, ist zu melden. Und diese Meldungen sind im Vergleich zum Rest Europas ziemlich selten. Daneben ist es auf den Färöern verboten, Beifang wieder ins Meer zurück zu werfen, wie dies die EU-Richtlinien erlauben bzw. sogar vorschreiben. Auf den Färöern ist alles, was gefangen wird, anzulanden und wird auf die jeweiligen Quoten angerechnet. Dadurch wird im Endeffekt deutlich weniger Fisch gefangen als von vergleichbaren EU-Schiffen, die im Schnitt 40% des Fangs als unerwünschten Beifang wieder zurück ins Meer werfen.

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In Südamerika werden Delfine oft gefangen, um sie als Köder beim Sharkfinning (den Haien werden bei lebendigem Leib die Flossen abgeschnitten und die noch lebenden Tiere wieder ins Meer geworfen, wo sie elend eingehen) zu verwenden. Wer also Restaurants, die Haifischflossensuppe auf ihrer Karte stehen haben boykottiert oder diese auffordert, das Gericht von der Karte zu nehmen, der tut effektiv etwas für den Hai- und den Delfinschutz. In vielen armen Ländern der Welt werden mittlerweile auch Delfine gefangen, um sie zu essen, da internationale Fischfangflotten die Gewässer an der Küste so leergefischt haben, dass für die örtlichen Fischer nichts mehr übrig bleibt. Wer Fisch konsumiert, sollte sich auch einmal überlegen, welches menschliche Leid er damit unterstützt.

Wer Delfine schützen will, der sollte Delfinarien boykottieren, ebenso wie Angebote zum "Schwimmen mit Delfinen". Bei den meisten Tieren handelt es sich um Wildfänge, die unter größtenteils schlechten, niemals aber artgerechten, Bedingungen gehalten werden.

Man sollte auch versuchen, Plastik, insbesondere Plastiktüten zu vermeiden. In letzter Zeit wird immer häufiger in den Mägen toter Wale Plastikmüll, v.a. Plastiktüten gefunden, da diese von den Tieren versehentlich gefressen werden. Die Tiere sterben dann früher oder später jämmerlich an diesem Plastikmüll (und nicht nur Wale, auch hier sind wieder sehr viele Tierarten betroffen).  Jeder kann also ganz einfach im täglichen Leben etwas für den Schutz von Walen und Delfinen tun. Überfischung, Plastikmüll und Umweltgifte stellen eine weit größere Bedrohung für die Wale dar als die Jagd der Färinger.

Wer nun jedoch speziell die Grindwaljagd auf den Färöern beenden will, dem rate ich dazu, eine der färöischen Antiwalfangorganisationen zu kontaktieren und gegebenenfalls zu unterstützen (Grindaboð (Marna Frida Olsen, http://www.grindabod.fo ), Faroe Islands Whale Watch (https://www.facebook.com/FaroeIslandsWhaleWatch/ ) sowie diverse färöische Facebookgruppen oder auch Ingi Sörensen, der sich für den Schutz der Wale einsetzt). Diese Organisationen sind das ganze Jahr über vor Ort, sie müssen keine Millionen an Spendengeldern für „Operationen“ verblasen, sie kennen die Materie und die Menschen am besten und haben die besten Chancen, die Menschen vor Ort zu erreichen und zu einem Umdenken zu bewegen. Grundsätzlich gibt es auf den Färöern nämlich durchaus einen Trend weg vom Walfang. Delfine werden z.B. kaum noch gejagt. Dies liegt zwar hauptsächlich daran, dass die Tiere schwerer zu jagen sind und weniger verwertbares Fleisch und Speck abwerfen, aber zunehmend kommt eben auch die Idee auf, dass man diese Tiere aufgrund ihrer selbst einfach nicht töten sollte. So wurden z.B. auch am 31.03.2014, als sich mehrere Weißseitendelfine in den Kollafjørður verirrt hatten und gestrandet waren, diese nicht getötet, sondern wieder hinaus in tieferes Wasser geleitet.36 Mit Ausnahme der Insel Suðuroy wurden Delfine seit 200937 auf den Färöern nicht mehr gejagt und es kommt immer wieder zu Kontroversen, ob man diese Tiere noch weiter jagen soll.

