Hammerfall - Avenge The Fallen

Es gab eine Zeit, in der niemand mehr auch nur einen Cent auf den klassischen Heavy Metal gewettet hätte. Stattdessen sprang die ganze Welt Anfang der Neunziger auf den Grungezug auf, obwohl diese Musik in meinen Augen nur schlecht gespielter Punk mit weinerlichen Texten war. Dieses Phänomen ging so lange, bis 1997 ein Album mit dem Titel „Glory To The Brave“ erschien und der Heavy Metal seine Renaissance erlebte. Die Band, die dieses Kunststück vollbrachte, hört auf den Namen HAMMERFALL und der Rest ist Geschichte.

Ganze siebenundzwanzig Jahre später kräht kein Hahn mehr nach der Depri-Mucke aus dem verregneten Seattle. HAMMERFALL existieren jedoch, genau wie der Heavy Metal, noch immer. Mit „Avenge The Fallen“ erschien nun am 09.08. das auch schon dreizehnte Album der Schweden. Musikalisch großartig verändert haben sich die Göteborger seit ihrer Gründung im Jahr 1993 nicht, sieht man mal von dem mittlerweile als Experiment zu wertenden „Infected“ (2011) ab.

Wo HAMMERFALL draufsteht, ist auch 2024 HAMMERFALL drin. Auch wenn man mittlerweile das Thema Templer dann doch deutlich zurückgeschraubt hat und die Texte in den letzten Jahren an Ernsthaftigkeit gewonnen haben. Diese waren mir in der Vergangenheit teilweise ein wenig zu platt. Wer sich aber zum Beispiel einmal den Text von „Venerate Me“ vom 2022er Werk „Hammer Of Dawn“ durchliest, der wird schnell feststellen, dass hier durchaus ein Sinn und eine gewisse Philosophie dahinterstecken. Album Nummer 13 ist zwar kein Konzeptalbum, trotzdem zieht sich das Thema Freiheit wie ein roter Faden durch die Lyrics.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass „Avenge The Fallen“ das HAMMERFALL-Album ist, das ich mir bisher von allen Scheiben der Band am häufigsten angehört habe. Das liegt aber auch daran, dass wir es hier mit einem typischen Grower zu tun haben. Klar packen einen Songs wie „Avenge The Fallen“ oder „Hail To The King“ sofort und man hat nach einmal Hören den ganzen Tag einen Ohrwurm, aber Songs wie „The End Justifies“ oder „Rise Of Evil“ brauchen zwar etwas länger, wirken aber dafür umso nachhaltiger.

HAMMERFALL liefern den Fans einmal mehr genau das, was diese von der Band erwarten. Das machen sie jedoch wie gewohnt auf hohem Niveau. Oder um aus „The End Justifies“ zu zitieren: „All in all, we are HAMMERFALL.“ So ist es! (Matthias)

Bewertung:

Matthias9,5 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 46:57 min
Label: Nuclear Blast Records
Veröffentlichungstermin: 09.08.2024

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