Das brutale, bevormundende, selbstherrliche und unfreundliche Vorgehen von Organisationen wie WDSF und SSCS bewirkt genau das Gegenteil dessen, was eigentlich bezweckt werden soll. Das kollektive Beschuldigen eines ganzen Volkes, die Pauschalierung eines ganzen Volkes als grausame, geisteskranke und perverse Mörder, das Überziehen mit boshaftesten Beschimpfungen bei völliger Ignoranz gegenüber färöischen Kontroversen zum Walfang und färöischen Antiwalfangtendenzen führt nämlich nur zu folgendem: Zu Trotzreaktionen („jetzt erst recht!“), zu einem Zusammenrücken des Volkes („wir gegen den Rest der Welt“) und Leute, die eigentlich eher zum Walfanggegnerlager tendiert haben, schlagen sich nun eher auf die Seite der Walfangbefürworter. Oder, wie es ein färöischer Bekannter formulierte: “Jedes Mal, wenn jemand herkommt und uns laut als Barbaren oder schlimmeres bezeichnet, wird das Ende des Walfangs um weitere 10 Jahre nach hinten verschoben.”

Damit haben sich diese unseriösen Organisationen ein wunderbares Perpetuum Mobile gebastelt. Färinger schlachten Wale, man setzt möglichst blutige Bilder in die Welt, die Welt ist entsetzt, man lässt die Welt auf die Färinger los, begrüßt oder zumindest toleriert üble Anschuldigungen bis hin zu Mordaufrufen, startet Boykottaktionen und ruft damit nur die oben beschrieben Trotzreaktionen bei der Zielgruppe der „Aktionen/Operationen“ hervor. Die machen weiter mit der Waljagd und damit steht man wieder am Anfang. Kein einziger Wal wurde gerettet. Aber man kann behaupten, man habe etwas getan und hat weiterhin gute Gründe, Spenden zu sammeln, die dann für völlig sinnlose Aktionen verblasen werden oder vielleicht sogar in die eigene Tasche wandern. Am Ende profitieren von all der Empörung nicht die Wale, sondern die selbsternannten Walschützer. Gerade zu Sea Shepherd hört man oft: „Die machen wenigstens was!“. Ja. Aber absolut sinnloses Zeug. Andere Organisationen machen auch was. Das mag weniger spektakulär sein, ist am Ende aber effektiver. Und das sollte alles sein, was zählt.

Und ich persönlich finde es einfach nur traurig, dass Menschen, die wirklich ernsthaft am Schutz der Wale interessiert sind, auf solche Leute hereinfallen, ihnen ihr Geld und ihre Zeit opfern und dieses Geld dann einfach nur verschwendet wird und den Tieren, für die es eigentlich gedacht ist, überhaupt nichts nutzt. Ich kann nur jeden dazu aufrufen, sich die Organisationen, an die man spenden will, ganz genau anzusehen und bitten, nur an seriöse Organisationen zu spenden.

Und jeder, der mal – trotz all der Empörung, die man empfinden mag – einen Moment innehält und nachdenkt, wird doch erkennen, dass man durch Beschimpfen und Denunzieren einzelner Personen bis hin zu kollektiven Schuldzuweisungen ganzer Völker keine Tiere retten kann. Kein Mensch kann doch  ernsthaft erwarten, dass man mit der Argumentationskette „Was du machst ist scheiße, du bist scheiße, deine Mutter ist scheiße und deine Kinder sind Scheiße zum Quadrat!“ jemanden dazu bringen kann, das zu tun, was man gerne möchte. Mit Argumenten sollte man überzeugen können, nicht mit Beleidigungen und Drohungen!

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Im aktuellen Fall kommt noch hinzu, dass völlig unbeteiligte Dritte mit hineingezogen werden. Die Clubs, in denen die Band auftreten sollte oder auftritt, wurden geradezu bombardiert mit E-Mails, Facebookpostings und Kommentaren, teilweise sogar Anrufen, mittels derer sie auf nicht immer freundliche Weise aufgefordert wurden, die Band nicht auftreten zu lassen. Ein Clubbetreiber bat mich sogar, seinen Namen nicht zu nennen aus Angst vor persönlichen Angriffen. Gleichzeitig wurden sämtliche Clubs auf Bewertungsportalen schlecht bewertet.

Ich habe alle Clubs angeschrieben und nach ihren Eindrücken befragt. Nicht alle haben geantwortet, aber doch einige und hier sind die Antworten eigentlich immer ähnlich. Erschreckend fand ich die Tatsache, dass sich ein Club sogar bedankt hat, dass ich so freundlich war. Freundlichkeit sollte – insbesondere im Schriftverkehr – eine Selbstverständlichkeit sein und nicht etwas, wofür man dankbar sein sollte.

Die meisten Clubs berichten, dass sie die Aktionen der Aktivisten als Shitstorm empfanden. Auch die Clubs mussten erfahren, dass Widerworte nicht geduldet werden. Gerne machte man die Clubs, die sich nicht sofort und explizit gegen den Walfang aussprachen auch zu Walfangbefürwortern, wie z.B. der Viper Room in Wien berichtet. Insbesondere mit dem Club From Hell in Erfurt hatte ich einen intensiven Kontakt und daher weiß ich, dass noch längst nicht sicher war, ob das Konzert abgesagt wird oder nicht, als dies schon triumphal vom WDSF verkündet wurde. Vom Club From Hell weiß ich auch (und ich nehme an, dass es bei vielen anderen Clubs, die die Konzerte abgesagt haben, ähnlich aussieht), dass das Konzert nicht abgesagt wurde, weil man von den ach so grauenvollen Taten des Sängers angewidert ist, sondern einfach, um einen weiteren Shitstorm und damit erheblichen personellen Aufwand (Lesen der Nachrichten, beantworten, moderieren, usw.) und damit auch Personalkosten einzusparen. Wie es Frank vom Club From Hell so schön formulierte: „Der smarte Fan versteht‘s und wir nehmen keinen weiteren Schaden durch Shitstorm.“ Mittlerweile hat sich der Club From Hell dazu entschlossen, das Konzert stattfinden zu lassen. Und als „Strafe“ hagelt es sofort wieder jede Menge negative Bewertungen aus dem Walfanggegnerlager. Und dies alles von Leuten, die zum größten Teil sowieso nie ein Konzert in diesem Club besucht hätten.

Man sollte sich auch einmal vor Augen halten, dass, wenn man damit anfängt, eine Band verbieten zu wollen, deren Mitglieder sich an der Jagd auf eine nicht vom Aussterben bedrohte Tierart beteiligen, dann sollte man konsequenterweise auch alle anderen Bands verbieten, deren Mitglieder auf die Jagd gehen, wie z.B. Ted Nugent, METALLICA, SODOM und viele mehr. Man müsste auch alle Bands verbieten, die Leder tragen oder gar glorifizieren, denn das Leid der Tiere in der Lederproduktion ist unendlich viel größer als das Leid der Wale auf den Färöern (nein, Leder ist kein Abfallprodukt der Schlachthäuser. Einfach mal vor den Rechner setzen und etwas recherchieren, wo das feine Leder für Schuhe, Geldbeutel, und, und, und so herkommt. Warnung: Es ist nicht schön), z.B. JUDAS PRIEST. Man müsste alle Bands verbieten, die Tierfelle tragen (was auf so ziemlich alle Mittelalter- und Pagan Metalbands zutrifft). Und wenn ich dann soweit bin, dann muss ich auch alle Bands verbieten, deren Mitglieder Fleisch aus der Massentierhaltung konsumieren. Und wenn ich konsequent bin, dann dürften nur noch vegane Bands auftreten. Das kann es doch nicht sein, oder?

Grundsätzlich vertreten aber viele Clubbetreiber die gleiche Ansicht wie ich: Keinem Wal ist geholfen, wenn man auf Clubs herumhackt, sie schlecht bewertet und sie mit Mails, Postings und Anrufen zuspammt. Genauso wenig ist einem Wal geholfen, wenn man eine Musikgruppe boykottiert. Ich habe kein Problem damit, wenn jemand sagt, dass er das, was Heri Joensen tut, nicht gutheißen kann und daher keine Konzerte der Band besucht und kein Merchandise oder Platten kauft. Man muss das nicht gut finden. Man darf das gerne so richtig scheiße finden. Aber dieser „Boykottaufruf“, der zum größten Teil nur aus Beschimpfungen und dem Verbreiten von Lügen bestand und besteht, kann nicht der richtige Weg sein. Dieser Konflikt wird auf dem Rücken von Clubs ausgetragen, die nun wirklich nichts für die ganze Sache können. Den Gipfel der Lächerlichkeit erreicht das WDSF, das nun seine Anhänger dazu auffordert, die Clubs, die die Konzerte abgesagt haben, wieder hochzubewerten. Es kann doch niemand ernsthaft der Meinung sein, dass man durch aggressives Verhalten und Beschimpfungen eine ganze Gesellschaft zum Umdenken bewegt.


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Um den färöischen Walfang zu verstehen, muss man auch die Färöer verstehen. Denn auch wenn es sich heute um eine moderne Gesellschaft handelt, die alle Annehmlichkeiten genießt, die auch wir haben, so leben die Menschen dort doch in einer deutlich raueren, mächtigeren Umwelt als wir und haben eine ganz andere Beziehung zu ihr. Schön, dass Walfanggegner sagen, die Färinger könnten ihr Essen auch einfach im Supermarkt kaufen. Dumm nur, wenn im Winter Sturm herrscht und die Norröna, die einzige Fähre, die zwischen den Inseln und dem europäischen Festland verkehrt, nicht auslaufen kann und die Regale im Supermarkt leer bleiben (mal ganz abgesehen vom ökologischen Schaden, den der Transport von Lebensmitteln über weite Strecken verursacht, Stichwort CO2-Ausstoß). Die Färinger haben einen ganz anderen Bezug zu Nahrung und Nahrungsbeschaffung als wir. Noch heute gibt es Familien, bei denen kaum ein männliches Familienmitglied eines natürlichen Todes gestorben ist. Die meisten kamen beim Fisch- oder Vogelfang ums Leben. Noch heute kommt immer mal wieder jemand bei der Nahrungsbeschaffung um. In einer kleinen Gemeinschaft reißt ein Fehlender eine große Lücke. Noch im 20. Jahrhundert mussten ganze Dörfer aufgegeben werden, weil alle Männer des Dorfes bei Schiffsunglücken ums Leben kamen. Wale zu erlegen bedeutet nicht nur Tiere zu töten. Es bedeutet auch eine sichere Nahrungsquelle über Monate hinweg. Dies ist heute sicher nicht mehr so wichtig wie früher. Aber in den Menschen steckt es noch drin und so etwas kann man nicht von heute auf morgen ablegen. Mit Zwang wird man in diesem Konflikt ganz sicher nicht weiterkommen. Die Inselbewohner, die seit Jahrhunderten den Elementen trotzen, lassen sich nicht einfach von ein paar dahergelaufenen Wohlstandskindern vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben. Vielmehr sind hier Argumente gefragt, gute Argumente und ein respektvolles Miteinander. Dann werden auch irgendwann die Färinger die Jagd auf Grindwale aufgeben. (Anne)


Ich danke Andreas, Anker Eli Petersen, Bjarki Gyldenkærne Dalsgarð, Ermines, Gregor Theado, Johan Petur Dam und Mortan G. Berjastein, die mich auf die ein oder andere Weise bei der Erstellung dieses Artikels unterstützt haben.

Der Artikel spiegelt die Meinung des Autors wieder und nicht zwingend die Meinung der Redaktion.

 

Quellen:
Fotos: Heri Joensen, Grindwal: Ingi Sörensen, Färöer: Anne

   1 http://www.metal-hammer.de/tyr-saenger-aeussert-sich-zu-boykott-wegen-waljagd-687549/   2  http://www.government.fo/news/news/clarifications-made-in-grindalogin/
  3  http://kort.olivant.fo/~karithor/news_grindir.htm bzw. http://www.whaling.fo/en/regulated/450-years-of-statistics/catches/  4  https://www.theguardian.com/uk/2009/mar/24/beached-whales-put-down bzw. http://www.dailymail.co.uk/news/article-1164364/Dont-save-whales-Its-kinder-kill-beached-giants-says-RSPCA.html
  5  http://kort.olivant.fo/~finnur/grindavisan.htm
  6  http://gutenberg.spiegel.de/buch/der-alpenkonig-und-der-menschenfeind-4668/2
  7  https://de.wikipedia.org/wiki/Statistik_%C3%BCber_den_Grindwalfang_auf_den_F%C3%A4r%C3%B6ern
  8  http://www.auswaertiges-amt.de/cae/servlet/contentblob/373538/publicationFile/214493/Laenderverzeichnis.pdf
  9 http://be-a-voice-for-the-voiceless.de/ueber-uns/
  10 http://www.wdsf.eu/index.php/faeroer-walfang
  11  http://www.seashepherdlegal.org
12  https://verbraucherschutz.de/unserioese-spendenorganisationen-worauf-sie-achten-muessen/ bzw. http://www.dzi.de/wp-content/pdfs_Spendentipps/Checkliste_fuer_sicheres_Spenden.pdf
13  http://www.wdsf.eu/index.php/faeroer-walfang
14  http://www.wdsf.eu/index.php/aktionen/faeroeer-walfang/aida-faeroeer-kreuzfahrten
15  http://www.wdsf.eu/index.php/aktionen/faeroeer-walfang/wdsf-prowal-demo-aktionen-2014
16  https://www.facebook.com/captpaulwatson/posts/10154262188240932
17  https://vimeo.com/41598702
18  https://www.facebook.com/captpaulwatson/posts/10154262188240932
19  https://dejure.org/gesetze/AEUV/355.html
20  http://portal.fo/80+prosent+av+foroyingum+hava+espass.html bzw. http://www.faeroeer.eu/de/pressbox/18-der-faeringer-haben-gruenen-faeroeischen-pass/
21  http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:11972B/PRO/02&qid=1474566902003
22  http://www.laenderdaten.de/wirtschaft/BIP_pro_kopf.aspx
23  http://www.dst.dk/Site/Dst/Udgivelser/GetPubFile.aspx?id=17958&sid=faro
24  https://www.information.dk/indland/2010/06/skader-bloktilskud-faeroeernes-oekonomi
25  http://logir.fo/Kunngerd/11-af-31-03-1948-af-Lov-om-Faeroernes-Hjemmestyre
26  http://logir.fo/Logtingslog/79-fra-12-05-2005-um-mal-og-malsoki-foroyskra-myndugleika-at-yvirtaka
27  https://www.retsinformation.dk/Forms/R0710.aspx?id=183107
28  https://www.retsinformation.dk/Forms/r0710.aspx?id=181992
29  http://www.seashepherd.org/news-and-media/2014/08/01/sea-shepherd-crews-brave-nasty-conditions-to-save-an-entire-pod-of-whales-in-the-faroes-1609 bzw. http://portal.fo/batur+hja+sea+shepherd+rak+grindina+til+havs.html bzw. http://www.nordlysid.fo/grindin.html
30  http://www.government.fo/news/news/sea-shepherd-activists-arrested-for-disturbing-a-group-of-dolphins-near-torshavn/ bzw. http://www.nordlysid.fo/sea+shepherd+activists+arrested+for+disturbing+a+group+of+dolphins+near+torshavn.html
31  http://www.seashepherd.org/news-and-media/2014/09/17/three-sea-shepherd-crewmembers-arrested-in-faroe-islands-for-protecting-hundreds-of-dolphins-1630
32  http://infoportalurin.tumblr.com/post/126676258445/international-awarded-veterinarian-sea-shepherd
33  http://portal.fo/litil+ahugi+fyri+avgustinum+i+sundalagnum.html
34  http://www.seashepherd.org/news-and-media/2014/09/14/sea-shepherd-at-the-international-whaling-commission-meeting-in-slovenia-1627
35  http://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/beifang/ bzw. http://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/beifang/beifangopfer/
36  http://jn.fo/springaraflokkur+a+kollafirdi.html
37  https://docs.google.com/document/d/1X7dPeo6hC-VpHJ2-Bsi_E8ubZZzramva7g00kHXMZzQ/edit

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